Meteen zaterdag na beëindiging van de jaarvergadering verscheen dit bericht op de website van het Goetheanum in Zwitserland, ‘Jahrestagung und ordentliche Generalversammlung 2012’:
‘Die Jahrestagung und ordentliche Generalversammlung der Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft am 30. und 31. März 2012 standen im hundersten Jahr ihres Bestehens unter dem Motto ihres Jahresthemas “Identität der Anthroposophischen Gesellschaft”. In diesem Sinne gestalteten auch die vier Vorstandsmitglieder Virginia Sease, Paul Mackay, Bodo von Plato und Seija Zimmermann ihren Rechenschaftsbericht.Engagiert widmeten sich die rund 450 Mitglieder der Entwicklung des Unternehmens Weleda. Die Allgemeine Anthroposophische Gesellschaft ist eine seiner beiden Hauptaktionäre und seit 23. März durch Paul Mackay im neu gebildeten Verwaltungsrat vertreten (mehr). Die Anträge, die die Mitglieder in Fragen der Unternehmensführung der Weleda einbeziehen wollten, wurden von der Versammlung abgelehnt.Auf den Antrag der grundsätzlichen Ablehnung einer Fördermitgliedschaft juristischer Personen in den Statuten wurde aufgrund eines erfolgreichen Ordnungsantrags nicht eingetreten. Die Fördermitgliedschaft soll wenn, dann mit Bedacht angegangen werden, wie Paul Mackay versicherte.Der Vorstand wurde mit großem Mehr für das Jahr 2011 entlastet und mit Justus Wittich um ein weiteres Vorstandsmitglied erweitert.Nach einigen Wechseln bei den Leiterinnen und Leitern der Sektionen der Freien Hochschule für Geisteswissenschaft in den letzten Jahren standen diesmal Veränderungen bei den Repräsentanten der Anthroposophischen Gesellschaft in einzelnen Ländern an: Es sind dies für Australien Peter Glasby und Jan Baker-Finch, für Frankreich René Becker, für Kanada Arie van Ameringen und für die Schweiz Marc Desaules. Erstmals war mit Aban Bana auch eine Landesvertreterin aus Indien dabei, wo im Oktober 2011 eine Anthroposophische Gesellschaft gegründet worden ist.’
Dus dat was snel, heel snel zelfs voor antroposofische
begrippen. Michael Mentzel van ‘Themen der Zeit’ kwam vrijdag terug op een
thema dat hier een week geleden in ‘Scheiding’
ook al ter sprake kwam, met zijn overzichtsartikel ‘Neues aus dem Steiner-Archiv’:
‘Szenen einer Beziehung. Walter Kugler verlässt endgültig das Archiv der Rudolf Steiner Nachlassverwaltung. Mit halber Kraft in die Zukunft? Die Fragen bleiben.Jetzt haben sie sich also endgültig getrennt, der ehemalige Leiter des Rudolf Steiner Archivs, Walter Kugler, und der Verein der Rudolf Steiner-Nachlassverwaltung. Damit dürfte – nach über 30 Jahren der Zusammenarbeit – eine Ära zu Ende gegangen sein, in der immer wieder durch verschiedenste Aktionen dafür gesorgt wurde, dass das Werk Rudolf Steiners im Gespräch und in der Öffentlichkeit präsent war. Gern erinnert man sich an die Ausstellungen der Tafelzeichnungen Rudolf Steiners, die Anfang der 1990er Jahre einiges Aufsehen erregte. Insbesondere im Zusammenhang mit den von der Öffentlichkeit und den Medien vielbeachteten Ausstellungen und Aktionen zum 150. Geburtstag Steiners war Walter Kugler – oft gemeinsam mit Vera Koppehel – immer wieder Ansprechpartner bei Fragen zur und über die Anthroposophie und Rudolf Steiner. Mit Walter Kugler verlässt eine Persönlichkeit das Archiv der Nachlassverwaltung, dessen Integrität bis heute unbestritten ist, und nach wie vor ist in der anthroposophischen Szene Unverständnis und auch ein gewisser Unmut darüber zu verspüren, wie die Leitung des Nachlassvereins in den vergangenen Monaten mit einigen seiner Mitarbeiter umgegangen ist. Erinnert sei hier nur an Vera Koppehel, die ihren Arbeitsplatz unter – für viele Anthroposophen – nicht ganz nachvollziehbaren Umständen verlassen musste. (TdZ berichtete)Der Nachlassverein selbst hat die Öffentlichkeit durch eine Medienmitteilung informiert, die er – auf Nachfrage – auch der Redaktion von Themen der Zeit zur Verfügung gestellt hat. Darin heißt es unter anderem: “Das Arbeitsverhältnis zwischen der Rudolf Steiner Nachlassverwaltung und Walter Kugler als Mitglied der Leitung des Rudolf Steiner Archivs wurde wegen Vertrauensfragen in der Zusammenarbeit in gegenseitigem Einvernehmen aufgelöst. Walter Kugler wird in den nächsten Wochen seine Arbeiten im Archiv beenden und sich dann verstärkt publizistischen und anderen Aufgaben zuwenden.”In einem Bericht für die Mitglieder der deutschen Fördergemeinschaft für das Archiv, der Anfang März an die Mitglieder der Fördergemeinschaft verschickt wurde und der unserer Redaktion vorliegt, war noch einmal deutliche Kritik am Umgang mit den Personalfragen in der jüngsten Vergangenheit geübt worden. Zwei Mitarbeiter, heißt es dort, hätten im Frühjahr und Sommer das Archiv verlassen: “Sie empfanden das Verhalten der Vorstände des Nachlassvereins ihnen und der Archivarbeit gegenüber als unerträglich und sahen keine Perspektive mehr. Der Nachlassverein ist rechtlicher Eigentümer des Archivs. Ein weiterer Mitarbeiter (...) verließ das Archiv, um die Leitung der Dokumentation am Goetheanum zu übernehmen. Das Haus Duldeck, einst summender Bienenkorb der Archivarbeit, wirkt inzwischen wie ausgestorben. Die weltoffene Ausstrahlung ist einer Bedrückung gewichen.”Auch im Nachlassverein selbst hätten “wichtige Persönlichkeiten” kein Gehör mehr gefunden und sich demzufolge zurückgezogen, heißt es in dem Bericht weiter. Die Kündigung von Vera Koppehel wird auch noch einmal thematisiert: “Vera Koppehel, im Archiv zuständig für die Sekretariatarbeit, Projektentwicklung, Fundraising und Öffentlichkeitsarbeit, die mit größtem persönlichen Einsatz einen großen Teil der Feiern zum 150en Geburtstag Rudolf Steiners koordinierte und aufwertete, die den ‘Rudolf Steiner Express’ medienwirksam auf die Gleise setzte, Menschen zusammenbrachte und motivierte, wurde entlassen. Mitten in der laufenden Projektarbeit wurde ihr der Arbeitsplatz gesperrt und sie ohne Abschied auf die Straße gesetzt.”Für die Deutsche Fördergemeinschaft des Rudolf Steiner Archivs sind diese Vorgänge nicht nachvollziehbar, was in der folgenden Frage sehr dezidiert zum Ausdruck kommt: “Wie passen diese beiden Phänomen zusammen: großer öffentlicher Zuspruch 2010/11 aus einem größtmöglichen persönlichen Arbeitspensum auf der einen Seite – Beschränkungen, Missachtung, irrationale Bevormundung, Abgänge, rabiate Kündigungen und gesperrte Arbeitsplätze auf der anderen?”Es scheint, als sei es der Blick auf diese Vorwürfe, der den Vorstand des Nachlassvereins dazu veranlasst hat, in seiner Medienmitteilung explizit darauf hinzuweisen: “Mit Unterstützung durch die Mitgliederversammlung der Rudolf Steiner Nachlassverwaltung gibt der Vorstand keine näheren Einzelheiten zu Personalveränderungen bekannt und verfasst zu personalpolitischen Spekulationen von anderer Seite weder Kommentare noch Gegendarstellungen.”Immerhin rang man sich doch zu einigen anerkennenden Worten durch: “Walter Kugler hat sich während seiner 30-jährigen Mitarbeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter und in den letzten zehn Jahren bei der Leitung des Rudolf Steiner Archivs grosse Verdienste für das Archiv und die Rudolf Steiner Nachlassverwaltung erworben. Er hat zahlreiche Aufgaben im Archiv und als Mitherausgeber der Rudolf Steiner Gesamtausgabe wahrgenommen und insbesondere in der internationalen Ausstellungstätigkeit und in der Öffentlichkeitsarbeit Pionierarbeit geleistet.”Die Tätigkeit im Vorstand des Nachlassvereins, die Walter Kugler etliche Jahre ausgeübt hatte, wurde nicht gesondert erwähnt. Den Vorstandsposten hatte er Anfang 2011 niederlegt. Zu seiner wenig später erfolgten Kündigung schreibt die Deutsche Fördergemeinschaft: “Unsere langjährige Vertrauensperson Walter Kugler erhielt vom Nachlassvorstand ebenfalls ohne jeden vernünftigen Grund eine Kündigung mit sofortiger Sperrung des Arbeitsplatzes, bevor er dann seine Tätigkeit eingeschränkt und nicht mehr als Archivleiter fortsetzen durfte.”Andreas Kühne ist Vorstandsmitglied des Nachlassvereins. In seinem Bericht aus dem Archiv, erschienen in der Aprilausgabe der “Mitteilungen aus der anthroposophischen Bewegung” ist dann aber doch noch Kommentierendes zu lesen; es finden sich hier weitere Erläuterungen zu den Vorgängen aus der Sicht des Vorstands des Nachlassvereins. Beispielsweise, dass die zurzeit stattfindenden Veränderungen: “...infolge der finanziellen Schwierigkeiten ergriffen werden mussten. Auch Auseinandersetzungen um die Neustrukturierung des Betriebs waren nicht zu vermeiden. Einzelne Angestellte haben das Archiv freiwillig verlassen. Mit zwei anderen Personen wurde das Gespräch gesucht – als keine Übereinstimmung der Meinungen gefunden worden konnte, sind Kündigungen erfolgt. Persönliche Motive mussten hinter der seit 1947 vorgegebenen Aufgabe des Archivs zurückstehen. Die interne Organisation des Archiv- und Herausgabe-Betriebs ist teilweise verändert worden.”Der Beitrag von Andreas Kühne lässt die Sicht des Vorstands der NV mehr oder wenig deutlich durchschimmern, auch wenn die Namen Kugler und Koppehel nicht explizit genannt werden: “In der jüngeren Vergangenheit sind durchaus bewundernswerte Projekte realisiert worden, welche zum Ziel hatten, Rudolf Steiner und die Anthroposophie in der Welt bekannt zu machen, obwohl man sich fragen kann, ob das die Aufgabe des Rudolf Steiner-Archivs sein könne. Ausstellungen sind so zu einer Tradition des Archivs geworden. Im letzten Jahrzehnt wurden sie jedoch immer aufwändiger. Diese Aktivitäten haben in der Folge denn auch die zur Verfügung stehenden Finanzen sehr belastet. Es wurden zwar auch zweckgebundene Spenden für solche Tätigkeiten gesucht und gefunden. Aber eine weitere Frage erscheint sehr berechtigt, ob damit nicht Spenden für die Werk-Herausgabe oder die Archivierungsaufgaben konkurrenziert worden sind.”Im Bericht der Deutschen Fördergemeinschaft ist der Wille zu spüren, daran mitzuwirken, dass die Arbeit des Archivs fortgesetzt werden und wieder Ruhe in die Beziehungen der Beteiligten einkehren möge. Ausdrücklich betont die Fördergemeinschaft in diesem Bericht, dass weiterhin für das Archiv gespendet werden soll, um bestimmte Projekte auch in Zukunft zu ermöglichen. Gleichwohl heißt es dort auch kritisch: “Der Abbau der Vitalität des Archivs, so bedauerlich er ist, mag seinen Sinn darin finden, die überkommene Struktur eines Nachlassvereins zu überwinden, der seine Aufgabe in Abgrenzung gegenüber der Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft aufgenommen hat. Dies ist heute in jeglicher Weise obsolet und unverantwortlich. Das gilt für die Mentalität des Besitzens und unter sich seins generell. Gerade da greift jetzt wohl die separatistische Haltung noch einmal durch, wo doch von Archivmitarbeitern der weltoffene Zugang zu Rudolf Steiners Leben und Werk auf hohem Niveau geschaffen wurde.”Hier kann man fragen, ob es der Vorwurf der “separatistischen Haltung” ist, der den Nachlassvereinsvorstand dazu veranlasst, anzumerken: “Die Rudolf Steiner Nachlassverwaltung mit dem Rudolf Steiner Archiv ist eine unabhängige Einrichtung, die mit anderen Institutionen im anthroposophischen, kulturellen und öffentlichen Umfeld im Austausch steht und Kooperationen eingeht. Über das Verhältnis von Nachlassverwaltung und Anthroposophischer Gesellschaft wurden kürzlich längst vergangene Stereotypen in Umlauf gesetzt. Wir möchten dazu festhalten, dass Nachlassverwaltung und Anthroposophische Gesellschaft ebenso wie ihre Archive seit Jahren ein gutes und konstruktives Verhältnis der Zusammenarbeit pflegen.”Weitere in der Medienmitteilung des NV angesprochene Punkte betreffen die Planungen für die kommende Arbeit des Archivs. Man werde sich auf Editionsvorhaben konzentrieren, heißt es. Vor allem seien dies: “Fortführung der mehrbändigen Reihen zur Geschichte der Theosophischen und Anthroposophischen Gesellschaft, des künstlerischen Werks und der sozialen Dreigliederung. Bei der Edition des schriftlich nachgelassenen Werks von Rudolf Steiner sind Vorstudien für umfassende Ausgaben des Briefwechsels sowie der eigenhändigen Aufzeichnungen in Notizbüchern und auf Notizzetteln geplant. Zu bewegen ist weiterhin die Frage der Vorbereitung einer kritischen Ausgabe der von Steiner zu Lebzeiten veröffentlichten selbständigen Werke, und zwar nicht nur in Form von Auflagenvergleichen, sondern auch unter Hinzunahme von Manuskripten, Korrekturbögen und weiteren Dokumenten.”Der im Herbst des vergangenen Jahres bei TdZ erschienene Bericht über die Vorgänge in der Nachlassverwaltung hatte einige – dem Nachlassverein nahestehende – Anthroposophen dazu veranlasst, sich bei dem Autor des Textes über die “einseitige” Berichterstattung zu beschweren. Bei allem Verständnis auch für andere Sichtweisen auf diese Vorgänge bleibt die Frage nach Offenheit und Transparenz eine sehr wesentliche; da fragt es sich, ob der lapidare Hinweis – der aktuellen Medienmitteilung – auf das abhanden gekommene Vertrauen im Verhältnis zu Walter Kugler ausreicht, eventuell auftauchenden Spekulationen einen Riegel vorzuschieben.Und es verwundert deshalb auch nicht all zu sehr, dass bei vielen Menschen innerhalb der anthroposophischen Bewegung, seien sie Mitglied in der AAG oder nicht, die Sorge wächst, ob die Arbeit, speziell im Archiv der NV angesichts der zunehmenden Schwierigkeiten im finanziellen wie auch im sozialen Bereich, wirklich noch adäquat geleistet werden kann.’
Op zaterdag verscheen er op ‘Themen der Zeit’ ook deze
interessante recensie ‘Räume für die Eurythmie’:
‘Über das Buch Geschichte der Eurythmie von Sibylle Rudolph. Die folgende Rezension wurde von Andreas Butz verfasst und erschien in der Zeitschrift “Auftakt”, dem Verbandsorgan des Berufsverbandes Eurythmie e.V. Wir veröffentlichen diese Besprechung mit freundlicher Genehmigung des Autors und der Auftakt-Redaktion.Im Fokus dieser Arbeit stehen die ersten Unterrichtsräume der zu Beginn des 20. Jahrhunderts noch jungen Eurythmie. Die Ausstattung und teilweise auch die Raumarchitektur der frühen Eurythmieübräume wurden noch vom Begründer Rudolf Steiner selber beeinflusst. Von diesen drei Räumen wurden zwei zerstört. Der eine Raum fiel einem Brand, der andere einem Luftangriff des zweiten Weltkriegs zum Opfer. Umso wertvoller ist das, was durch diese Forschungsarbeit ermittelt werden konnte. Außerdem zeichnet die Autorin im ersten Teil der Arbeit anhand der Quellenlage die Entstehung der Eurythmie nach und bettet diese in den historischen Kontext ein, so dass das Buch tatsächlich viel mehr ist als nur eine Untersuchung der Übraumgestaltung.Die Verfasserin dieser bei Professorin Jutta Ströter-Bender an der Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Paderborn angenommenen und mit magna cum laude bewerteten Dissertation ist nicht nur Diplom-Pädagogin, sondern auch praktizierende Eurythmistin und Heileurythmistin.Für ihre Arbeit hat sie Primärliteratur, Augenzeugenberichte, Sekundärliteratur und kritische Veröffentlichungen umfassend ausgewertet. Außerdem stellte ihr das Archiv der Christengemeinschaft drei bislang unveröffentlichte Erlebnisberichte des Weißen Saals im Ersten Goetheanum für die Auswertung zur Verfügung. Im Band werden zahlreiche historische Fotografien und Skizzen wiedergegeben, vor allem von den drei bearbeiteten Unterrichtsräumen und den dazugehörenden Gebäuden.Am Anfang der Arbeit steht der Versuch einer Klärung der Frage, was Eurythmie sei. Hier wird auch die kritische Literatur herangezogen, und es werden verschiedene Aspekte beleuchtet, wie etwa die Berufsfelder oder die Frage der Stellung der Eurythmie in der heutigen Gegenwartskultur. Dann wendet sich die Autorin der Entstehungsgeschichte zu, deren Hintergrund einerseits die Lebensreformbewegung und die diversen bewegungskünstlerischen Impulse der Zeit bildeten und andererseits Rudolf Steiners Kunstimpuls. Die Anfänge der Eurythmie werden anhand der überlieferten Berichte und Erinnerungen nachgezeichnet. Das betrifft auch die einzelnen Kunstmittel, also die gegenständlichen Mittel wie etwa Kleidung, Vorhang, Bühnenboden, Masken etc. und die gegenstandslosen Kunstmittel wie Choreographie und Beleuchtung. Mögliche Fragestellungen für weitere historische und kulturwissenschaftliche Forschungsarbeiten werden angeregt.Im zweiten Teil des Buches, der eigentlich den Schwerpunkt darstellt, widmet sich die Verfasserin den ersten Unterrichtsräumen. Nach einem kurzen, informativen Blick auf die ersten Räume, in denen Eurythmie zwar geübt und unterrichtet wurde, die aber nicht eigens zu diesem Zweck errichtet oder gestaltet worden waren, etwa im Saal der Dornacher Dorfwirtschaft Jura, in der Schreinerei und in Villa Hansi, beginnt die Untersuchung der Geschichte, der Nutzung und der Gestaltung des so genannten Weißen Saals im Ersten Goetheanum, dem ersten eigentlichen Eurythmieraum. Man darf die umfassende Darstellung dieses Saales mit den daran entwickelten Überlegungen als das Kernstück der Veröffentlichung ansehen. Darüber hinaus wird dieses Kapitel auch als Detailstudie zu einem Raum im Ersten Goetheanum unabhängig von seiner besonderen Funktion interessierte Leser finden.Der weiße Saal befand sich in der Dachhaube des südlichen Querbaus und erhielt seine Tageslichtbeleuchtung durch Oberlichter im Dachfirst. Er war nicht weiß angestrichen, wie man aufgrund des Namens vermuten könnte. Vielmehr war er mit hellem Tannenholz verkleidet, das intensiv strahlte und leuchtete, wenn die Sonne durch die Oberlichter einfiel. Der Grundriss war asymmetrisch, der Zugang über eine steile Stiege muss abenteuerlich gewesen sein. Die Raumformen wie auch die fest eingebauten und beweglichen Ausstattungsgegenstände, wie die in die Seitenwände eingebauten Wandschränke für die Eurythmiegewänder, goetheanistisch geformte Heizungsverkleidungen und ebenso das massive Rednerpult werden so weit als möglich rekonstruiert, beschrieben und im Zusammenhang mit der Nutzung als Eurythmieraum diskutiert. Der Saal wurde schon vor der Eröffnung des Gesamtbaus für die Eurythmie genutzt, insgesamt immerhin sieben Jahre.
Ein weiterer früher Eurythmiesaal befand sich im Eurythmeum in Stuttgart, dem Sitz der ersten Eurythmieausbildungsstätte, die im Jahr 1924 bezogen wurde. Die Grundkonzeption des Gebäudes stammte von Rudolf Steiner, dessen Skizzen vorliegen. Allerdings wurde dieser Entwurf bei der Baudurchführung in einigen Punkten verändert, so dass zwischen diesen Skizzen und dem verwirklichten Bau erhebliche Unterschiede bestanden. Das soll einer der Gründe dafür gewesen sein, weshalb Steiner dieses Gebäude nie betreten hat. Auch eine Einweihung des Baues hat nicht stattgefunden. 1944 fiel das Bauwerk einem Luftangriff zum Opfer. Das heutige Eurythmeum ist baulich nicht mit dem Vorgängerbau identisch.Der dritte untersuchte Raum, der Saal in der Rudolf Steiner Halde in Dornach, ist der einzige, der auch heute noch besteht. Dieser Raum befindet sich im Untergeschoss eines 1923 im Stil des zweiten Goetheanums errichteten und in seiner Grundkonzeption auf einem Entwurf von Rudolf Steiner beruhenden Anbaus an das ältere Haus Brodbeck. Sibylle Rudolph konnte hier Feldforschung betreiben, das heißt, sie hat in diesem Saal auch Eurythmie geübt und ihre dabei gewonnenen Eindrücke in Worte gefasst. Der eigentümliche Name des Bauwerks leitet sich davon her, dass mit dem Bau des zweiten Goetheanums erheblicher Erdaushub anfiel, mit dem man die damalige Absenkung neben Haus Brodbeck verfüllte. Auf der so entstandenen Halde kam der Anbau zu stehen.Der besondere Wert des Buches liegt darin, dass hier erstmals eine wissenschaftliche Darstellung der ersten Eurythmieübräume vorliegt. Außerdem ist es aber auch ein Baustein einerseits für eine Auseinandersetzung mit dieser Bewegungskunst und andererseits mit der Geschichte anthroposophischer Baukunst und es wird sicher ein Ausgangspunkt für jeden sein, der sich der Eurythmie aus historischer oder kulturwissenschaftlicher Perspektive nähern möchte.Sibylle Rudolph: Zur Geschichte der Eurythmie. Rudolf Steiner und die Architektur der frühen Unterrichtsräume, Tectum Verlag, Marburg 2011, ISBN: 978-3-8288-2753-0; 242 S., 29,90 €’
Min of meer in hetzelfde kader is dit bericht van Michael
Werner in Erziehungskunst van april, over ‘Eurythmieunterricht als Forschungsgegenstand’:
‘Das Presseecho auf den 150. Geburtstag Rudolf Steiners zeigte überraschend häufig, dass der Eurythmieunterricht als eine Waldorf-Spezialität zwar gesehen, aber meist ohne Kenntnis der pädagogischen oder ästhetischen Dimension dieser Kunst vorgestellt wurde. Ein Forschungsprojekt der Alanus Hochschule soll diesem grundlegenden Defizit abhelfen.Zum ersten Mal wird der Eurythmieunterricht von unterrichtenden Eurythmielehrern im Sinne einer empirischen Sozialforschung untersucht. Seit über einem Jahr läuft an der Alanus Hochschule das Forschungsprojekt, das folgenden Fragen nachgeht: Wie steht es um die Eurythmiepädagogik an den Waldorfschulen in Deutschland und was ist eigentlich guter Eurythmieunterricht? Das Projekt besteht aus drei Phasen, in denen ganz verschiedene Zugänge zur Eurythmiepädagogik systematisch untersucht werden.Die erste Phase: Sieben erfahrene Eurythmiekollegen untersuchen und beschreiben ihren eigenen Unterricht. Die Frage dabei ist: Was ist eigentlich guter Eurythmieunterricht und wie entsteht er? Diese Frage wird individuell und empirisch angegangen. Die eingesetzten Instrumente sind das Unterrichtstagebuch, die Hospitation und die Intervision. Ziel ist es, eurythmiepädagogische Erfahrungen von Lehrern und Schülern zu sammeln, zu ordnen, nach bestimmten Kriterien zu untersuchen und die Ergebnisse in einer verständlichen Sprache zu schildern.Die beteiligten sieben Eurythmielehrer setzen geeignete wissenschaftliche Methoden ein und werden wissenschaftlich begleitet, gespiegelt und befragt und entwickeln allmählich ihre eigene Forschungspraxis. Die ersten Ergebnisse werden in einem Kolloquium vorgestellt, das vom 21. bis 22. September 2012 an der Alanus Hochschule stattfinden wird.Die zweite Phase: Eine etwas größere Anzahl von Eurythmisten in Waldorfschulen und Fachexperten untersucht den Fragenkomplex: Welchen Beitrag zur Entwicklung der Persönlichkeit und zur Entstehung der Eigenständigkeit der Schüler schafft der Eurythmieunterricht? Die thematische Vorgabe für die Eurythmiepädagogen wird von einem Kollegium, bestehend aus Erziehungswissenschaftlern, Sozialwissenschaftlern, dem Schularzt und einem Heileurythmisten eingegrenzt und formuliert. Damit werden der Eurythmieunterricht und die mit diesem Thema verbundenen pädagogischen Anliegen dokumentiert, untersucht und nachvollziehbar gemacht. Aus verschiedenen Blickwinkeln wird das Material dann vertiefend untersucht.Die dritte Phase: Die in den ersten beiden Phasen gewonnenen und untersuchten »eurythmiepädagogischen Techniken« werden von einer größeren Gruppe von Eurythmie-pädagogen im Unterricht angewendet und auf deren Eignung und Wirksamkeit geprüft.Parallel zu diesen drei Phasen werden im Rahmen von Master- und Doktorarbeiten weitere Themen zur Eurythmiepädagogik untersucht und bearbeitet. Die Ergebnisse des Forschungsprojekts werden publiziert.Jetzt befinden wir uns mitten in der ersten Phase und die zweite Phase ist bereits in Vorbereitung. Die beteiligten Eurythmiepädagogen treffen sich regelmäßig, tauschen ihre Erfahrungen mit wissenschaftlichem Arbeiten aus und ermutigen sich gegenseitig, diesen für sie neuen Weg zu gehen und die damit verbundenen fachlichen und persönlichen Lernschritte zu verfolgen. Es zeigen sich auch schon ganz neue Aspekte, wie der eigene Unterricht angeschaut, erfasst und beschrieben werden kann. Dabei sind wir, bei aller Irritation und Unsicherheit, die mit dem systematisch-empirischen Forschen verbunden ist, zuversichtlich, mit diesem Schritt die klaffende Lücke in der Dokumentation und wissenschaftlichen Bearbeitung der Eurythmiepädagogik zu schließen. Wir wurden in unseren Ausbildungen durch eine künstlerische Haltung geprägt und lernen gerade, die systematische Erkundung des Unterrichts mit dieser Haltung zu verbinden, ohne unsere Quellen zu verlassen. Wir hoffen, auf diesem Wege eine neue Basis zu schaffen für einen fälligen und fachübergreifenden Dialog zur Eurythmiepädagogik.Das Forschungsprojekt entstand aus einer Initiative von Stefan Hasler (Fachgebiet Eurythmie an der Alanus Hochschule) in Zusammenarbeit mit Charlotte Heinritz (Fachbereich Bildungswissenschaften an der Alanus Hochschule). Eingebunden in die erste Phase sind die Eurythmiepädagogen Andreas Borrmann (Berlin), Imogen Scheer-Schmidt (Herne), Jürgen Frank und Michael Werner (Hamburg-Bergstedt), Norbert Carstens (Bochum), Claudine Gauthier (Bergisch Gladbach), Peter Elsen (Schopfheim) und als Begleitung und Beirat die Eurythmieausbildungen in Stuttgart, Den Haag und der Alanus Hochschule in Alfter.Link: www.eurythmieforschung.de’
En als we toch bezig zijn, kan ‘Temperamente ad acta?’ van
Mathias Maurer uit juli 2011, eveneens uit Erziehungskunst, er ook nog wel bij:
‘Kritiker meinen, die »Temperamentenlehre« Rudolf Steiners sei vorwissenschaftlich und empirisch nicht haltbar.Die sogenannte Temperamentenlehre Rudolf Steiners wird zwar an den Waldorflehrerseminaren und -hochschulen gelehrt, findet aber im Unterricht der Waldorfschulen immer weniger praktische Anwendung. Insofern kann man es begrüßen, dass Erziehungswissenschaftler diese »spätantike hippokratische« Persönlichkeitstypologie kritisch unter die Lupe nehmen und Waldorflehrern wieder ins Stammbuch schreiben, was eigentlich alles zu ihren pädagogischen Essentials gehört. Zwei erziehungswissenschaftliche Positionen, wie man mit einer als »empirisch unhaltbar« geltenden Lehre umgehen kann, seien im Folgenden kurz vorgestellt.Einer der kritischen Erziehungswissenschaftler ist Heiner Ullrich, Professor an der Universität Mainz. Er interpretiert die Ausführungen Steiners zu den Temperamenten als »psychophysische Totaltypologie«, von der sich »die moderne Wissenschaft« schon längst verabschiedet habe, weil sie nur »empirisch-quantitative Erkenntnisformen« akzeptiere.Ullrich hat im Prinzip Recht: Es ist ein Ding der Unmöglichkeit, Waldorfpädagogik und Anthroposophie empirisch-quantitativ »abzubilden«. Wie will man einen bio-physischen, seelisch-geistigen, altersspezifischen, schließlich karmisch, das heißt durch mehrere Erdenleben hindurch bedingten, komplexen Wirkungszusammenhang in seiner Entwicklungsdynamik quantifizieren? Vorsicht gegenüber psychologischen Stereotypen scheint geboten.Die Frage ist nur, ob Steiner überhaupt eine »psychophysische Totaltypologie« beabsichtigt hat und nicht etwas ganz anderes. Im Original klingt es schlichter und auf Anhieb einleuchtend: »Das Temperament steht mitten drin zwischen dem, was wir uns individuell mitbringen, und dem, was aus der Vererbungslinie stammt. Indem die beiden Strömungen sich vereinigen, färbt die eine Strömung die andere... So wie sich die blaue und die gelbe Farbe etwa vereinigen in dem Grün...«Doch was ist die Melange vorhergehender Erdenleben eines Individuums und der genetische Anteil der Vorväter? Man kann den Gegenbeweis nicht erbringen, solange man den geistigen Durchblick nicht hat. Mit »quantitativ-empirischen« Methoden gelingt das in Bezug auf die Temperamente und ihre hier angedeuteten Tiefendimensionen sicherlich nicht. Es sei denn, man erweitert oder spezifiziert seinen Begriff der Empirie. Pädagogen, die sich über ihre Wahrnehmungen an Kindern austauschen, kommen in einen »intersubjektiven Falsifikationsprozess«, auch wenn sie dabei ihr Subjekt nicht ausklammern. Was wäre auch eine Pädagogik ohne Subjekte?Die Experten der erfahrungsgesättigten Kinderbetrachtung können am besten darüber urteilen, ob sich die vier klassischen Temperamente durch die beiden Merkmale »Erregbarkeit durch äußere Eindrücke« und »Stärke der seelischen Empfindungen« (Steiner) ausreichend bestimmen lassen (siehe Grafik auf Seite 18).Bedauerlich ist, dass die jahrelangen Erfahrungen von Klassenlehrern auf diesem Gebiet nicht stärker kommuniziert werden. Liegt hier ein Forschungs- oder nur ein Kommunikationsdefizit vor? Die »Materie« ist jedenfalls zu heikel und zu komplex, um schnelle Temperaments-Diagnosen im Elternabendformat anhand angepinnter Kinderbilder durchzuführen.Für den emeritierten Göttinger Universitätsprofessor Christian Rittelmeyer, auch er ein Erziehungswissenschaftler, sind die Temperamente nicht Schnee von gestern. Vielmehr unternimmt er den Versuch, ihnen empirisch auf die Spur zu kommen, ohne sie mit Implikationen zu überfrachten. Er hält, im Gegensatz zu Ullrich, die Temperamente für durchaus vereinbar mit der modernen Persönlichkeitspsychologie. Die Art, wie Steiner die Temperamente behandelt, stellt sie nach seiner Auffassung nicht in die schlichte Tradition einer »vorwissenschaftlichen« antiken Säftelehre, sondern in den Kontext einer völlig neuen Anthropologie. Mit Steiners Hinweisen auf die pädagogische Bedeutung der Temperamente sei uns kein Schematismus an die Hand gegeben, sondern »Charakterisierungen bestimmter Verhaltensstile« (nicht Verhaltensmerkmale!), die sich mischen und – in einseitiger Ausprägung – pathologische Züge annehmen können (beim Choleriker »Tobsucht« zum Beispiel).Rittelmeyers schlichte und klare Frage lautet, ob es Übereinstimmungen mit der empirisch-psychologischen Temperamente-Forschung gibt. Und in der Tat: Er wird bei einigen »modernen« Wissenschaftlern fündig, die gar nicht weit von Steiner liegen – zum Beispiel hinsichtlich der »Vererbung« oder der biographischen Komponenten – wenn auch insgesamt der Begriff »Temperament« Unschärfen aufweise.Rittelmeyer wendet das sogenannte Drei-Faktoren-Modell – das EAS-Modell von Arnold Buss und Robert Plomin – auf die klassischen Temperamente an und setzt die Temperamentseigenschaften Emotionalität, Aktivität und Soziabilität in Beziehung zu ihnen. Rittelmeyer hält als ein erstes Ergebnis fest, dass die Temperamente methodisch sauber entwickelbar und mit den Begriffen der neueren Persönlichkeitspsychologie kompatibel sind. Die Akte »Temperamente« kann also auch aus Sicht der Persönlichkeits- psychologie nochmals geöffnet werden. Weitere Forschungen wären wünschenswert.Literatur:Erziehungskunst, Heft 7/8-2004 und Heft 11-1991Heiner Ullrich: Rudolf Steiner. Leben und Lehre, München 2011Christian Rittelmeyer: »Die Temperamente in der Waldorfpädagogik. Ein Modell zur Überprüfung ihrer Wissenschaftlichkeit«, in: Harm Paschen (Hrsg.): Erziehungswissenschaftliche Zugänge zur Waldorfpädagogik, Wiesbaden 2010’
Anna-Katharina Dehmelt doet elke keer iets bijzonders met
haar nieuwsbrief van het ‘Institut für anthroposophische Meditation’, dat,
zoals de naam al zegt, meditatie tot zijn speerpunt maakt. Vandaag verscheen
die van april, waarin ze zelfs Christian Grauer met zijn provocatieve boek weet
in te palmen, ook met Tom Steininger van EnlightenNext heeft ze geen moeite.
Leest u het zelf maar:
Eine Erfahrung des Absoluten – Das Absolute in der Anthroposophischen Meditation – EnlightenNext Radio zum Nachhören – Veränderungen bei der Goetheanum Meditation Initiative Worldwide – Arthur Zajonc Präsident des Mind&Life-Institutes – Gemeinsames Meditieren in Köln – Bericht in der Wochenschrift “Das Goetheanum” – – –In seinem Buch “Es gibt keinen Gott, und das bin ich!” beschreibt Christian Grauer sein sich wandelndes Verhältnis zur Anthroposophie. Dabei begleitet ihn Heideggers Frage “Warum ist überhaupt Seiendes und nicht vielmehr Nichts?”, die durch Jahre hindurch zu einem existentiellen Erlebnis für ihn wird. “Es war mein Wunderarzt, der mich auf Jon Kabat-Zinn und dessen Meditationstechnik verwies. Die von diesem unkonventionellen amerikanischen Arzt beschriebenen Achtsamkeitsübungen verlangten von mir, etwas zu tun, was mir eigentlich bis dahin völlig unbekannt war: meine Aufmerksamkeit auf das Aufmerksam-Sein zu richten. Ich begann diese Übungen zu machen, und in dem Moment, in dem es mir gelang, in diese Achtsamkeit einzutauchen, schien die Wirklichkeit sich etwas zu entfernen, ohne dass sie sich veränderte. Es war so ähnlich wie das Aufwachen aus dem Halbschlaf, in dem sich Wahrnehmungen und Traum wild vermischen, und dann alles ruhig, klar und deutlich wird.Und plötzlich bemerkte ich, dass diese vogelperspektivische Qualität der Achtsamkeit exakt dieselbe war, wie ich sie damals in den beschriebenen Momenten der Frage nach dem Grund des Seins erlebt hatte. Das Erstaunliche aber war, dass sie mir überhaupt keine Angst machte, sondern geradezu angenehm war! Ich erlebte sie plötzlich nicht mehr als das schwarze Nichts, in dem sich das ganze Sein der Welt auflöst, sondern als ein weißes Nichts, aus dem die ganze wunderbare Mannigfaltigkeit der Welt hervorging.... Die Begeisterung an der aus dem Nichts erstehenden Wirklichkeit hat wiederum Heidegger im Anschluss an das obige Zitat unvergleichlich treffend formuliert. Er nennt das Auftauchen dieser weitesten, tiefsten und ursprünglichsten Frage einen ‘Jubel des Herzens’, weil hier alle Dinge verwandelt und wie erstmalig um uns sind, gleich als könnten wir eher fassen, dass sie nicht sind, als dass sie sind und so sind, wie sie sind.”Getragen von Heideggers Frage und unterstützt von der Achtsamkeits-Meditation nach Jon Kabat-Zinn gewinnt Christian Grauer jene Erfahrung des “weißen Nichts, aus dem die ganze wunderbare Mannigfaltigkeit der Welt hervorging”, “jene einfache Absolutheitserfahrung, die in vielen anderen spirituellen Richtungen im Zentrum steht und als Selbstverständlichkeit betrachtet wird”, von der die Anthroposophie mit ihrer Inhaltsfülle hingegen eher ablenkt. “Doch findet sich durchaus eine Verbindung zwischen der Anthroposophie und anderen spirituellen Strömungen in der Orientierung auf ein wie auch immer beschriebenes absolutes Bewusstsein. Alles, was ich bei Kabat-Zinn, bei Tolle, bei Thich Nhat Hanh, Andrew Cohen, Sri Aurobindo, Krishnamurti und anderen Autoren über dieses Thema lese, ist im Grunde immer nur wieder ein neuer, individueller Versuch, das nicht Beschreibbare zu beschreiben. Und soweit es darum geht, reiht sich auch Steiner in diese Reihe ein, wenngleich ich die Erfahrung gemacht habe, dass seine Beschreibungen zu diesem Thema für mich äußerst wenig hilfreich waren.” (S. 134-139 und 154-158).Gerade für jene Erfahrung, die für die bekannten östlich orientierten Meditationspraktiken im Vordergrund steht und die dort als Atman, Nirwana, als All-Eines oder einfach als das Göttliche beschrieben wird, sind Steiners Beschreibungen wenig hilfreich – so jedenfalls Christian Grauers Erfahrung. “Bei Steiner habe ich das Meditieren nicht gelernt”, so hört man es aber auch immer wieder von langjährigen Anthroposophen. Die anthroposophischen Meditationen sind kompliziert und komplex, und die zugrundeliegende Absolutheitserfahrung entdeckt man in ihnen oft erst dann, wenn man sie schon woanders kennengelernt hat.Dennoch ist das Absolute eine wichtige Kategorie für Steiner. Der er sich allerdings von unerwarteter Seite nähert.Es beginnt mit dem Denken, mit unserem Denken, mit dem wir Unterschiede machen und Zusammenhänge herstellen zwischen der unendlichen, aber beliebigen Mannigfaltigkeit der Wahrnehmungen. Dass wir zwischen blau, rot und etlichen Zwischentönen unterscheiden, drängt uns nicht die Wahrnehmung auf, sondern unser Denken trifft solche Unterscheidungen und fasst sie dann unter dem Oberbegriff “Farbe” als zusammenhängend zusammen. Mit unserem Denken strukturieren wir die Welt, es ist die Grundlage jeder bewussten Erkenntnis. Was ich da als Denken zunächst als meine eigene, subjektive Tätigkeit erfahre, offenbart sich allerdings bei genauerer Betrachtung als alles andere als subjektiv. Denn ebenso wie alle anderen Unterschiede setzt das Denken auch den Unterschied zwischen Subjekt und Objekt. “Das Denken ist jenseits von Subjekt und Objekt”, so heißt es in Steiners “Philosophie der Freiheit” (S. 60).“Es bildet diese beiden Begriffe ebenso wie alle anderen. Wenn wir als denkendes Subjekt also den Begriff auf ein Objekt beziehen, so dürfen wir diese Beziehung nicht als etwas bloß Subjektives auffassen. Nicht das Subjekt ist es, welches die Beziehung herbeiführt, sondern das Denken. Das Subjekt denkt nicht deshalb, weil es Subjekt ist; sondern es erscheint sich als ein Subjekt, weil es zu denken vermag. Die Tätigkeit, die der Mensch als denkendes Wesen ausübt, ist also keine bloß subjektive, sondern eine solche, die weder subjektiv noch objektiv ist, eine über diese beiden Begriffe hinausgehende. Ich darf niemals sagen, dass mein individuelles Subjekt denkt; dieses lebt vielmehr selbst von des Denkens Gnaden. Das Denken ist somit ein Element, das mich über mein Selbst hinausführt und mit den Objekten verbindet. Aber es trennt mich zugleich von ihnen, indem es mich ihnen als Subjekt gegenüberstellt.”Dieser ebenso stringente wie umwerfende Gedankengang hebt das Denken aus seiner Subjektivität hinaus und macht es zur Welttatsache. Das Denken bildet Subjekt und Objekt, und die vom Denken gebildeten Begriffe, die Unterschiede und Zusammenhänge, mit denen wir die Wirklichkeit strukturieren, sind nicht rein subjektive Repräsentationen, sondern sie gehören zur Wirklichkeit, ja, sie sind ein Teil dieser Wirklichkeit. Und wenn man diesen Gedanken ganz zu Ende denkt, dann ist es das Denken selbst, “das unsere besondere Individualität mit dem Kosmos zu einem Ganzen zusammenschließt. Indem ... wir denken, sind wir das all-eine Wesen, das alles durchdringt. ... Wir sehen in uns eine schlechthin absolute Kraft zum Dasein kommen, eine Kraft, die universell ist.” (S. 91) Da ist es: das Absolute, das All-Eine Wesen, das alles durchdringt. Aus dessen Zentrum heraus alles entsteht. Und an dem wir in seinen letzten Ausläufern mit unserem ganz gewöhnlichen Denken teilhaben. Dass unser Denken aber nicht in der Abstraktheit erstickt, sondern belebt und beseelt zu seinem Ursprung aufersteht und damit auch den Menschen mit dem Kosmos in Verbindung hält, ist Zentrum jeder anthroposophischen Meditation.Von hier aus wird verständlich, warum Steiner auch für die Meditation in der Welt des Unterschiedenen ansetzt, in der das All-Eine, das Absolute aber überall anwesend ist. Im Unterschiedenen kann es dann meditativ auch als Absolutes erfahrbar werden. Meditations-Zeilen wie “Ich ruhe in der Gottheit der Welt” oder “Ich empfinde mich denkend eins mit dem Strome des Weltgeschehens” können dieses Absolute unmittelbar vergegenwärtigen.Die EnlightenNext-Radiosendung vom 22. März 2012, in der es im Gespräch zwischen Tom Steininger und Anna-Katharina Dehmelt – auch vor dem Hintergrund der vorigen Absätze – um das Verhältnis zwischen unmittelbar auf das Absolute gerichteten Meditationsansätzen und dem anthroposophischen Ansatz geht, kann hier nachgehört werden.Das Projekt “Goetheanum Meditation Weltweit Initiative” (GMW) – Kooperationspartner des Instituts für anthroposophische Meditation – hat sich in den letzten Monaten umstrukturiert. Aus der 15köpfigen Initiativgruppe, die das Projekt 2008 begann, wurde eine fünfköpfige Kerngruppe gebildet. Das Projekt als Ganzes wird von Elizabeth Wirsching koordiniert. Sie berichtet über die Entwicklung der letzten Zeit:“In den letzten Monaten haben sich nationale Gruppen aus den skandinavischen Ländern, Frankreich, England, Österreich und Holland getroffen und Pläne für eine Weiterentwicklung besprochen. Themen sind unter anderem das Identifizieren und Verbinden von Menschen und Kursaktivitäten auf dem Gebiet der anthroposophisch orientierten Meditation sowie die Weiterentwicklung, Erforschung und Vertiefung der Meditationspraxis und entsprechender Fähigkeiten zur Leitung von Kursen und die Erforschung von neuen Anwendungen meditativer Praxis. Wir suchen auch geeignete Formen für eine vertiefende Forschung und Publikation auf diesem Gebiet.Seit Beginn des Jahres gibt es einen Korrespondenzbrief für die 80 Teilnehmer des weltweiten Netzwerkes, in dem Berichte, Informationen, Artikel, Austausch und Neuigkeiten erscheinen. Ein nächstes Treffen des Netzwerkes ist vorläufig für Sommer 2013 vorgesehen.GMW hat eine Kerngruppe, die bis 2013 die Verantwortung trägt: Arthur Zajonc (USA), Robin Schmidt (Goetheanum), Elizabeth Wirsching (Norwegen), Ron Dunselman (Holland) und Bodo von Plato (Goetheanum). Ron Dunselman und Elizabeth Wirsching bilden ein Beratungsteam und Elizabeth Wirsching hat die Koordination und ist verantwortlich für die Website und den Korrespondenzbrief.”Seit Januar 2012 ist Arthur Zajonc – Autor des Buchs “Aufbruch ins Unerwartete. Meditation als Erkenntnisweg” und Mitinitiator der Goetheanum Meditation Worldwide Initiative – Präsident des Mind & Life Institutes. Das Mind & Life Institut ist hierzulande vor allem durch die Dialoge zwischen Wissenschaftlern und dem Dalai Lama bekannt und sieht seine Hauptaufgabe in der Verbindung zwischen Wissenschaft und Kontemplation bzw. Meditation. Arthur Zajonc ist emeritierter Professor für Physik am Amherst College und Spezialist für Quantenoptik, woraus das schöne Buch “Die gemeinsame Geschichte von Licht und Bewußtsein” (heute “Lichtfänger”) hervorgegangen ist. Als Leiter des Center for Contemplative Mind hat er sich in den vergangenen Jahren wirkungsvoll für die Einbeziehung von Meditation und Kontemplation in Ausbildung und Studium eingesetzt.Ab 20. April gibt es einmal im Monat in Köln die Gelegenheit, mit Anna-Katharina Dehmelt die anthroposophische Meditation kennenzulernen, gemeinsam zu meditieren, Fragen zu besprechen und die eigene Praxis aufzufrischen. Einzelheiten siehe hier.In der Wochenschrift “Das Goetheanum” gab es am 10. März 2012 einen schönen Artikel von Jonas von der Gathen über das Institut für anthroposophische Meditation. Er attestiert dem Institut “spirituelle Gastfreundschaft”, stellt aber auch die für die Leserschaft des “Goetheanum” sicherlich nicht unbedeutende Frage: “Hilft es nun, ein intimes Feld wie die Meditation in diese größte Öffentlichkeit zu stellen, veräußert sich dadurch nicht gerade etwas vom Wertvollsten, das an Esoterik noch bleibt?”Wir freuen uns auf Ihre Kommentare!’
Klasse hoor, mevrouw Dehmelt, om de zaken zo te beschrijven.
.
1 opmerking:
danke michel für diese aktuelle übersicht. gehe ich hier auf deine seite bin ich immer gut informiert
Een reactie posten