Bedoeld is: antroposofie in de media. Maar ook: in de persbak van de wijngaard, met voeten getreden. Want antroposofie verwacht uitgewrongen te worden om tot haar werkelijke vrucht door te dringen. Deze weblog proeft de in de media verschijnende antroposofie op haar, veelal heerlijke, smaak, maar laat problemen en controverses niet onbesproken.

woensdag 21 juni 2017

Synthese

Vandaag begint de zomer. En vandaag ook een nieuwe aflevering van deze kroniek. Antroposofie Magazine had twee dagen geleden het nieuws ‘Oprichter Sekem overleden’:
Op donderdag 15 juni 2017 overleed op tachtigjarige leeftijd prof. dr. Ibrahim Abouleish, oprichter van het op duurzame ontwikkeling gerichte SEKEM-initiatief in Egypte. Na een geslaagde carrière als farmacoloog in Oostenrijk, besloot de geboren Egyptenaar veertig jaar geleden terug te keren naar zijn vaderland om iets te doen aan de sociale en economische achteruitgang van zijn vaderland. In de woestijn kocht hij een stuk land, waar hij tegen alle logica in begon met het ontwikkelen van een landbouwproject dat de woestijn vruchtbaar moest maken en werkgelegenheid en opleidingskansen moest scheppen voor het grote leger werkloze en (semi-)analfabete Egyptenaren in de omgeving van Belbeis, 60 km noordoostelijk van Cairo.

Vandaag de dag biedt het project werk aan ruim 1.500 mensen en profiteren ruim 20.000 mensen van voorzieningen als het medisch centrum, de SEKEM-school en vakopleiding en de inzet van sociaal werkers in de dorpen rond de SEKEM-farm. Maar daar bleef het niet bij. Sinds 2008 zijn drie grote landbouwlocaties van in totaal 3.000 ha in ontwikkeling in de Sinaï-woestijn, bij Bahareya in de westelijke woestijn en bij Minya in het zuiden. In 2012 opende Abouleish in Cairo de Heliopolis Universiteit voor Duurzame Ontwikkeling. In 2003 ontving hij de Right Livelyhood Award, beter bekend als de Alternatieve Nobelprijs, en trad hij toe tot de Wereldtoekomstraad. Tal van universiteiten verleenden hem eredoctoraten, waaronder de Technische Universiteit Graz waar Abouleish in 1965 zijn diploma behaalde. In Nederland kreeg SEKEM bekendheid door de Tegenlichtdocumentaire Groen Goud 2, die de VPRO in oktober 2014 uitzond.

Foto: Ibrahim Abouleish (rechts) leidt de Duitse ambassadeur rond (Sekem, 2016)

In Antroposofie Magazine publiceerden we in september 2016 een artikel over dit antroposofisch geïnspireerde initiatief in Egypte. Klik HIER om het artikel te lezen.
News Network Anthroposophy Limited (NNA) had meteen de dag na zijn overlijden al een uitvoerige necrologie:
“Ich wollte, dass sich die ganze Welt entwickelt”

Von NNA-Korrespondentin Cornelie Unger-Leistner

Der SEKEM-Gründer und Sozialpionier Ibrahim Abouleish ist im Alter von 80 Jahren verstorben. Mit seiner Vision und seinem Mut hat er viele Menschen inspiriert.

KAIRO/STUTTGART (NNA) – Einer der großen Sozialpioniere unserer Zeit, Dr. Ibrahim Abouleish, ist tot. Wie seine Familie mitteilte, starb der Gründer des ägyptischen SEKEM-Projekts und Träger des alternativen Nobelpreises am 15. Juni im Alter von 80 Jahren.

Sein Bestreben war stets, ein Beitrag zum Wohl der Gemeinschaft SEKEM, zum Wohl Ägyptens und der Welt durch das Vorantreiben nachhaltiger Entwicklung zu leisten, heißt es in der Mitteilung zu seinem Tod. Mit seiner Vision und seinem unglaublichen Mut habe er viele Menschen inspiriert: “Heute beten wir für ihn und wir sind ihm dankbar für all das, was er für und mit uns geleistet hat”. Nach islamischem Brauch wird Abouleish unmittelbar am Tag nach seinem Tod beigesetzt.

Ende Mai beging das SEKEM-Projekt in Stuttgart sein 40jähriges Jubiläum in Kreis seiner fördernden Freunde, dort hatte der Sohn Helmy Abouleish – im Projekt die rechte Hand des Vaters – diesen bereits bei den Feierlichkeiten vertreten. Wie wichtig die SEKEM Freunde Deutschland im internationalen Netzwerk der Unterstützer sind, wurde bei der Feierlichkeit hervorgehoben.

Das SEKEM-Projekt steht weltweit als Vorbild für nachhaltige Entwicklung, die gleichermaßen Mensch und Natur gerecht wird. Abouleish, der auch dem Weltzukunftsrat angehörte, war dafür 2003 mit dem alternativen Nobelpreis ausgezeichnet worden mit der Begründung, sein Projekt vereine in vorbildlicher Weise kulturelle, soziale und wirtschaftliche Zielsetzungen in einer “Ökonomie der Liebe”.

SEKEM – altägyptisch für “Kraft der Sonne” – begann 1977 auf einem unwirtlichen Wüstengelände 60 Kilometer nordöstlich von Kairo, das Abouleish mithilfe der Methoden der biodynamischen Landwirtschaft in eine grüne Oase verwandelte.

Im Laufe der Jahre entstand eine Gruppe von Unternehmen und Einrichtungen, darunter auch Schulen und ein medizinisches Zentrum. Die Mittel, die durch Heilpflanzenanbau und den Export von biologisch erzeugter Baumwolle nach Europa erwirtschaftet werden, investiert SEKEM im kulturellen Bereich, als jüngstes Projekt entstand die Heliopolis Universität in Kairo. Insgesamt beschäftigt SEKEM 2.000 Menschen.

Pioniertätigkeit

Schon früh kündigte sich sein späterer Pioniergeist im Lebenslauf von Abouleish an. 1937 im Dorf Mashkul im Nildelta geboren, verließ er Ägypten nach seiner Schulzeit in eigener Regie und ohne den Segen seiner Familie. Im Abschiedsbrief an seinen Vater zeichnete er bereits eine Vision der Schaffung von Arbeitsplätzen, von Infrastruktur und kulturellen Einrichtungen in seiner Heimat, so stellte er sich seine Rückkehr nach Ägypten vor. Mit diesem Brief wollte er Verständnis bei seinem Vater wecken, der den Sohn eigentlich für die Übernahme seiner beiden Firmen in Kairo vorgesehen hatte und ein Studium in Europa als überflüssig ansah.

Aber den jungen Ibrahim zog es mit Macht nach Europa, schon in der Schulzeit hatte die Lektüre von Goethe-Texten in ihm die Sehnsucht nach dem anderen Kontinent und seinem kulturellen Leben geweckt, wie er in der autographisch angelegten Schilderung des SEKEM-Projekts, dem Buch Die SEKEM-Symphonie beschreibt.

Durch persönliche Kontakte verschlug es ihn nach Österreich, in Graz begann er ein Studium der Chemie, das er mit der Promotion abschloss. Er heiratete dort noch als Student seine österreichische Frau Gudrun und gründete in jungen Jahren eine Familie. Die Enteignung der Firmen seines Vaters durch das Nasser-Regime, das eine sozialistische Gesellschaftsordnung in Ägypten anstrebte, durchkreuzte die Pläne des Vaters, der seinen Sohn immer noch lieber in der eigenen Firma gesehen hätte. So blieb Ibrahim Abouleish in Österreich und machte dort Karriere. Bis zu seinem 40. Lebensjahr war er an leitender Stelle im Forschungsbereich der pharmazeutischen Industrie tätig.

Seinem Heimatland Ägypten und dessen wechselvollem Schicksal fühlte sich Abouleish jedoch immer verbunden. Kontakte zu führenden Politikern brachten ihn schließlich dazu, doch wieder zurückzukehren – mit eigenen Zielen, die der Vision aus seiner Jugendzeit entsprachen. Vor allem der nicht endende Krieg in Nahen Osten veranlasste ihn schließlich zu handeln: “Eine nachhaltige Lösung würde jedoch darin bestehen, den Menschen Bildung und Arbeit zu geben. Hier lag ein starkes Motiv für meine Rückkehr nach Ägypten”, schreibt er in seinem Buch.

Synthese

Abouleish brachte zukunftsweisende Ideen mit zurück an den Nil, denn in Österreich war er auf das Werk von Rudolf Steiner aufmerksam geworden. Beeindruckt hatten ihn vor allem Steiners Philosophie der Freiheit, die biodynamische Landwirtschaft und die Idee des freien Schulwesens. Außerdem berichtet er in seiner Lebensschilderung, wie für ihn der geistige Strom des Orients, in dem er aufgewachsen war, in seinen Jahren in Österreich mit der europäischen Kultur zu einer Synthese verschmolzen war: “Nun erlebte ich zunehmend Augenblicke, in denen sich diese zwei Strömungen in meiner Seele verbanden und in denen ich weder Europäer, noch Ägypter war.” Händels Messias zum Beispiel habe er “mit muslimischen Ohren” als Lob Allahs gehört. Die Vereinigung der beiden Kulturströme habe er als “herrliches Freiheitsgefühl” , als “höchstes Glück” und “höchste Freude” erlebt.

Überall in der europäischen Kultur habe er Elemente entdeckt, die ihm wie die Verwirklichung der islamischen Ideale erschienen seien. Die Moralität, die ihm sein islamischer Glaube mitgegeben habe, habe ihn auch vor vielen widrigen Einflüssen beschützt, betont Abouleish, der sich auch zeitlebens für eine Verständigung zwischen den Religionen eingesetzt hat. Den Anfang hatte er mit seiner eigenen Ehe gemacht, bei der er als Moslem eine katholische Trauung akzeptiert hatte. Seminare im SEKEM-Projekt sollten ebenfalls zum gegenseitigen Verständnis der Religionen beitragen.

Abouleish sieht im Islam Entwicklungsbedarf, obwohl seit Jahrhunderten z.B. an der Al Azhar Universität in Kairo zu religionsphilosophischen Fragen geforscht werde, fehlten die Auswirkungen dieser geistigen Bemühungen auf das praktische Leben. Dieses sei im Islam “stark konservativ”. Immer noch werde in vielen Lebensbereichen als Orientierung das angeführt, was der Prophet im 7. Jahrhundert angegeben habe, einer Zeit ohne Industrie, Wirtschaftsleben und Technisierung. Als Konsequenz sieht Abouleish eine mangelnde Innovation im Rechts- und Wirtschaftsleben und auch ein Widerstreit in der Seele des einzelnen Moslem.

“Doch ich stand immer wieder erschüttert vor der Spaltung des inneren, religiös empfindenden Menschen einerseits, der aus sich und seiner Religion heraus nie dem Boden, den Pflanzen, den Tieren oder seinem Mitmenschen schaden würde – und dem anderen Menschen andererseits, der in der Arbeitswelt steht.” Dort habe er seine muslimischen Glaubensbrüder “nicht wahrhaftig an die Inhalte ihre Religion anknüpfend” erlebt. Mit Boden, Geld – ja mit den eigenen Kindern – würde so umgegangen, wie wenn sie einem für alle Ewigkeiten gehörten, mahnt Abouleish in seinem Buch. (S.49/50).

Entscheidender Beitrag

Durch die Beschäftigung mit der Geisteswissenschaft Rudolf Steiners machte Abouleish die Entdeckung, dass geistige Inhalte sehr wohl in praktische Arbeitsfelder einfließen und dort äußerst nachhaltig wirken können. Bei seinen Reisen nach Ägypten empfand Abouleish jedesmal den Entwicklungsbedarf und litt unter der tiefen Hoffnungslosigkeit, die er bei der Bevölkerung erlebte. “Durch die Beschäftigung mit der Geisteswissenschaft ahnte ich einen Weg, der sie aus ihrem Elend herausführen könnte”.

Leicht ist dem in Europa wirtschaftlich erfolgreichen Chemiker Abouleish der Abschied dann doch nicht gefallen, als er sich entschieden hatte, nach Ägypten zurückzukehren. “Auf dem Schiff zerriss mein Herz...” Wie sehr würde er die Kultur vermissen, die Gespräche mit den europäischen Freunden und die philosophischen Lesungen! Auf der anderen Seite habe er jedoch gefühlt, dass er aufgrund seiner Lernfähigkeit, seiner Schaffenskraft und seinem sozialen Können in der Lage sein würde, in Ägypten Entscheidendes beizutragen. Diese Begabungen, so schreibt er, wollten “wie Samen in die Erde Ägyptens versenkte werden, um dort zu neuem Keimen, Wachsen und Gestalten zu verhelfen”.

40 Jahre später ist aus dem Wüstensand ein vorbildliches Projekt hervorgegangen – für Ibrahim Abouleish ein Beispiel für Entwicklung auch an anderen Orten: “Dieses Bild einer Oase inmitten einer lebensfeindlichen Umgebung ist für mich wie ein Auferstehungsmotiv in der Frühe nach einer langen Wanderung durch die nächtliche Wüste. Es stand modellhaft vor mir, noch bevor die konkrete Arbeit in Ägypten begann. Und doch wollte ich eigentlich mehr: Ich wollte, dass sich die ganze Welt entwickelt”.

Abouleish ist im Fastenmonat Ramadan verstorben. Seine muslimische Religion war für ihn eine entscheidende Kraftquelle, wie auch aus einem Spruch hervorgeht, den er auf die Mauer seiner Grabstätte in SEKEM hat schreiben lassen. Er hatte sie schon zu Lebzeiten errichten lassen und auf der östlichen Mauer ist dort zu lesen:

“Wenn ich sterbe, oh Herr,
werde ich zu Dir zurückkehren.
Ich säte die Samen in Deinem Namen,
und von Dir kommt die Ernte.
Ich entzündete diese Kerze,
oh Herr, bewahre ihr Licht vor den Finsternissen der Welt.”

Literaturhinweis:
Abouleish, Ibrahim, Die SEKEM-Symphonie: Nachhaltige Entwicklung für Ägypten in weltweiter Vernetzung. Überarbeitete und stark erweiterte Neuauflage, Info3-Verlag, Frankfurt 2015, ISBN 978- 3 – 95779-027-9

Links:
www.sekem.com
www.youtube.com/watch
www.youtube.com/watch (Englisch)
Jens Heisterkamp van Info3 schreef 19 juni ‘Trauer in Ägypten und weltweit. Sekem-Gründer Ibrahim Abouleish gestorben’:
Am 15. Juni ist in Ägypten der Vater der Sekem-Initiative, Dr. Ibrahim Abouleish, nach längerer Krankheit gestorben. Seinen 80. Geburtstag und das 40. Jubiläum der SEKEM-Gründung hatte Abouleish im März noch im Kreise zahlreicher Freunde und Weggefährten begehen können.

Abouleish, der aus einer tiefen Liebe zur deutschen und europäischen Kultur als junger Mann seine Heimat verlassen hatte und lange in Österreich lebte, kehrte nach dem Kontakt mit der Anthroposophie nach Ägypten zurück und begann auf einem unwirtlichen Gelände außerhalb von Kairo mit biologisch-dynamischem Landbau. Trotz vieler klimatischer ebenso wie kultureller Herausforderungen kamen im Laufe der Zeit verarbeitende Betriebe, Waldorfkindergarten und -schule für Mitarbeiter, berufliche Ausbildungen und medizinische Versorgung hinzu. Das Sekem-Gelände wurde zu einem einzigartigen blühenden Garten und international frequentierten Begegnungsort. Sekem veränderte nicht nur die Landwirtschaft und Umweltpolitik in Ägypten, sondern erregte weltweit Aufmerksamkeit als Beispiel für nachhaltige Entwicklung, unter anderem im Rahmen des Weltzukunftsrats und des Weltwirtschaftsforums in Davos. Im Jahr 2003 wurde Ibrahim Abouleish mit dem Alternativen Nobelpreis ausgezeichnet.

Begleitend zu seiner sozialen Pioniertätigkeit bildete für Ibrahim Abouleish der Brückenbau zwischen dem islamischen Orient und der westlichen Welt sowie ein modernes Verständnis des Koran ein Herzensanliegen. Bis zuletzt widmete er sich dem Ausbau von Sekem und insbesondere der Heliopolis Universität, als deren krönendes Vermächtnis er das noch zu errichtende “Haus der Kulturen” vorgesehen hat, ein Ort der friedlichen Begegnung der Religionen, Weltanschauungen und Wissenschaften.

“Wir gehören Gott und zu ihm werden wir zurückkehren”, sagt der Koran. Am 16. Juni wurde Dr. Ibrahim Abouleish nach muslimischem Brauch auf dem Gelände der Sekem-Farm beigesetzt. Neben seiner Familie, seinen Mitarbeitern und Weggefährten und den fast 2000 Sekem-Angestellten trauert auch der Info3-Verlag um einen langjährigen Freund und angesehenen Buchautor.
Op 8 juni had Antroposofie Magazine ‘Weekspreuken in nieuwe vertaling’:
De Stichting Rudolf Steiner Vertalingen heeft een nieuwe vertaling van de Antroposofische weekspreuken van Rudolf Steiner uitgebracht. Het is een prachtig, compact boekje geworden, dat voor iedere week van het jaar een meditatiespreuk bevat. De cyclus begint in de week van Pasen en door het jaar heen geven de spreuken de veranderende stemming weer die de mens kan beleven in zijn verhouding tot de natuur gedurende de 52 weken van het jaar. Een belangrijk verschil met de vorige uitgave (de vertaling van Wijnand Mees en Doorlie Gerdes) is dat vertaler Roel Munniks zich erop heeft toegelegd om het metrum van de spreuken zo veel mogelijk intact te laten.

Door iedere week de spreuk te lezen en op je te laten inwerken, ontstaat bewustzijn voor de verbinding tussen de menselijke ziel en de bovenzinnelijke wereld waarin die ziel is opgenomen.

In het zomernummer van AM besteden we aandacht aan de Sint-Jansspreuk, het hoogtepunt van de weekspreukencyclus.
Op 16 juni meldde AntroVista ‘VOK 1936-1991’:
Tijdschrift Vrije Opvoedkunst publiceert sinds 1933 boeiende en tijdloze artikelen over vrijeschoolpedagogie. Vrijwel alle antroposofische auteurs van de 20ste eeuw hebben voor het tijdschrift geschreven.

Het meeste hiervan is nadien niet opnieuw in druk verschenen. Daarom is zes jaar geleden een begin gemaakt met een online-archief, waarin alle uitgaven worden opgenomen. Wekelijks werd een tijdschrift toegevoegd; begonnen werd met het januarinummer van 1936.

De eerste fase van het project is vandaag afgerond met het plaatsen van het juninummer van 1991. Daarmee zijn alle tijdschriften op A5-formaat gepubliceerd: 317 afleveringen met samen 1631 artikelen. In een later stadium volgen nog de eerste drie en de recente jaargangen, die op groter formaat zijn uitgegeven.

De komende tijd zal eerst de site van het archief vernieuwd worden. Die gaan we optimaliseren voor alle soorten apparaten en browsers. We ontvangen daarvoor graag uw respons! Heeft u vragen of wensen, mist u bepaalde dingen, kan er wel wat verbeterd worden? Mail het naar info@antrovista.com

http://vok.antrovista.com
Op 1 juni schreef de Middelburgse interbode ‘Hans le Duc neemt afscheid van Vrije School’:
Hans le Duc (65) heeft veertig jaar voor de klas gestaan en zich geen moment verveeld. Met passie en toewijding begeleidde de Middelburger menig leerling in het ontdekken van zichzelf door antroposofisch onderwijs. Dit schooljaar neemt hij afscheid van de Vrije School Zeeland. (…)

In 1975 kwam Le Duc van de Mulo en begon als invaller op verschillende christelijke scholen. In 1977 kwamen er extra klassen bij op de Vrije School Zeeland. Hans le Duc werd voor een van die klassen aangenomen. “Het was zwaar, maar zo leuk. Er waren nog geen lesmethodeboeken, alles moesten we zelf ontwikkelen. Maar met de ‘instructie’-boeken van grondlegger van Rudolf Steiner als leidraad kwamen we al een heel eind.”
Ook De Faam maakte op 7 juni melding van ‘Veertig jaar topsport op de Vrije School’:
Hans werkt al 40 jaar als leerkracht op de Vrije School in Middelburg. Elke dag begroet hij de leerlingen bij binnenkomst. Hans: In het begin nam ik de leerlingen zes jaar lang mee. Maar met een nieuwe regel is dit nu vier jaar. Persoonlijk vind ik dat je dit moet laten afhangen van de klas, de ouders en de leerkracht.
‘Groene Prijs 2017 voor groen schoolplein Vrije School Michaël’ schreef Nieuws Overijssel:
Maandag, 5 juni, Wereldmilieudag, maakt GroenLinks de winnaar van de Groene Prijs 2017 bekend. De onderscheiding gaat dit jaar naar de Vrije School Michaël voor hun groene schoolplein. (…)

De Groene Prijs is een onderscheiding voor mensen of organisaties die zich bijzonder inzetten voor groen en duurzaamheid in Zwolle. Zwollenaren konden de afgelopen tijd kandidaten nomineren voor de prijs. Uit de vele inzendingen heeft de fractie van GroenLinks Zwolle de prijs toegekend aan het groene schoolplein van de Vrije School.
‘Vereniging van vrijescholen steunt oproep #POinactie’ maakte deze organisatie bekend op 9 juni:
De Vereniging van vrijescholen onderschrijft de doelen van #POinactie en steunt de oproep voor betere arbeidsvoorwaarden voor leraren. De leraar heeft een sleutelrol op de vrijeschool en moet in staat worden gesteld om goed onderwijs te geven. Er moet meer waardering en ruimte komen voor leraren. In tijd én in geld.

#POinactie

In het onderwijs is de afgelopen periode een publiek debat ontstaan over het schrijnende (toekomstige) lerarentekort én de scheefgroei van lerarensalarissen in het primair onderwijs ten opzichte van het voortgezet onderwijs. Een actiegroep van leraren, #POinactie, doet daarom een dringend beroep op de politiek en de samenleving voor:

1. Een eerlijk salaris; het primair onderwijs wordt structureel onderbetaald.
2. Een investering in het onderwijs voor minder werkdruk.

Lerarentekort

Het lerarentekort loopt de komende jaren schrikbarend op. In 2020 zijn er ruim 6.000 leerkrachten te weinig en in de vijf jaar die daarop volgt loopt dat op naar 16.000. Ook vrijescholen, die vanwege de landelijke groei juist meer leraren nodig hebben, wordt dit een enorme uitdaging. Daarom is het van groot belang dat het onderwijs voor huidige en nieuwe leerkrachten aantrekkelijker wordt: minder werkdruk, meer salaris.
In NRC Handelsblad verscheen op 8 juni een artikel van onderwijsredacteur Maarten Huygen onder de titel ‘Vmbo laag? Je leert er tenminste wel een vak’:
Leerlingen zijn er niet trots op, als ze op het vmbo een praktijkopleiding volgen. Maar wat is er eigenlijk mis mee? “Ik heb hier zoveel geleerd.”
Daarin kwamen ook vrijescholen ter sprake:
In de vrije school, die antroposofische methoden gebruikt voor vorming van lichaam en geest, vinden veel hoogopgeleide ouders een uitweg als hun kind te laag scoort voor vwo/havo. Die ouders worden aangesproken door de gezamenlijke brugklassen, het accent op creatieve en ambachtelijke vakken en geestelijke vorming.

Vrije scholen hebben minder te maken met de problemen van achterstandswijken. Vooral in de grote steden en in het basisonderwijs zijn ze in opmars, en ze zijn allang niet meer exclusief antroposofisch. Van de 93 vrije scholen bieden er achttien middelbaar onderwijs, inclusief vmbo. In de Rotterdamse wijk Katendrecht is zelfs een vrijeschoolafdeling in oprichting voor alleen vmbo basis- en kaderberoeps, de eerste in het land. Dit najaar beginnen er twee klassen.
Huijgen liet oprichters Michael Zoutendijk en Rinske Kreukniet aan het woord, verbonden aan het Rudolf Steinercollege in Rotterdam, die op deze nieuwe afdeling gaan werken.

Voetbaljournalist Willem Vissers heeft een wekelijkse column in de Volkskrant over zijn gehandicapte zoon Samuel. Op 7 juni schreef hij ‘Samuel gaat naar de antroposofische dagopvang, een liefdevol nest’:
Welk schooltje zou passen bij Samuel, vroegen wij ons af nadat we hadden ontdekt dat zelfs onderwijs voor kinderen met een meervoudige beperking op een tyltyl- of mytylschool voor hem te hoog gegrepen was. (…)

We vonden Rozemarijn, op antroposofische basis. Veel meditatie dus, geestelijke kracht, innerlijkheid. De eerste locatie was op het terrein van Sein in Heemstede, bij de polikliniek voor epilepsie. Ze hadden nog maar twee groepjes en ze verontschuldigden zich voor een lekkage, maar het gevoel was meteen warm en hartelijk.
Op 8 juni berichtte de NVAZ in ‘Vandaag is de samenwerkingsovereenkomst met het VU voor het Bernard Lievegoed Onderzoekscentrum getekend’:
Vanmiddag is op de Vrije Universiteit de samenwerkingsovereenkomst tussen de faculteit voor Godgeleerdheid en de NVAZ getekend. Met deze formele ondertekening wordt het Bernard Lievegoed Onderzoekscentrum ingebed binnen deze faculteit. Namens de VU ondertekende de decaan Ruard Ganzevoort en voor de NVAZ Ted van Schie.
DeSeizoenen maakte melding van een ‘Brand bij Atelier van Verdandi’:
Op maandagmiddag 12 juni is er een flinke brand geweest in een werkgebouw van Verdandi in Loenen. Het gaat hier niet om onze locatie de Grootte Modderkolk, maar om een gedeelte van een leegstaande school dat we huren voor creatief werk door onze cliënten (creatieve werkplaats het Atelier). Gelukkig hebben zich geen persoonlijke ongelukken voorgedaan. De vier cliënten en twee begeleiders zijn op tijd en rustig naar buiten gegaan. Nadat bleek dat de brand niet zelf geblust kon worden is snel de brandweer gebeld. Helaas lijkt het erop dat het hele gebouw in vlammen is opgegaan en onze inventaris en werkstukken verloren zijn gegaan.

We zijn vooral opgelucht dat er geen mensen gewond zijn geraakt. Er wordt natuurlijk gekeken welke nazorg nodig is voor cliënten en medewerkers. Uiteraard wordt onderzocht hoe de brand heeft kunnen ontstaan.
Omroep Gelderland schreef die dag ‘Brand verwoest kunstwerken van gehandicapten: ‘Gelukkig is iedereen oké’:
Mooie kunstwerken gemaakt door de gehandicapten, weefgetouwen en hulpmiddelen. Het is allemaal weg. Door een grote brand in Loenen maandagmiddag is het atelier van zorginstelling Groote Modderkolk volledig verwoest. ‘De werken zijn we kwijt, maar gelukkig is iedereen er goed uitgekomen’, laat algemeen directeur Merlijn Trouw opgelucht weten.

Het atelier was volop in gebruik door de Woon- en Werkgemeenschap Verdandi waar Groote Modderkolk deel van uitmaakt. Dagelijks kwamen er (meervoudig) gehandicapten voor dagbesteding naar het oude schoolgebouw.

Op zoek naar andere locatie

Volgens Trouw is er voor de komende dagen een oplossing. ‘We kunnen cliënten tijdelijk thuis dagbesteding geven, maar we moeten natuurlijk zo snel mogelijk op zoek naar een andere, geschikte locatie.’ Per dag maken zo’n zes tot acht cliënten gebruik van het atelier waar voorheen de school Wonderwijs was gehuisvest.

‘Ik wil precies weten wat er is gebeurd

Trouw is blij dat zowel de medewerkers als de cliënten op tijd uit het schoolgebouw konden komen. ‘Hoe de ontruiming precies is gegaan, daar heb ik nog geen beeld van. We zullen een incidentenonderzoek instellen. Ik wil precies weten op welk moment er wat is gebeurd en of we juist hebben gehandeld. Met als doel: leren van dit incident.’

Zie ook:
• Grote brand legt dagbesteding Loenen in de as
• ‘Toen ik om de hoek keek, sloegen de vlammen uit het gebouw’
Ander nieuws kwam er gisteren vandaan in ‘Nieuw Magazine DeSeizoenen: Vier’.
We presenteren graag het nieuwe magazine van DeSeizoenen aan jullie! Het magazine heet ‘Vier’, wat verwijst naar de vier seizoenen, maar ook naar ‘vier het leven’. Het magazine komt vier keer per jaar uit: in de zomer, herfst, winter en lente! Veel leesplezier in deze eerste Zomereditie!
Streekblad Zoetermeer had op 8 juni nieuws over ‘Biologisch boeren in de Meerpolder’:
Gerard en Mariëtte de Groot geloven er in dat dingen een natuurlijke loop hebben. Gerard besloot biologisch te gaan boeren en Mariëtte heeft al jaren een levenswijze gericht op ontwikkeling met affiniteit voor de antroposofie en de vrije school. Het komt samen op het gezellig, kleurrijk en vrolijk ingerichte erf van de boerderij aan de Meerpolder.
Op 29 mei was er deze melding ‘anthromedia.net zieht um’:
Liebe Leserschaft, wie bereits an verschiedenen Orten angekündigt, stehen wir vor einem grossen Wandel: Vier Publikationen, die bisher getrennt im Netz existierten aber ein ähnliches Ziel verfolgten, werden in nur wenigen Tagen mit einer gemeinsamen Webseite online gehen: anthromedia.net, die Anthroposophische Gesellschaft der Schweiz, FondsGoetheanum und die Schweizer Mitteilungen werden ihre Kompetenzen bündeln und künftig mit starker Stimme gemeinsam im Netz aufzutreten.

anthromedia.net wird heute von Usern weltweit wegen seiner Informationsbreite und -tiefe geschätzt. Ein Wandel wird sein, dass sich der Inhalt der neuen Seite mehr als zentrale Anlaufstelle für Informationen zur Anthroposophie in der Schweiz konzentrieren wird.

Trotz der Fülle an Informationen werden die Inhalte in leicht verständlicher Form und modernem Design präsentiert. Unabhängig davon, ob Sie uns über Smartphone, Tablet, Laptop oder PC besuchen. Die neue Website ist vollständig responsiv. Nebst einer modernen, übersichtlichen und benutzerfreundlichen Gestaltung bietet die neue Seite eine einfache und klare Navigation. Wir haben Wert gelegt auf ein klares Layout, eine angenehm zu lesende Schriftart und -größe sowie ausreichend Platz zwischen den Text- und Bildelementen.

Wir freuen uns Ihnen in nur wenigen Tagen die neue Webseite unter anthroposophie.ch zu präsentieren. Mit arbeitsintensiven Grüssen Ihre Nadine Aeberhard
Op 6 juni kwam dan het vervolgbericht ‘anthroposophie.ch ist online’:
anthromedia.net wurde von Usern weltweit wegen seiner Informationsbreite und -tiefe geschätzt. Ein Wandel ist nun, dass sich der Inhalt der neuen Seite mehr als Anlaufstelle für Informationen zur Anthroposophie in der Schweiz konzentrieren wird.

anthromedia.net wird auf der neuen Seite weiterhin täglich aktuelle Meldungen bringen und die Veranstaltungen ausbauen.

An dieser Stelle sei erwähnt, dass die Initiativen mit einem individuellen Login Ihre Termine selber einpflegen werden können. Bitte nehmen Sie dahingehend mit uns Kontakt auf: presse@anthroposophie.ch. Ihre Ansprechpartnerin ist Nadine Aeberhard, die für das Tagesgeschäft verantwortlich ist.

anthroposophie.ch wird wird es bald in vier Sprachen geben: Deutsch, Französisch, Italienisch und Englisch. Derzeit werden die Sprachen überarbeitet und ausgebaut. Bis dahin wird anthromedia.net noch online und anthropoosphie.ch nur in deutscher Sprache verfügbar sein!

Wir freuen uns auf Ihren Besuch !!!

www.anthroposophie.ch

Mit weiterhin arbeitintensiven Grüssen
Nadine Aeberhard
Op 26 mei verscheen bij News Network Anthroposophy Limited:
Waldorf education on the move in Asia

By NNA correspondent Anne Hu

More than 900 people attended the recent Asian Waldorf Teachers’ Conference in China. Among other things, the conference discussed issues facing Waldorf establishments, including their legal status and cultural adaptation.

In 2019, Waldorf education will celebrate its 100th anniversary since the founding of the first Waldorf School in 1919 in the German city of Stuttgart. With this anniversary fast approaching, the international Waldorf movement gathered further momentum with a major meeting in China. From 28 April to 5 May more than 900 participants from Asian countries and regions including mainland China, Hong Kong, India, Japan, Laos, Malaysia, Nepal, Singapore, South Korea, Taiwan, Thailand, the Philippines and Vietnam gathered at the foot of one of China’s most famous Buddhist mountains – Emei Mountain – to attend the 7th Asian Waldorf Teachers’ Conference in Chengdu to discuss “Cultural Identity and Individualisation in Educational Practice”. NNA China correspondent Anne Hu also attended.
Hiervan is ook een Duitse versie onder de titel:
Die Waldorfpädagogik erobert Asien

Mi, 07 Jun 2017 | Von NNA-Korrespondentin Anne Hu

Mehr als 900 Personen trafen sich zur jüngsten Asiatischen Waldorflehrer-Tagung in China. Thema war unter anderem der rechtliche Status der Waldorf-Einrichtungen und die kulturelle Anpassung der Waldorfpädagogik. (...)

Waldorfpädagogik gibt es in Asien seit 21 Jahren und wie im menschlichen Leben das 21.Lebensjahr den Beginn des Erwachsenseins bedeutet, so habe die Waldorfschulbewegung in Asien jetzt einen Reifegrad erreicht, der Veränderungen für die Zukunft erfordere. Darauf wies Nana Göbel, Vertreterin der Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners – eine der Koordinatorinnen der Konferenz – in ihrer Einführungsrede hin. Ein Rückblick auf das Erreichte und die Vorausschau auf die notwendigen nächsten Schritte seien erforderlich.
Begin juni was er een grote Pinksterconferentie in Berlijn over het thema ‘conflict en gemeenschap’ met Friedrich Glasl. ‘Themen der Zeit’ nam op 25 april een interview over uit het kwartaalblad ‘mittendrin’ van het Arbeitszentrum:
Friedrich Glasl, geboren 1941 in Wien, ist Entwicklungsbegleiter, Coach, Supervisor und vor allem Mediator. Er entwickelte ein neunstufiges Eskalationsmodell, an dem sich die Härte von Konflikten ablesen lässt: von der “Debatte” bis zu “gemeinsam in den Abgrund”. Erst nachdem er dieses Modell entwickelt hatte, wurde er darauf aufmerksam, dass es sich als eine Umkehrung der neun Engel-Hierachien (nach Dionysios Areopagita und Rudolf Steiner) lesen lässt. Mit Modell der Konflikt-Eskalation gehört Friedrich Glasl zu den wenigen zeitgenössischen Autoren, denen es gelang, trotz eindeutiger anthroposophischer Begriffsbildung, Eingang in den wissenschaftlichen Diskurs zu finden. Seine Bücher gehören zu den Standardwerken moderner Mediation. Glasls Begriff der “dämonisierten Zone”, die zwischen Menschen in einem Konflikt entsteht, bezieht die Existenz geistiger Wesen mit ein: Ahriman, Luzifer, die Asuras und einige Arten von Elementarwesen. Diese Wesen werden spürbar, wenn der Mensch nicht mehr über die Kraft des klaren Ich-Bewusstseins verfügt. Der Mensch steht in Konflikten in einem Feld, in dem er sich entwickeln und andere Wesen erlösen kann.

Literatur (in Auswahl): Konfliktfähigkeit statt Streitlust oder Konfliktscheu. Dornach, 2015 (Verlag am Goetheanum, 2. Auflage)

Selbsthilfe in Konflikten. Stuttgart 2010 (Verlag Freies Geistesleben, 5. Auflage)

Konflikt, Krise, Katharsis und die Verwandlung des Doppelgängers. Stuttgart 2007, Verlag Freies Geistesleben)

www.trigon.at


Üben wir doch, in aller Bescheidenheit, den Dialog!

25.04.2017

Dieses Interview, das Angelika Oldenburg mit dem Konfliktforscher Friedrich Glasl führte, erschien zuerst in der Zeitschrift “mittendrin”, einer Publikation des Arbeitszentrums Berlin der Anthroposophischen Gesellschaft in Deutschland e.V. (AGiD)

Herr Glasl, wo immer man in den letzten Wochen irgendeinen Fernseher anmachte, eine Zeitung aufschlug, im Internet surfte, auf allen Kanälen gab es ein Thema: die große Trump-Schelte. Noch nie ist, meiner Erfahrung nach, ein westlicher Politiker so sehr von allen Seiten angegriffen worden. Wie erklären Sie sich das?

Ich meine, das ist eine Retourkutsche. Auch er hat ja im Wahlkampf die Medien im großen Stil angegriffen. Und bei sehr vielen Menschen hat die Art, wie er diesen Wahlkampf geführt hat, das Empfinden ausgelöst: Das gehört sich so nicht, das ist kein anständiger Umgangston. Und dann wird alles, was er tut und sagt, sehr kritisch beäugt.

Man kann ja den Eindruck haben, dass insgesamt der Tonfall der politischen Diskurse in letzter Zeit ungezügelter geworden ist. Woran, meinen Sie, liegt das?

Ich konstatiere das auch, dass nach einigen Jahrzehnten der Hoffnung – der Kalte Krieg ist vorbei, es gibt Kooperationen, wir gehen gemeinsam Probleme des globalen Überlebens an, ob das nun das Klima ist oder die Rüstungsspirale – nun eine Weltbewegung in die andere Richtung geht. Krieg ist wieder ein zulässiges Mittel der Politik, obwohl er ja eigentlich eine Bankrotterklärung der Politik ist. Zu beobachten ist, dass sich einige Länder in eine Sackgasse manövriert haben, was die Muskelprotzerei betrifft. Nach dem Motto: Ich zeig meine Stärke, du zeigst deine Stärke…

Dass Gewalt hoffähig wird, das finde ich erschreckend, aber es ist jetzt schon einige Zeit im Gange. Das hat wohl damit zu tun, dass nach dem Ende des Kalten Krieges am Anfang der NATO ein Feindbild abhandengekommen war, und dass dann erst einmal der Islam und bestimmte Despoten wie Saddam Hussein ganz willkommen waren, um zu rechtfertigen, dass die NATO eine Daseinsberechtigung hat, dass aufgerüstet werden muss usw. Das ist natürlich nur ein Aspekt der politischen Lage.

Eigentlich besteht doch, zumindest im Privaten, immer noch die Idee, man könnte Konflikte rational lösen, mit der Überschrift: Lasst uns doch vernünftig sein. Was halten Sie davon?

Wenn Menschen das sagen, die an ihrem Bewusstsein gearbeitet haben und die sich bewusst sind, was in ihrem Denken, ihrem Fühlen und ihrem Wollen lebt, dann ist es möglich, dass wirklich das Rationale, das Denken sich diese Freiheit errungen hat und nicht affektgesteuert, triebgesteuert, die Konflikte nur rationalisiert. Aber oft ist es doch so, dass eine “Affektlogik” besteht (der Begriff kommt von Luc Ciompi, mit dem ich das Glück hatte, zusammenzuarbeiten), dass ich mir für das, was mir meine Affekte, meine Triebe eingeben, eine Erklärung zusammenbastele, eine Rechtfertigung, die durchaus in sich eine gewisse logische, rationale Stimmigkeit hat. Die Quelle ist aber eigentlich nicht die Ratio, sondern die Emotion.

Die Verstricktheit von Denken, Fühlen und Wollen ist dann noch nicht entflochten, so dass ich wirklich in der Lage wäre zu sagen: Moment noch mal, ich spüre zwar, was mir meine Triebnatur, was mir meine Emotionen einflüstern, aber ich halte dem etwas aus der Ideensphäre, aus dem Denken entgegen.

Sie meinen also, wenn ich gewisse Entwicklungsschritte getan habe, dann kann ich Konflikte auch für mich allein lösen?

Ich kann dann eine Haltung finden, die eine Lösbarkeit begünstigt. Aber ich brauche selbst dann den anderen dazu. Denn wenn die andere Partei nach wie vor feindselig auf das reagiert, was ich tue, dann muss ich sehr, sehr stabil sein, beinahe übermenschlich stabil, um mich nicht zu einer feindlichen Reaktion hinreißen zu lassen.

Aber gibt es nicht häufig in anthroposophischen Zusammenhängen die Meinung, man sei “übermenschlich stabil” und würde über diese Selbstbeherrschung verfügen?

Da kann ich nur von manchen Menschen ausgehen, die ich kenne. Und muss konstatieren, dass sie zwar kopfig etwas über Gefühle sagen, aber eigentlich kein Bewusstsein dafür haben, was jetzt wirklich in ihrer Seele lebt.

Was geschieht denn typischerweise in einem Konflikt in der menschlichen Seele? Welche Auswirkungen hat er auf Denken, Fühlen und Wollen?

Wenn Menschen seelisch unter Druck geraten, wenn sich Spannungen bilden – und das hat ja auch die moderne Stressforschung gezeigt –, dann wird die Selbststeuerung beeinträchtig oder geht sogar ganz verloren. Das eigene Ich durchdringt dann nicht mehr, was sich da im Wollen, im Fühlen, im Denken, im Wahrnehmen und schlussendlich im Handeln alles abspielt. Das Bewusstsein, die geistige Präsenz trüben sich. Und dann entsteht die Frage: Wenn mein Ich nicht mehr steuert, was steuert dann? Dann sind es Mechanismen, Automatismen, die mich steuern. Die haben eine Eigendynamik, die sich unterhalb der Ich-Bewusstheit vollzieht. Dann werden Kräfte im Menschen wirksam, die alles färben und bestimmen, was der Mensch wahrnimmt.

Wo setzt denn ein Konflikt an? Wo ist der Übergang von einer sachlichen Differenz zu einem persönlichen Konflikt?

Das beginnt schon in den ersten der neun Eskalationsstufen, wo schleichend die seelischen Fähigkeiten, das Wahrnehmen, das Denken, das Fühlen, das Wollen und schließlich das Handeln mehr und mehr getrübt, beeinträchtigt, verzerrt werden. Der Grad der Beeinträchtigung wird dann, je nach Eskalationsstufe, schwerer und schwerer. Generell kann ich sagen: Da, wo nicht mehr das Ich Herr im Hause ist, sondern mehr und mehr Platz macht für anderes, da wird der Weg in die Unterwelt, in die Unternatur, in die Regression eröffnet. Und es wird zunehmend schwerer, dieser Sogwirkung, die da entsteht, standzuhalten.

Jetzt tauchte spontan in mir der Einwand auf: Mein Gott, so schlimm kann das doch alles nicht sein, wir sind doch vernünftige Wesen, wir müssen doch in der Lage sein, vernünftig Differenzen auf sachlichem Gebiet auszutragen. Warum sollte das so schwer sein?

Ja, das wäre ja auch Sinn und Zweck von Konfliktfähigkeit, dass wir Differenzen nicht zu Konflikten werden lassen. Bleiben wir doch bei der Anthroposophie: Das würde bedeuten, dass wir kein Problem damit haben, dass bestimmte Vorträge Steiners, bestimmte Übungsanweisungen unterschiedlich interpretiert, unterschiedlich angewandt werden. Jetzt kann man natürlich sagen: Mein Verständnis ist richtig, dein Verständnis ist falsch, eine Haltung, die die Unterschiedlichkeit der Auffassung nicht als Ressource versteht, sondern als Problem. Und dann geht es nicht mehr um die Unterschiedlichkeit der Auffassung, sondern dann wird plötzlich die Person mit der unterschiedlichen Auffassung zum Problem, und ich frage nicht mehr: Wie komme ich denn eigentlich zu meiner Auffassung? Diese Frage kann ich mit den Methoden des Dialogs, nach David Bohm und Martin Buber, professionell stellen: Hinterfragen, in der Schwebe halten, fragen: aus welcher Lebenserfahrung kommst du zu diesem Verständnis usw. Das wäre dann ein dialogisches Gespräch. So könnte ich erfahren: Hej, ich habe etwas übersehen, etwas überhört, was der Kollege sehr wohl gesehen, gehört, verstanden hat. Dann wäre das eine Bereicherung.

Der verhängnisvolle Sprung geschieht da, wo ich nicht mehr von der Tat ausgehe, sondern von dem Täter, der das Problem ist, den ich bekämpfen muss.

Eine Art der Prävention von Konflikten wäre also, dass man die Unterschiede schätzt und miteinander ins Gespräch kommt. Wahrscheinlich ist das die wichtigste Art der Prävention. Gibt es noch andere? Was zum Beispiel würden Sie einer anthroposophischen Leitungsgruppe empfehlen, um zu verhindern, dass Unterschiede zu Konflikten werden?

Dass wir verschiedene Werte, Ideale haben, dass ist noch kein Konflikt, nur, wie wir mit diesen Unterschieden umgehen. Das kann Konflikte entstehen lassen. Da kann man doch sagen: Üben wir doch, in aller Bescheidenheit, diese Dialogtechniken. Sich als Übende zu verstehen heißt ja, die Möglichkeit einzuräumen, dass man Fehler machen könnte und aus den Fehlern lernt. Das ist das eine. Gehen wir doch einmal wirklich so vor, entschleunigend, hinterfragend, den Kontext erklärend.

Das andere, genau so Wichtige ist, zu wissen, was passiert, wenn doch die Konfliktmechanismen beherrschend werden. Sich selbst zu beobachten, zu bemerken: O, jetzt komme ich in ein Schwarz-Weiß-Denken herein, ich will recht haben, dieser Widerspruch eines Kollegen hat mich in meinem Selbstwert ein wenig angekratzt. Das sind alles Dinge, die in der Konflikt-Psychologie schon sehr gut untersucht und beschrieben worden sind und die man kennen sollte.

Dann müsste in der Gruppe die Möglichkeit bestehen, um frühzeitig anzusprechen: Das, was du gesagt hast, das hat mich jetzt aber verletzt. Erst einmal ist wichtig, dass ich das in mir selbst konstatiere, dass ich nicht sage: Ach, ich bin ja hart im Nehmen, mich bringt das nicht aus der Ruhe, und in Wirklichkeit bin ich schon angekratzt. Da gibt es die Möglichkeit, sich selbst etwas vorzulügen, weil man sich für so entwickelt hält. Und das andere ist, es zu thematisieren, eine Metareflexion zu eröffnen, zu zweit oder in der Gruppe: Mir hat das jetzt wirklich Schwierigkeiten bereitet.

Ich kann das auch sehr schnell auf die andere Seite projizieren und sagen: So, wie der sich benimmt, ist es ganz klar, dass ich verletzt bin, da ist ja klar, wer schuld hat.

Die Projektions-Problematik fängt im Konflikt auch schon sehr früh an, diese Abspalten, Übertragen, Projizieren…

Dann kann ich sehr leicht auf die Ebene des Kalten Konfliktes geraten, in dem ich dem anderen ausweiche und sage: Mit jemandem, der sich so verhält wie du, will ich nichts zu tun haben.Ich glaube, dass es sehr, sehr viele Orte gibt, wo diese kalten Konflikte stattfinden. Und man könnte ja sagen: Na, dann ist wenigstens Ruhe im Karton. Dann geht man sich aus dem Weg.

Na, ob da dann Ruhe ist, das ist die Frage. Denn die negativen Kräfte in den Menschen sind doch schon da. Die Frage ist: Wie suchen die einen Ausweg? Kann ich die in mir bearbeiten und transformieren? Gelingt mir das? Kann ich meinen eigenen Doppelgänger erkennen und mit ihm arbeiten? Dann alle Achtung! Wenn das nicht so gut gelingt, dann drängen diese Kräfte nach außen. Und auch der kalte Konflikt führt zu Konfliktverhalten. Dann kommt es eben doch zu den abwertenden, ironischen, sarkastischen Äußerungen über Abwesende zu Dritten. Die ganze Sprache einer Gruppe ändert sich.

Und wenn ich einfach beschließe, ich gehe dem anderen aus dem Weg und reduziere den Kontakt auf das Nötige und halte das Ganze unter der Decke?

Wenn ich mich auf eine Insel zurückziehe und keinem anderen Menschen begegne, bin ich nur mit mir selber konfrontiert. Aber wenn ich in einer Organisation mit diesem Kollegen arbeite und ich habe andere Kollegen, dann stellt sich die Frage: Wie äußern sich meine Abneigungen, wenn ich mit den anderen Kollegen spreche? Indem ich Unterstützung suche, indem ich mein Bild, das ich von dieser Person habe, meinen Kollegen auf subtile Art zu verstehen gebe, damit die auch einsehen, dass das wirklich eine schwierige Person ist, der man aus dem Weg gehen sollte… Das führt dann zu isolierendem Verhalten, zu Boykott, zu Mobbing. Ich will damit sagen: Was an Kräften da ist – wenn es nicht transformiert wird, dann geht es irgendwohin. Das ist ja das Auffällige an kalten Konflikten: Wohin kriecht die negative Energie?

In sozialmedizinischen Untersuchungen hat sich gezeigt, dass das oft zu Somatisierungen führt. Das, was ich seelisch nicht bewältige, führt dann zu Asthma, zu Migräne, zu Stoffwechselerkrankungen, wozu auch immer. Wenn ich diese zerstörerischen Kräfte nicht nach außen richte oder sie nicht transformiere, dann sind sie trotzdem da. Ich habe da neulich wieder ein drastisches Erlebnis gehabt. In einer Gemeinschaft, wo kalte Konflikte seit drei Jahren, seit vier Jahren gelebt haben, hatten von vierzehn Kollegen elf enorme körperliche Probleme, Rückenschmerzen, Bandscheibenvorfälle usw. Der Mediationsprozess hat dann zu einer Trennung in zwei Gruppen geführt. Sobald diese Regelung beschlossen war, verschwanden alle möglichen Symptome.

Noch einmal nachgefragt: Warum tun Konflikte denn weh? Weil sie das Selbstwertgefühl beschädigen, weil sie ein Gefühl der Ohnmacht auslösen – müsste man da nicht als “Schulungsweg-erfahrener Mensch” darüber erhaben sein?

Ja, wenn die Entwicklung wirklich gegriffen hat. Aber wenn ich mir nur einbilde, mir luziferisch einbilde, über dies und das sei ich hinweg, dann ist die Gefahr noch größer, dass man sich in etwas verstrickt, weil da das illusorische Selbstbild hinzukommt. Und an diesem Selbstbild kratzt die Seite, mit der ich einen Konflikt habe, natürlich und gibt mir zu verstehen, dass ich doch sehr weit von einer gewissen Erhabenheit entfernt bin. Und dann wird desto emotionaler reagiert.

Das ist interessant, weil dann ja die Frage: Wie weit bist du eigentlich? noch eine weitere Konfliktebene aufmacht. Das heißt, dass in spirituellen Kreisen durch diese luziferische Überhöhung das Konfliktpotenzial noch einmal höher ist als bei “normalen” Menschen, die nicht meinen, sie seien besonders weit.

In den fünfzig Jahren, in denen ich jetzt wirklich berufsmäßig mit Konflikten beschäftigt bin, in den allermeisten Fällen in nicht-anthroposophischen Gemeinschaften, fällt mir auf, dass die Konfliktfähigkeit, also die Fähigkeit, konstruktiv mit Konflikten umzugehen, in anthroposophischen Gemeinschaften geringer ist als in anderen. Wir sollten uns nicht einbilden, da in der sozialen Entwicklung besonders weit vorangekommen zu sein.

Vorhin sagten Sie, wenn das Ich nicht mehr führt, dann tauchen andere Kräfte auf. Wie würden Sie denn diese Kräfte benennen?

Man ist mehr und mehr fremdgesteuert und nicht selbstgesteuert. Da tauchen dann luziferische, erdflüchtige und ahrimanische, an die Erde fesselnde und immer mehr auch asurische Kräfte auf, die uns immer begleiten und im Konflikt geweckt werden. Ahriman bekommt dann eine Chance, wenn vorher Luzifer auf unseren Astralleib, unser Seelenleben eingewirkt hat und bei uns gewisse Begehrlichkeiten geweckt hat. Durch Luzifer wurde erst der Blick auf unser eigenes Innenleben beeinträchtig und illusorisch, und dann trübt Ahriman unseren Blick auf die Außenwelt, so dass wir nicht mehr richtig wahrnehmen, was wir bei anderen auslösen. Wenn dann das Ich des Menschen durch Luzifer und Ahriman ausgehöhlt wurde, so dass da ein Vakuum entsteht, dann können die asurischen Kräfte wirksam werden, die grundsätzlich alles zerstören wollen, was Ich-Entwicklung sein könnte, auch in den nächsten Inkarnationen. Und dadurch wird das menschliche Zusammenleben ähnlich wie in einem Termitenstaat zu einem seelenlosen, mechanistischen Gebilde gemacht. Was das asurische Wirken möglich macht, das ist dieser unglaubliche Fanatismus, dieses Stiften von völlig sinnlosen Zerstörungen, wo es nur geht. Es geht gar nicht um Machtgewinn, es geht um Chaos an sich, es geht um eine Zerstörung all der Ordnungen, die eine Ich-Steuerung zur Grundlage haben.

Könnte man sagen, dass die letzten Stufen des neunstufigen Eskalationsmodells, das Sie gefunden haben – von der Debatte zu der völligen Zerstörung –, heute immer schneller erreicht werden?

Ja, da gibt es eine Beschleunigung. Das Ur-Böse wird schneller erreicht. Von diesem Ur-Bösen hat Steiner in seinen letzten Lebensjahren öfter gesprochen, von der Zersplitterung, von Wesen, die alles vernichten wollen, was in Jahrtausenden an Ich-Entwicklung erreicht worden ist und vielleicht noch erreicht werden kann.

Mit diesen Kräften setzten wir uns auseinander, wenn wir an unserer Konfliktfähigkeit arbeiten. In der Tagung im Mai werden wir darüber ins Gespräch kommen.

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Vom 2.Juni bis zum 4. Juni findet im Rudolf Steiner Haus eine Pfingsttagung zum Thema “Konflikt und Gemeinschaft” statt. Neben mehreren Vorträgen von Friedrich Glasl wird es auch eine Demonstration zu einem Fallbeispiel und verschiedene Arbeitsgruppen geben. Die Tagung ist eine gemeinsame Veranstaltung des Arbeitszentrums Berlin der Anthroposophischen Gesellschaft und der Freien Hochschule für Geisteswissenschaft. Sie ist öffentlich und nicht an eine Mitgliedschaft gebunden.

Weitere Informationen und den Flyer zum Download finden Sie hier>
Tot slot drie berichten van Christian Clement van de Rudolf Steiner Schriften – Kritische Ausgabe (SKA). Op 9 juni stond er op zijn website onder ‘Aktuelles. Neue Bände, aktuelle Rezensionen, Veranstaltungshinweise’:
Kritische Steiner-Zeitschrift anvisiert

Im Rahmen der SKA-Edition sind derzeit Bestrebungen im Gange, eine akademische Fachzeitschrift für die kritische Forschung zu Werk und Person Rudolf Steiners sowie die damit zusammenhängenden Themengebiete ins Leben zu rufen.

Träger dieser internationalen open-access online Zeitschrift wird der frommann-holzboog Verlag in Stuttgart sein; als Gründungsmitglieder und Hauptherausgeber zeichnen Dr. David Wood und Dr. Christian Clement. Die auf Grundlage des peer review Verfahrens herauskommende Zeitschrift wird ferner durch die Mitarbeit eines etwa zwölfköpfigen wissenschaftlichen Beirats unterstützt.

Derzeitiger Arbeitstitel der Zeitschrift: “INTUITION. International Journal of Rudolf Steiner Studies”
Op 19 juni gevolgd door ‘Facelift für SKA Webseite’:
Zur Feier der Fertigstellung des achten Bandes der Kritischen Ausgabe – und zum vierjährigen Jubiläum des Editionsstarts – wurde die SKA Webseite einer Erneuerung unterzogen: im bekannten schlichten Design, aber mit neuem Schick und mit neuen Funktionen. Neue “Leseproben” aus allen Bänden sind zugänglich, PDF Dateien können jetzt direkt auf der Seite gelesen werden und es gibt ein Forum für Neuigkeiten und Diskussionen. Für Liebhaber des Esoterischen gibt es ausserdem jetzt einen Arkan-Bereich mit Geheimwissen zur SKA, nur für angemeldete Mitglieder. – Viel Spaß beim Erkunden und Kommentieren.
In het onderdeel ‘Diskussionen. Meinungen und Kommentare zur Kritischen Ausgabe’ kwam er vandaag dit bij:
Hanegraaffs Vorwort zu SKA 8

Liebe Forum-Teilnehmer, da von Euch bisher keine Diskussion angestoßen wurde, kann es ja vielleicht mit einer Debatte über Wouter Hanegraaffs Vorwort zu SKA 8 anfangen. Es war ja schon ein Coup, dass wir diese Galionsfigur der Esoterikforschung für die Edition gewinnen konnten. Was er geschrieben hat, wird in anthroposophischen Kreisen sicher auf Widerspruch und Protest stoßen. Was meinen die Forum-Mitglieder etwa zu Aussagen wie diesen:

“[...] Ich habe versucht darzustellen, dass Steiners Verständnis des Hellsehens auf einer positiven Interpretation der Einbildungskraft beruhte, die ihrerseits auf kantische und nachkantische Argumentationsstrukturen zurückgeht. Diese Interpretation verstand die Einbildungskraft als wichtige, ja zentrale Erkenntnisfähigkeit. Dies war nicht die romantische Theorie der Imagination, wie sie bei Dichtern wie Coleridge zu finden ist, sondern eine philosophische Erkenntnistheorie, die ihre Wurzeln im britischen Empirismus und in der deutschen Aufklärungsphilosophie hat – ungeachtet der Tatsache, dass Kant selbst besorgt war, dass er der Irrationalität eine Tür geöffnet haben könnte und deshalb seinen Schritt 1787 wieder rückgängig zu machen suchte. Steiner wandte diese Vorstellungen auf die gängigen okkultistischen Techniken des trancelosen Hellsehens an, die von Autoren wie Leadbeater, Besant oder Scott-Elliot praktiziert wurde und allgemein als Psychometrie bekannt waren. Wie sie, lehnte er das ursprünglich egalitäre Argument Buchanans und der Dentons ab, dass jeder Mensch mit entsprechendem Talent verlässliche hellseherische Beobachtungen machen kann, sogar über solche Gegenstände wie vorgeschichtliche Zivilisationen oder frühe Phasen der menschlichen Evolution. Er argumentierte stattdessen, dass die Verlässlichkeit hellsichtiger Imagination wesentlich von der Stufe der spirituellen Entwicklung des Menschen abhänge. Nur einer angemessen geschulten Imagination war es zuzutrauen, nicht in eine Welt des Wahns zu führen, sondern den Zugang zu realen aber normalerweise unzugänglichen Bereichen des Bewusstseins (und damit der Wirklichkeit) wie der ›Akasha-Chronik‹ zu eröffnen – Bereichen also, deren Beschaffenheit wir uns mit Hilfe der Mittel des rationalen Bewusstseins und der Sinneserfahrung nicht vorstellen, ja nicht einmal uns einbilden (!) können.

In einem Wort: Steiners Ziel war, die theosophische Praxis der Psychometrie mit Hilfe der Philosophie des deutschen Idealismus auf eine solide epistemologische Grundlage zu stellen.

Durch diesen besonderen Beitrag – durch den die Anthroposophie in der Geschichte des Okkultismus eine Sonderstellung einnimmt und sich deutlich von anderen Strömungen unterscheidet – schuf Steiner zugleich eine solide Grundlage für seinen eigenen Anspruch auf charismatische Autorität. Im Hinblick auf die detaillierten und ausführlichen Schilderungen in seiner Chronik und seiner Geheimwissenschaft besagt dieser Anspruch, dass deren Wahrheit oder Korrektheit per definitionem von jemandem, der den entsprechenden Grad innerer Entwicklung noch nicht erreicht hat, grundsätzlich nicht festgestellt oder beurteilt werden kann. Logisch betrachtet muss dann aber auch der Umkehrschluss wahr sein: Das Nichteintreten von Verständnis oder von Akzeptanz dieser Lehren als wahrheitsgemäß kann dann als verlässliches Zeichen dafür gedeutet werden, dass der Kandidat Steiners eigenen Grad von Einsicht noch nicht erreicht hat. Wir sehen uns hier jener klassischen Logik gegenüber, welche den Kern nicht nur des steinerschen, sondern jedes hierarchischen Systems spiritueller Einweihung ausmacht:

»Wenn du verstündest, dann würdest du zustimmen – wenn du also nicht zustimmst, ist somit klar, dass du noch nicht verstehst«.[1]

Aus diesem Dilemma gibt es keinen anderen Ausweg als denjenigen, der als argumentum ad verecundiam oder ›Berufung auf Autorität‹ bekannt ist.[2] Die Implikationen für den Anspruch auf Wissenschaftlichkeit, den Steiner für seine Geisteswissenschaft erhebt, stellen eine zentrale Frage dar, der letztlich kein Leser dieser Bände wird ausweichen können.”

[1] Cf. Bowman (1990), 12.

[2] Steiner war sich dieses Problems sehr wohl bewusst, wie aus verschiedenen seiner Äußerungen hervorgeht; vgl. etwa GU, 16 (Fußnote) und GU, XXX. Liest man diese Formulierungen aufmerksam, dann wird deutlich, dass er Wert darauf legte, zwischen zwei Dingen klar zu unterscheiden: nämlich zwischen der unmittelbaren hellsichtigen Schau auf der einen Seite und andererseits der Fähigkeit, die in gewöhnlicher diskursiver Sprache mitgeteilten Ergebnisse solcher Schau zu verstehen (und davon überzeugt zu werden). Letzteres erfordert vom Leser, in Steiners Worten, »das Mitgeteilte an den Erkenntnissen der eigenen Seele und an den Erfahrungen des eigenen Lebens zu prüfen«. Dabei hängt natürlich der Grad, in dem solche Erkenntnisse und Erfahrungen als verlässliche Erkenntnis gelten können, wiederum vom jeweiligen Stand der inneren spirituellen Entwicklung ab.
En hiermee kunnen we voorlopig wel weer vooruit!
.

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(Hilversum, 1960) – – Vanaf 2016 hoofdredacteur van ‘Motief, antroposofie in Nederland’, uitgave van de Antroposofische Vereniging in Nederland (redacteur 1999-2005 en 2014-2015) – – Vanaf 2016 redacteur van Antroposofie Magazine – – Vanaf 2007 redacteur van de Stichting Rudolf Steiner Vertalingen, die de Werken en voordrachten van Rudolf Steiner in het Nederlands uitgeeft – – 2012-2014 bestuurslid van de Antroposofische Vereniging in Nederland – – 2009-2013 redacteur van ‘De Digitale Verbreding’, het door de Nederlandse Vereniging van Antroposofische Zorgaanbieders (NVAZ) uitgegeven online tijdschrift – – 2010-2012 lid hoofdredactie van ‘Stroom’, het kwartaaltijdschrift van Antroposana, de landelijke patiëntenvereniging voor antroposofische gezondheidszorg – – 1995-2006 redacteur van het ‘Tijdschrift voor Antroposofische Geneeskunst’ – – 1989-2001 redacteur van ‘de Sampo’, het tijdschrift voor heilpedagogie en sociaaltherapie, uitgegeven door het Heilpedagogisch Verbond

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