Bedoeld is: antroposofie in de media. Maar ook: in de persbak van de wijngaard, met voeten getreden. Want antroposofie verwacht uitgewrongen te worden om tot haar werkelijke vrucht door te dringen. Deze weblog proeft de in de media verschijnende antroposofie op haar, veelal heerlijke, smaak, maar laat problemen en controverses niet onbesproken.

woensdag 14 juli 2010

Stichten

Weekblad Das Goetheanum bericht vandaag op haar website dat Ekkehard Meffert, over wie ik het op 25 april in ‘Bespreking’ voor het laatst nog heb gehad, in juni is overleden. Het bericht is getiteld ‘Zisterzienser-Forscher’:

‘Ekkehard Meffert †
Am 22. Juni ist Ekkehard Meffert 70-jährig verstorben.

Meffert war nicht nur Professor für Geografie in Bonn und Köln, er war auch publizistisch tätig. Er beschäftigte sich intensiv mit Nikolaus von Kues’ Leben und Lehre. Sein Lebensthema war die Welt der Zisterzienser, seine Forschungen darüber erschienen in diesem Jahr (‹Goetheanum› Nr. 11/2010).’

Opmerkelijk is verder het bericht ‘In guten Kreisen’. Dat gaat over een Nederlands boek dat ik op 7 april in ‘Look’ voorstelde. Zouden ze deze weblog soms ook in Dornach al lezen?

‘Faust kulturgeschichtlich. Vor einigen Wochen ist in den Niederlanden im Prometheus-Verlag (Amsterdam/Rotterdam) ein kulturgeschichtlicher Band über die Figur des Doktor Faust unter dem Titel ‹De duivelskunstenaar. De reis van Doctor Faust door 500 Jaar cultuurgeschiedenis› erschienen [Der Teufelskünstler. Die Reise des Doktor Faust durch 500 Jahre Kulturgeschichte].

Autor ist der Historiker, Essayist und Chef der Literaturbeilage von ‹NRC Handelsblad› Pieter Steinz. Steinz macht sich auf die Suche nach Doktor Faust heute: Er recherchiert an Originalschauplätzen, versucht, die Biografie des im 15. Jahrhundert geborenen historischen Fausts zu rekonstruieren, verfolgt die Faust-Legende bis in die Niederlande, reist nach Weimar und spürt dort dem goetheschen Faust nach und interviewt unter der Überschrift «Een held voor deze tijd» [Ein Held für unsere Zeit] Zeitgenossen zum Thema Faust. Zu den Interviewten gehören der Philosoph Rüdiger Safranski, der Schriftsteller Harry Mulisch, der Ökonom Hans Christoph Binswanger – und: Martina Maria Sam, Leiterin der Sektion für Schöne Wissenschaften am Goetheanum.’

Het was niet mijn bedoeling om vandaag weer een bericht voornamelijk in het Duits te maken. Maar u ziet het al, het is gebeurd voor je er erg in hebt. Daarbij heb ik voor vandaag een thema op het oog dat hier al vaker is aangesneden, namelijk de financiering van de Algemene Antroposofische Vereniging. Ook dat gebeurde voor het laatst in april; een vruchtbare maand blijkbaar (zie Druk’ van 17 april). Het materiaal dat ik hiervoor in petto heb, is opnieuw uit Duitstalige contreien afkomstig. Nou ja, dat moet dan maar. Elders ben ik er nog niets over tegengekomen. Het eerste is een verklaring op de website van de Allgemeine Anthroposophische Gesellschaft, van de Vorstand (het hoofdbestuur), dat daar meteen op de homepage in het menu links onder ‘News’ wordt aangekondigd, onder de titel ‘Goetheanum-Initiative von Cornelius Pietzner’. Klik je erop, krijg je dit hele verhaal voorgeschoteld, gedateerd op 29 juni:

‘Cornelius Pietzner, Finanzverantwortlicher im Vorstand der Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft, hat seinen Kolleginnen und Kollegen vom Vorstand am Goetheanum ein neues Finanzierungsinstrument vorgestellt: eine Goetheanum-Stiftung. Um diese aufzubauen, wird Pietzner vom Amt des Schatzmeisters auf der Generalversammlung 2011 zurücktreten.

Es gehört zu den täglichen Verantwortlichkeiten des Schatzmeisters im Hinblick auf den Haushalt des Goetheanum und der Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft, die Strategien, Entwicklungen und Möglichkeiten für eine kurz-, mittel und langfristige Finanzierung der vielschichtigen Aktivitäten zu berücksichtigen. Das Goetheanum erhält etwa die Hälfte seiner Gesamteinnahmen – im Durchschnitt etwa elf Millionen Franken jährlich – durch Mitglieder- und Institutionsbeiträge, Schenkungen, Spenden und Legate. Die andere Hälfte erwirtschaftet das Goetheanum selbst durch seine Veranstaltungen, Aktivitäten und Dienstleistungen. Noch nie im Laufe seiner bald hundertjährigen Geschichte war die Finanzierung des Goetheanum und der Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft einfach, aber während der letzten Jahrzehnte hat der mitgliederfinanzierte Teil langsam ab- und der durch die Eigentätigkeit zu finanzierende zugenommen. Die daraus entstehenden Schwierigkeiten wurden in den letzten zwei Generalversammlungen dargestellt und dokumentiert.

Zusätzliche Finanzierungsstruktur

Als Ergebnis aus den Erfahrungen der letzten Jahre stellte Cornelius Pietzner zu Jahresbeginn im Vorstand eine grundlegende Initiative vor. Sie geht davon aus, dass die Anerkennung und Akzeptanz Rudolf Steiners und des Goetheanum innerhalb Europas wesentlich höher sind als diejenige der Anthroposophischen Gesellschaft. Es ist an der Zeit, eine zusätzliche und langfristig aufgestellte Finanzierungsstruktur zur Unterstützung des Goetheanum und der Gesellschaft zu schaffen, die den Weg zu einem größeren Publikum ermöglicht. In diesem Sinne hat Cornelius Pietzner die Initiative zur Gründung einer Goetheanum-Stiftung als eine schweizerische gemeinnützige Stiftung ergriffen, die in Zusammenarbeit mit dem Vorstand der Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft stehen wird. Die Goetheanum-Stiftung wird nicht aus Mitteln der Gesellschaft errichtet.

Sie wird Gesellschafter eines ‹Social Impact Investment Equity Fund›, der in nächster Zeit ins Leben gerufen wird. Dieser Impact Fund wird von privaten und institutionellen Investoren aufgelegt, die Interesse an einer Langzeit-Beteiligung zeigen und für die eine maximale Investitionsrendite nicht die maßgebende Motivation ist. Dieser Impact Fund hat die Absicht, im Laufe der Zeit Einnahmen aus seinen Beteiligungen der Goetheanum-Stiftung – und damit der Anthroposophischen Gesellschaft – zufließen zu lassen. Zudem wird sich die Goetheanum-Stiftung in einem neu zu erschließenden Interessentenkreis für die Vermittlung von und Fundraising für größere, mit dem Goetheanum abgestimmten Projekten einsetzen. So bestehen die beiden Funktionen der Stiftung in der Nutznießer- sowie Eigentümerrolle im Impact Fund und in der Mittelbeschaffung in einer breiteren Öffentlichkeit.

Wechsel zur Stiftung

Damit sich die hier skizzierte Initiative entwickeln kann, hat sich Cornelius Pietzner entschieden, sich in Zukunft ganz diesem Vorhaben zu widmen. Das hat zur Folge, dass er sich von seinen Aufgaben und Verantwortlichkeiten als Mitglied des Vorstands und als Schatzmeister anlässlich der nächsten Generalversammlung im April 2011 zurückziehen möchte. Cornelius Pietzner ist seit 2002 als Vorstand und Schatzmeister am Goetheanum tätig und wird seinen neuen Aktivitäten von Dornach aus nachgehen. Wir unternehmen die notwendigen Schritte, um seine Nachfolge als Schatzmeister der Gesellschaft zu gewährleisten.

Der Vorstand am Goetheanum’

Voor commentaar op deze gebeurtenis en een analyse die hout snijdt, kunnen we overschakelen naar het Duitse tijdschrift Info3. Ik berichtte gisteren in ‘Voetballuuuh’ al over de vernieuwing die de website van dit maandblad sinds kort heeft ondergaan. We kunnen met ingang van het juli-augustusnummer weer zien wat de inhoudsopgave (hopelijk elke keer) behelst. Thema is dit keer ‘Finanznot in Dornach. Goetheanum zwischen Kostendruck und Neubesinnung’. De coverstory is van Ramon Brüll, vroeger hoofdredacteur en tegenwoordig uitgever van dit blad (en jawel, zoon van de fameuze Dieter Brüll). Hij heeft zich eerder over de kwetsbaarheid van de Algemene Antroposofische Vereniging evenals haar financiën uitgelaten. Dit keer schrijft hij over ‘“Unbequeme Wahrheit” für das Goetheanum’:

‘Auch die Anthroposophische Gesellschaft in Dornach muss massiv Kosten senken. Sie versucht dies mit Vernunft und einer bemerkenswerten Transparenz.

Es ist wie mit der Bahn und dem Wetter: Seit Jahren sprechen Experten, die es wissen können, davon. Nur der Schatzmeister nicht. Das Goetheanum, Zentrum der weltweit tätigen Anthroposophischen Gesellschaft, ist nach Stand der Dinge im bisherigen Umfang “eigentlich” nicht mehr finanzierbar. Aber Hagelsturm und Gewitter müssen erst einmal toben, und schon spricht auch die Bahn vom Wetter. Nachdem es viele Jahre lang in Dornach ausschließlich Schönwetterberichte gab, hatte letztlich auch der Schatzmeister des Goetheanums 2007 mit seinem Rechenschaftsbericht auf der Generalversammlung der Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft vorsichtig angedeutet, dass es finanzielle Probleme gibt. Spätestens mit dem seit Ostern diesen Jahres vorliegenden Finanzbericht zum Geschäftsjahr 2009 und dem Budget für 2010 kann aber die harte Realität nicht mehr verborgen bleiben: Es sind massive Einsparungen notwendig geworden. Cornelius Pietzner, Finanzvorstand am Goetheanum, gab auf der diesjährigen Generalversammlung unumwunden zu: “Für die Vorhaben” am Goetheanum seien im Verhältnis zur Größenordnung der weltweiten Mitgliedschaft “die laufenden Kosten zu hoch und zu teuer.” Hier liege “eine unbequeme Wahrheit”.

Ich habe Pietzner an anderer Stelle, als es um den Verkauf von Aktien der Weleda ging (die als Treuhandvermögen als unverkäuflich galten), scharf kritisiert (zuletzt in info3, 3/2010). Hier muss ich aber Respekt vor einer vollzogenen Kehrtwendung bezeugen. Handelte es sich 2007 noch um eine vorsichtige Andeutung, so wurde 2008 schon berichtet, dass es ohne die außergewöhnlichen Erträge aus dem Verkauf von Weleda-Anteilen in Millionenwert zu erheblichen Problemen gekommen wäre. 2009 entschuldigte sich Pietzner für die fehlende Transparenz gegenüber der Mitgliedschaft bei dem Weleda-Deal und sprach erstmals aus, dass die Betriebskosten im Verhältnis zu den jährlichen Einnahmen “schlichtweg zu hoch” seien. Man könne deshalb nicht davon ausgehen, dass man fortfahren könne, “wie es hier am Goetheanum 80 Jahre lang ging”. Und Ostern 2010 schließlich wurden Ross und Reiter genannt: Jährlich fehlen, trotz immenser Anstrengungen, mindestens zwei Millionen Schweizer Franken, etwa acht Prozent des Gesamtetats. (Alle Beträge in diesem Artikel sind in Franken angegeben, ein Franken entspricht etwa 0,70 Euro.)

Verfolgt man die Entwicklung am Goetheanum, dann kann man leicht feststellen, dass das Problem sich zwar zugespitzt hat, aber im Grunde schon länger existiert. Neu ist, dass darüber gesprochen und veröffentlicht wird. Neu ist seit 2008 auch der Versuch, mittels eines etwas unglücklich benannten und in der Form auch noch nicht wirklich überzeugenden “Transparenzvergleiches” eine genaue Zuordnung der Kosten zu den einzelnen Arbeitsbereichen des sehr komplex organisierten Zentrums in Dornach zu machen. Und nicht zuletzt sei erwähnt, dass die aktuellen Finanzberichte einschließlich der Bilanzen und Budgets sowie, zurückgehend bis 2001, auch die Rechenschaftsberichte des Schatzmeisters im Internet veröffentlicht sind (www.goetheanum.org). Das ist schlichtweg beeindruckend und bleibt es auch dann, wenn Fragen, etwa nach den Vorstandsgehältern, unbeantwortet bleiben oder wenn die eine oder andere Formulierung auf den ersten Blick über die Realität hinwegzutäuschen scheint. Warum ist zum Beispiel von “Ausgabenüberschuss” die Rede, wo doch schlicht Verlust oder Unterdeckung gemeint ist? Dennoch: Hut ab!

Die Rolle der Mitgliederbeiträge

Träger des Goetheanums in Dornach bei Basel ist die Allgemeine Anthroposophische Gesellschaft. Diese internationale Dachgesellschaft ist nach Schweizer Recht gemeinnützig. Die Gesellschaft zählt zurzeit weltweit ca. 47.000 Mitglieder. Das Goetheanum wird als deren Zentrum betrachtet, wobei in diesem Fall kein Verwaltungszentrum und noch weniger ein Weisungszentrum gemeint sind. Vielmehr gehen von hier aus vielfältige Anregungen geistiger, sozialer und kultureller Art für die Arbeit mit und an der Anthroposophie aus, hier finden zahlreiche öffentliche Kongresse sowie Fachtagungen statt, wo sich Mitglieder und andere Besucher treffen können. Das Goetheanum ist außerdem Sitz der Freien Hochschule für Geisteswissenschaft mit ihren Fachsektionen, es unterhält mehrere Ausbildungsstätten und ist nicht zuletzt mit seinem großen Saal zugleich Spielstätte beispielsweise des ungekürzten Goethe’schen Faust, großer Eurythmieproduktionen sowie der von Rudolf Steiner verfassten Mysteriendramen. Des besonderen Charakters dieser Dramen und auch der Bauformen wegen wird das Goetheanum in der Mitgliedschaft auch als Mysterienort gesehen. Darüber hinaus gibt es selbständige Tochterunternehmen wie etwa den Verlag am Goetheanum, das Kaffee- und Speisehaus, Gästehäuser, Stiftungen (deren finanzielle Ergebnisse somit nicht Gegenstand des Finanzberichtes sind), eine Bau- und Liegenschaftsverwaltung (die unter anderem die Instandhaltung des immensen, von Steiner entworfenen und in Gussbeton gebauten Goetheanums wie auch diverser Nebengebäude und Mitarbeiterwohnungen betreut) sowie als Zweckbetrieb die Wochenschrift Das Goetheanum. Die gesamte Organisation zählt etwa 180 fest angestellte und 80 freie Mitarbeiter.

Landläufig geht man davon aus, dass das Goetheanum und die Freie Hochschule für Geisteswissenschaft weitgehend durch die Mitgliedsbeiträge finanziert werden. Im Gründungsstatut der Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft heißt es entsprechend, Ziel der Gesellschaft sei “die Förderung der Forschung auf geistigem Gebiete, Ziel der Hochschule die Forschung selbst”. Rein betriebswirtschaftlich stimmt die Annahme der Trägerschaft durch die Mitglieder jedoch nicht. Auf der Einnahmenseite machen die Mitgliedsbeiträge nur etwa 4,5 von 23,2 Millionen Franken aus (das sind etwa 19,3 Prozent) und sind zudem rückläufig. Andere Einnahmen sind Beiträge von Institutionen, Erlöse aus Tagungen, Kongressen und anderen Tätigkeiten, zweckgebundenen und freien Spenden (24,5 Prozent), Legaten, Vermietungen usw. Die Zahl der Mitglieder erreichte 1997 mit 54.736 Seelen weltweit einen Höhepunkt, ist seitdem aber rückläufig und beträgt heute rund 47.000 Menschen (Graphik nur in der Print-Ausgabe).

Goetheanum bald pleite?

In den neueren Budget- und Erfolgsrechnungen wird zwischen den Bereichen “Hochschule” einschließlich der Fachsektionen, “Kulturhaus Goetheanum” einschließlich Bühnenbetrieb, Veranstaltungsmanagement, Empfang etc. und (Anthroposophische) “Gesellschaft” unterschieden. Zu dem Bereich “Gesellschaft” werden die Verwaltungsaufwendungen sowie Mitgliedsbeiträge, Spenden, Legate etc. gerechnet, aber zum Beispiel auch die Liegenschaftsverwaltung, die bereits genannte Wochenschrift sowie die außerordentlichen Einnahmen und Ausgaben. Die Kosten für den sechsköpfigen Vorstand einschließlich Sekretariate (in 2009 insgesamt 1,4 Millionen Franken) werden je zur Hälfte dem Bereich Hochschule und dem Bereich Gesellschaft zugerechnet. Aus dem Geschäftsbericht 2009 geht hervor, dass der laufende Haushalt der Hochschule und der des Kulturbetriebes deutlich defizitär sind. Allein der Bühnenbetrieb weist eine Unterdeckung von ca. 4 Millionen Franken auf. Die Fehlbeträge werden aus dem Haushalt der Gesellschaft beigesteuert (Tabelle nur in der Print-Ausgabe). Diese Förderung von Forschung und Kultur kann man so wollen, wie es in den Statuten formuliert ist, es muss aber auch funktionieren. Und genau da liegt der Hase im Pfeffer. Das Verhältnis von Kosten und Einnahmen ist aus den Fugen geraten. Wenn nicht bald wesentliche Veränderungen herbeigeführt werden, wird das Goetheanum in wenigen Jahren bankrott sein.

Auf den ersten Blick geht die Rechnung noch auf – und genau das ist das Kunststück, das der Finanzvorstand Jahr für Jahr für das komplizierte Gebilde Goetheanum vollbringen muss und bisher auch vollbracht hat. Wenn dennoch Grund zur Sorge besteht, dann deshalb, weil in den letzten Jahren neben dringenden Spendenaufrufen für Sonderprojekte immer wieder Notmaßnahmen zur Erzielung außerordentlicher Ergebnisse ergriffen werden mussten. Pietzner nennt in den Rechenschaftsberichten etwa den Verkauf von Immobilien und von (meist ererbten) Wertpapieren und die Auflösung zweckbestimmter Rückstellungen (insgesamt 2,3 Millionen Franken), die bereits erwähnte Veräußerung von Kapitalanteilen der Weleda AG mit einem Nettoertrag von 9 Millionen (!) Franken, der Verzicht auf die regelmäßige Abschreibung (das ist die zeitanteilige Wertminderung) vom Saalausbau in Höhe von 1,3 Millionen Franken (was unter redlichen Kaufleuten eine buchhalterische Todsünde bedeutet), das Verschieben der eigentlich schon seit 1996 dringend notwendigen Erneuerung der Bühnentechnik (für die mehrere Millionen veranschlagt werden) sowie von größeren Renovierungsarbeiten am Schieferdach, an den Außenterrassen sowie an Nebengebäuden des Goetheanums, die mit 3,7 Millionen Franken zu Buche schlagen müssten. Das alles sind Maßnahmen, die man entweder nur einmal machen kann (wie die Notverkäufe) oder nicht straflos wiederholen kann (wie das Hinauszögern von Instandhaltungsarbeiten). Befriedigend ist dieses Flickwerk, auch wenn dadurch Jahr für Jahr einigermaßen ausgeglichene Ergebnisse ausgewiesen werden konnten, für niemanden, und zukunftsweisend ist es noch weniger.

Ein weiterer kritischer Punkt sind die Legate, Erbschaften von verstorbenen Mitgliedern. Schon Pietzners Vorgänger Rolf Kerler war bemüht, die Legate nicht für den laufenden Haushalt einzuplanen, sondern sie als Sondereinnahmen für besondere, zusätzliche Projekte zu verwenden. Gelungen ist das nie. Erst als die Legate, die in den Jahren zuvor durchschnittlich 2,5 Millionen Franken ausmachten, 2007 plötzlich fast ausblieben (budgetiert waren 2,4 Millionen, geflossen sind nur 341.000), sah man sich gezwungen, sie künftig nicht mehr als sichere Einnahmen einzuplanen. Im Budget 2010 sind nur noch 500.000 Franken vorgesehen.

Sparmaßnahmen 2010

Dass es so nicht weitergehen kann, ist, wie Pietzner sagte, eine “unbequeme Wahrheit”, die inzwischen die Spatzen von den Dornacher Dächern pfeifen.

Kritische Stimmen meinen schon lange, das Goetheanum könne sich eine solche Bühne mit allein über 80 Mitarbeitern nicht leisten – aber die Bühne ist aus der Sicht anderer gerade der spirituelle Kernbereich des Goetheanum. Außerdem hat man in den letzten Jahren dort bereits schwerwiegende Eingriffe vorgenommen und, zum Leidwesen der Künstler, auf die meisten Festanstellungen zugunsten projektbezogener Engagements verzichtet. Somit sitzt man in der berühmten Klemme, in der jeder Eingriff zugleich falsch und doch notwendig ist. Ein mühsamer Abwägungsprozess, bei dem auch über die Ursachen nachgedacht wird, ist jedenfalls im Gange (siehe auch das Gespräch mit Paul Mackay und Bodo von Plato in der Print-Ausgabe).

Weil man es, wie sich gezeigt hat, mit einem strukturellen Defizit zu tun hat und die Einnahmen kaum gesteigert werden können, bleibt nur die Möglichkeit, Kosten einzusparen. Notwendig sind laut Rechenschaftsbericht des Schatzmeisters in 2010 1,8 Millionen und 2011 weitere 1,7 Millionen, insgesamt also 3,5 Millionen Franken. Der Vorstand am Goetheanum hat deshalb einen Etat vorgelegt, in dem von einer acht- bis zehnprozentigen Reduzierung in allen Bereichen die Rede ist. Die Gespräche sind im Gange, Mitarbeiter bangen bereits um ihren Arbeitsplatz. Ausnehmen will der Vorstand nur den Bereich der Hochschule, weil die geistige Arbeit, die Forschung, die Quelle der Anthroposophischen Arbeit ist. Diese Einschätzung jedenfalls sei Konsens. Auch das lässt aufhorchen! Vor 15 Jahren noch hat man ohne nennenswerte Diskussion, ohne Konsens im Vorstand und erst recht ohne die Mitgliedschaft miteinzubeziehen, den millionenschweren Ausbau des großen Saales (1996-1998) beschlossen. Über die künstlerische Ausgestaltung kann man streiten (und es wurde darüber gestritten!), was aber versäumt wurde, war die Frage zu beantworten, ob man vorrangig eine Kultstätte, ein Theater oder ein Kongresszentrum gestalten wollte. – Eine solche grundsätzliche Frage sollte man aber klären, bevor man Millionen in die Hand nimmt oder hinschaut, wo man sie streicht. Dass die Klärung diesmal vorab und weitgehend in Konsens erfolgt ist, scheint ein Beweis dafür, dass sich doch etwas bewegt hat auf dem Hügel. Und dass die Dornacher Anthroposophen fähiger sind als eine Regierungskoalition in Berlin.’

De ‘unbequeme Wahrheit’ die Pietzner en met hem Brüll in de mond nemen, is natuurlijk een verwijzing naar de film ‘An Inconvenient Truth’ van Al Gore. En met de nodige humor bedoeld. Als je deze analogie echter werkelijk doortrekt, wordt het een beetje pijnlijk. Hoe geloofwaardig was Al Gore nu eigenlijk echt? En zijn waarheid dat de wereld en vooral het milieu op een regelrechte ramp afstevenen, is die niet ook in veel te grote mate en met onduidelijke bedoelingen gemanipuleerd? Een beetje op de manier zoals Michael Moore in zijn films afrekent met diverse heilige en onheilige huisjes? Ik weet dus niet of dit nu zo’n goede en gelukkige vergelijking was, Pietzner met Gore en zijn ongemakkelijke waarheid met diens ‘inconvenient truth’...

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(Hilversum, 1960) – – Vanaf 2016 hoofdredacteur van ‘Motief, antroposofie in Nederland’, uitgave van de Antroposofische Vereniging in Nederland (redacteur 1999-2005 en 2014-2015) – – Vanaf 2016 redacteur van Antroposofie Magazine – – Vanaf 2007 redacteur van de Stichting Rudolf Steiner Vertalingen, die de Werken en voordrachten van Rudolf Steiner in het Nederlands uitgeeft – – 2012-2014 bestuurslid van de Antroposofische Vereniging in Nederland – – 2009-2013 redacteur van ‘De Digitale Verbreding’, het door de Nederlandse Vereniging van Antroposofische Zorgaanbieders (NVAZ) uitgegeven online tijdschrift – – 2010-2012 lid hoofdredactie van ‘Stroom’, het kwartaaltijdschrift van Antroposana, de landelijke patiëntenvereniging voor antroposofische gezondheidszorg – – 1995-2006 redacteur van het ‘Tijdschrift voor Antroposofische Geneeskunst’ – – 1989-2001 redacteur van ‘de Sampo’, het tijdschrift voor heilpedagogie en sociaaltherapie, uitgegeven door het Heilpedagogisch Verbond

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