In 1989 verscheen in de Duitse taal een dun boekje over de Vrije Europese Academie voor Wetenschappen. Hierin zijn enkele artikelen van en over drie pioniers opgenomen. Deze staan ook als auteurs vermeld: Gerhard Kienle, Herbert Hensel, Karl-Ernst Schäfer, ‘Wissenschaft und Anthroposophie. Impulse für neue Wege der Forschung’. Het is in opdracht van de Academie uitgegeven door Uwe Stave bij Verlag Urachhaus Johannes M. Mayer te Stuttgart. Ons interesseert hier nu vooral het voorwoord. Dit is van de hand van Bernard Lievegoed. Hoewel hij geen historicus is, was hij, drie jaar voor zijn dood in 1992, toch bereid om een soort kort historisch overzicht van de geschiedenis van deze Vrije Europese Academie voor Wetenschappen te geven. Hij was immers, zoals hij zelf schrijft, de eerste die als voorzitter van deze bijzondere groep wetenschappers optrad.
Ik laat nu hieronder dit ‘Geleitwort’ integraal volgen (zo vreselijk lang is het nu ook weer niet, niet zo lang als het artikel van gisteren in ieder geval). Wel val ik nu hiermee van mijn geloof af, of beter gezegd, stap ik van mijn principe af om alles wat er op dit weblog verschijnt in het Nederlands weer te geven. Het is namelijk iets te veel werk om dit nu meteen in het Nederlands te vertalen. Misschien is dat ook niet nodig, en hoef ik later alleen maar op bepaalde historische feiten terug te grijpen. Maar dan is de context tenminste bekend.
En er is nog een gegeven dat maakt dat ik dit toch in het Duits wil weergeven. Dat is het feit dat ik nogal wat bezoekers uit het Duitstalige gebied trek. Dat was duidelijk te merken aan de commentaren die verschenen op donderdag 3 juli bij het onderwerp ‘Zien’. Ik heb dit weblog nog steeds niet algemeen bekend gemaakt, in Nederland tenminste. Maar in Duitsland en de Duitstalige gebieden (het taalgebied is namelijk nog aardig wat groter) bestaat er al geruime tijd een los-vaste gemeenschap van interessante antroposofische bloggers, iets wat wij in Nederland nog helemaal niet hebben. Die volg ik sinds een paar jaar met grote belangstelling; in feite is wat daar gebeurd voor mij de aansporing geweest om uiteindelijk ook in het Nederlands een eigen weblog te beginnen.
Door commentaar te leveren verschijn ik zo nu en dan op enkele van die buitenlandse webloggen. Daardoor ontdekte men op een gegeven moment ook dat ik nu een eigen weblog heb (dat heeft ermee te maken dat je met een Google Account een commentaar kunt leveren, zodat men door te klikken op je naam die zo verschijnt, je profiel kan zien en via die weg ook een eventueel weblog bezoeken). De situatie is nu zelfs zo, dat mijn weblog sinds enige tijd ook op de ‘blogrol’ (zo heet de rij met webloggen aan de zijkant, die de eigenaar zijn bezoekers aanraad ook eens te bezoeken) van twee andere webloggen staat.
De tegenprestatie, om hen nu ook bij mij te vermelden, heb ik nog niet kunnen realiseren, om de simpele reden dat ik zo’n blogroll nog helemaal niet heb. Daarbij komt dat die twee andere webloggen een wat ander karakter dan de mijne hebben, dus bij iets helemaal gelijkwaardigs kom je dan niet uit. En ze zijn in het Duits uiteraard. Ik zou ze dan ook eerst aan mijn bezoekers willen voorstellen, voordat ik naar ze doorverwijs. In ieder geval komen mensen nu regelmatig vanaf die plek ook bij mij op bezoek. Alleen kunnen deze bezoekers uit Duitsland, Zwitserland en Oostenrijk waarschijnlijk geen woord lezen van wat ik schrijf. Nu kan ik voor een keer ook aan hun leeslust tegemoetkomen met dit ‘Geleitwort’ van Bernard Lievegoed.
Geleitwort
Lange habe ich mich gewehrt gegen die Aufgabe, ein einleitendes Wort zu schreiben über die Anfänge der Freien Europäischen Akademie der Wissenschaften (FEAW). Ich bin kein Historiker; im Rückblick eines langen Lebens laufen mir die Jahrzehnte durcheinander. Gewisse Bilder drängen sich immer deutlicher in den Vordergrund und Zwischenzeiten verblassen, obwohl sie notwendig waren und Höhepunkte möglich machten. Zu den Höhepunkten gehören die Begegnungen mit den drei Persönlichkeiten, die in diesem Buch gewürdigt werden.
Was hat uns und viele andere dazu bewogen, eine FEAW in die Welt zu setzen? Uns verband die Tatsache, daß wir alle an Universitäten lehrend tätig waren und daß wir in unserem persönlichen Leben der Anthroposophie begegnet sind. Inwieweit diese beiden Tatsachen im privaten Leben nebeneinander herliefen oder innig verbunden waren, mußten wir gegenseitig noch erfahren. Wer als Anthroposoph an einer Universität oder Hochschule arbeitet, steht einsam da. Im günstigsten Fall findet man Kollegen, bei denen man in privaten Gesprächen (einiges) Interesse findet. Der innere Kampf ist immer: Wie kann ich für mich selber wahrhaftig bleiben und doch in meinem Fach fördernd wirken? Die für alle geltende Einsamkeit zu lindern und sich gegenseitig zu ermutigen und zu fördern, war am Ende der sechziger Jahre der Grund, die Initiative zu ergreifen und einen Aufruf zu richten an alle Kollegen, die man in derselben Situation wußte.
In Holland war eine »Vrije Hogeschool« in Driebergen-Zeist gegründet worden, die als Keim ftir eine zukünftige eigene Hochschultätigkeit gedacht war. Obwohl nach dem Gesetz eine volle Hochschulgründung stattgefunden hatte, wußten die Begründer, daß wir mit unseren anthroposophischen Wissenschaftlern keine Fakultät vollständig besetzen könnten. Und so wurde beschlossen, anzufangen mit einem propädeutischen Jahr und mit »post-graduate« Kursen. Das war die harte Realität der Situation: Die Gründungszusammenkünfte fanden in Driebergen in der »Vrije Hogeschool«, die Gründung der FEAW am 8. Juli 1976 statt.
Die erste Partizipantenliste zählte 63 Gründungsmitglieder aus Deutschland, den Niederlanden, Belgien, Frankreich, der Schweiz, Dänemark, Norwegen, Finnland und den USA. 40 Teilnehmer konnten den Satzungsentwurf, dem holländischen Recht angepaßt, in Driebergen unterzeichnen. Die ordentlichen Mitglieder der Akademie sind Partizipanten der Stiftung. Als freie geistige Einrichtung gab sich die Akademie ihre Ordnung selbst.
Als erster Vorstand wurden gewählt (in alphabetischer Reihenfolge): Prof. Dr. H. Hensel, Priv. Doz. Dr. G. Kienle, Prof. Dr. M. Kriele, Prof. Dr. B. C.J. Lievegoed, Prof. Dr. C.J. Zwart.
Folgende Themen stellte man sich zur Aufgabe:
1. Welche rechtlichen, administrativen und organisatorischen Konsequenzen hat das Prinzip der Freiheit von Lehre und Forschung?
2. Was ist eine Tatsache im Sinne der Erkenntnistheorie und der Naturwissenschaft?
Mit dieser Gründung war eine Idee, eine Geistesrealität »inkarniert«. Die Idee hatte einen Leib gefunden. Natürlich konnte es nicht ausbleiben, daß sich bei der Vielzahl der kompetenten Persönlichkeiten auch mancherlei Schwierigkeiten ergaben.
Bald zeigten sich zwei Strömungen: Die eine wollte sich der reinen Gründungsidee bleibend und in gegenseitiger Befruchtung und Ermutigung widmen. Es wurden Begegnungen, Arbeitsgremien, interne und öffentliche Tagungen sowie Publikationen geplant. Die andere sah die FEAW als Fundament und Unterstützung für eine vollständige Universitätsgründung. Die erste Gruppe fand, daß für letztere in der heutigen Situation zu viele Kompromisse zu machen wären.
In vielen Vorstandssitzungen wurde dieser Kampf in aller Öffentlichkeit und Freundschaft durchgesprochen. Man suchte immer nach Verwirklichung beider Willensrichtungen. Dabei blieb die Idee der FEAW das tragende Element und zeigte gleichsam einen starken Lebenswillen. Individualitäten wie die Drei, die leider von uns gegangen sind, sorgten schon dafür.
Die erste große öffentliche Tagung mit vielen geladenen Teilnehmern und Rednern war ein freudiger Erfolg. Alle folgenden, meist internen Tagungen waren bescheidener. Es ist auch schwierig, bei so unterschiedlichen Fach- und Interessenrichtungen für alle etwas Gemeinsames zu finden, für das es sich lohnt, aus Norwegen, Italien und Amerika anzureisen. Auch die interne wissenschaftliche Korrespondenz war noch recht spärlich, trotz der Bemühungen des Sekretärs.
So mußte vieles noch erlernt werden. Doch war die innere Zielrichtung durch die allen gemeinsame anthroposophische Geisteswissenschaft stets gegeben. Der Antrittsvortrag für einen Lehrstuhl der Philosophie der Naturwissenschaften fing dieser Tage an mit den Sätzen: »Naturwissenschaftler verlieren sich in einer gewissen Naivität über den Modellcharakter dieser Wissenschaften. Ein Modell ist eine Annahme von der Wirklichkeit, ein Werkzeug, um diese beschreiben zu können. Die Neigung, Modelle zu verwechseln mit der Wirklichkeit, worauf sie gerichtet sein wollen, ist naiv.« Auch Hensel hat in seinem Beitrag mit ähnlichen Worten daraufhingewiesen.
Für den anthroposophischen Naturwissenschaftler sind Kräfte Wesen. Dabei ist zu unterscheiden zwischen den Welten der Dauer und der Entwicklung. Die Hierarchien dienen der Dauer und vertreten jede eine Qualität. Die Geister der Liebe sind Liebe und sind immer da, wie die Geister der Weisheit und der Bewegung. Entwicklung tritt auf in der Welt des Lebens auf Erden, wenn die» Zeit« eintritt in die Raumeswelt.
So haben Biologie und die Wissenschaften vom Menschen, wozu die sozialen Wissenschaften gehören, immer mit Dauer und Entwicklung zu tun. Die Geisteswissenschaften leiden heute unter dem Zwang, sich quantitativ beweisen und ihre qualitative Forschung statistisch belegen zu müssen, da das Denken subjektiv und unzuverlässig sei. Aber gerade auf diesem prinzipiellen Gebiet können wir uns gegenseitig begegnen und unterstützen.
Drei der bedeutendsten Gründungsmitglieder der FEAW gingen nach wenigen Jahren von uns: Herbert Hensel, die scheinbar gutmütige Bärengestalt, der aber in der Diskussion und im Einsatz absolute Treue zur Wahrheit zeigte. Karl-Ernst Schäfer, der Leiter eines Marine Forschungs-Labors in den USA, der seine Geistesschülerschaft in seine Experimente hineintragen konnte und der uns viele interessierte Persönlichkeiten nach Europa mitbrachte. Und »last but not least« unser Freund Gerhard Kienle, der unablässige Kämpfer für Herdecke und für die Heilmittelfreiheit. Wenn Kienle ein Thema aufgriff, ließ er es nicht mehr los, bis in die Gefahr hinein, Einzelgänger zu werden. Rudolf Grosse dankte ihm im Goetheanum, der Freien Hochschule für Geisteswissenschaften in Dornach, nach einer flammenden Rede über den Heilmittelkampf mit den Worten: »Wir danken Herrn Kienle für seinen Beitrag. Wir sind froh, daß wir einen Herrn Kienle haben! Wir sind aber auch froh, daß wir nur einen Herrn Kienle haben!« Kienle war atemberaubend, in allem was er tat: Gleichgültig ob man einig war oder nicht, man mußte ihn lieben, auch im Gedankenkampf.
Kienle war mit Hensel, der nach mir den Vorsitz der FEAW energiegeladen übernahm, die Lebenssubstanz der FEAW; beide haben die Akademie durch die ersten Wachstumskrisen hindurchgetragen.
Und jetzt schauen wir auf die Zukunft: Neue Freunde werden die Führung übernehmen, denn auch wenn es Phasen gibt, in denen anscheinend relativ wenig passiert – in der Entwicklung gibt es immer Zeiten der scheinbaren Ruhe, in denen Kraft und Substanz gesammelt wird; und dann plötzlich wieder Phasen der Aktivität nach außen.
Die Ausgangspunkte der FEAW werden bestehen bleiben, ob Menschen sie ergreifen oder nicht. Sogar wenn die FEAW zugrunde ginge, würde nach einiger Zeit wieder eine neue gegründet werden, denn sie ist eine Notwendigkeit im großen Geisteskampf gegen den einseitigen Materialismus. Jeder einzelne steht darin ungeschützt, nur gemeinsam sind wir ein Organ für den siegreichen Zeitgeist.
Uit: Gerhard Kienle, Herbert Hensel, Karl-Ernst Schäfer, ‘Wissenschaft und Anthroposophie. Impulse für neue Wege der Forschung’. Im Auftrag der Freien Europäischen Akademie der Wissenschaften herausgegeben von Uwe Stave, Verlag Urachhaus Johannes M. Mayer, Stuttgart 1989.
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