Maar dan. Vandaag stuit ik op een verslag van Holger Niederhausen van een ‘Kolloquium’ (symposium) op 8 november in de antroposofische Pedagogische academie van het Hardenberg Instituut in Duitsland. Holger Niederhausen is een onverdacht persoon, hij is medewerker van de ‘Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners’ in Berlijn en Karlsruhe. En ook het Hardenberg Instituut is volslagen onverdacht. Aanwezig waren niet de minsten, zoals Karl-Martin Dietz en Christof Wiechert, de leider van de Pedagogische sectie van de Freie Hochschule für Geisteswissenschaft aan het Goetheanum. Het verslag is in het Duits, maar goed geschreven en daarom niet echt moeilijk te volgen. Wat erin staat, doet wel de wenkbrauwen fronsen. Wat daar aan kritiek wordt geuit is niet mals. Onwillekeurig ga je denken of dit nu niet een beetje wordt overdreven. Maar goed, leest u vooral zelf. De titel is: ‘Ursprungsimpulse, Gegenwart und Zukunft – An welchen Punkten arbeiten wir für die Zukunft?’
Die Pädagogische Akademie am Hardenberg-Institut beschäftigt sich mit der Frage nach der Zukunft der Waldorfpädagogik und ihren Voraussetzungen. Karl-Martin Dietz, Gründer der Akademie, hat bereits mehrere wichtige Schriften zur Selbstverwaltung, zur Zusammenarbeit von Eltern und Lehrern und zum Freien Geistesleben verfasst. Am 8. November 2008 gab es ein Kolloquium zur Frage, wo die Waldorfpädagogik heute steht und wie für die Zukunft gearbeitet werden kann.
Gleich während des anfänglichen Austausches stand die Sorge um die Substanz und Qualität der Waldorfpädagogik im Zentrum. In den letzten Jahren machen immer weniger Menschen eine Ausbildung zum Waldorflehrer. Schon seit langem haben nur 50-60% der jährlich neu anfangenden Lehrer an Waldorfschulen überhaupt eine Waldorfausbildung – der derzeitige Rückgang der Studentenzahlen wird diese Situation in Zukunft weiter verschärfen.
Eine vielleicht noch größere Sorge betraf die Substanz in den Schulen selbst. An vielen Schulen findet anthroposophische Grundlagenarbeit kaum oder überhaupt nicht statt – und wenn, bleibt sie oft abstrakt, steht unverbunden neben dem ‘organisatorischen Rest’ der Konferenzen. Ein Kollege schilderte, wie viele Studenten an der anthroposophischen Grundlagenarbeit sehr interessiert sind und dann die ersten Lehrerkonferenzen erleben und fragen: ‘Ja, wo lebt denn das jetzt?’ Auch die Kinderbesprechung als ein wesentliches Element der Waldorfpädagogik wird offenbar in immer weniger Schulen ernsthaft praktiziert.
Dem Schwinden dieser wesentlichen Grundlagen steht ein Anstieg an Schwierigkeiten und Konflikten in der kollegialen Zusammenarbeit gegenüber. Immer mehr Waldorfschulen ziehen Mediatoren und Berater hinzu, um an Problemen zu arbeiten, die vorwiegend im Sozialen und in der Zusammenarbeit liegen.
Es liegt nun natürlich nahe, hier unmittelbare Zusammenhänge zu sehen, und genau in dieser Richtung äußerten sich dann mehrere Lehrer: Die anthroposophische, wirklich geistige Arbeit ist die Grundlage sowohl für die gemeinsame Selbstverwaltung, als auch für die tägliche Pädagogik. Findet diese geistige Arbeit nicht statt, treten auf allen Ebenen vermehrt Probleme auf.
Von Fragen der Dreigliederung oder des Kulturauftrages darf man in vielen Schulen erst recht nicht reden, ohne sich den Unmut der Kollegen zuzuziehen, die darüber klagen, nicht einmal genug Kraft für das Tägliche zu haben. Es wäre aber notwendig, auch nach außen zu wirken – schon weil sonst das Umfeld in einer negativen und kraftraubenden Weise auf die Schulen zurückwirkt (Stichwort Prüfungen etc.). Vor allem aufgrund dieser Außeneinflüsse geben immer mehr Waldorfschulen gerade in der Oberstufe wesentliche Elemente preis, etwa die Botanikepoche in der 12. Klasse oder die Projektive Geometrie – Epochen, die das Denken lebendig machen würden!
Kinderbesprechung und geistige Arbeit
Eine Kollegin gab konkrete Beispiele, warum die Grundlagenarbeit heute notwendiger denn je wäre: Die Frage, was die Kinder ihrem eigenen Wesen nach heute eigentlich mitbringen, ist aufgrund eines unglaublichen Dickichts von Außeneinflüssen immer schwerer zu beantworten. Die Jugendlichen wiederum, die äußerlich stiller und angepasster wirkten als vor 20, 30 Jahren, hätten ein tief beeindruckendes Begegnungsbedürfnis und auch eine entsprechende Fähigkeit, einen Tiefgang ganz neuer Qualität. Dem gerecht zu werden, erfordert eine fortwährende innere Schulung.Ein Kollege schilderte, wie die Kinderbesprechung, wenn man sie bewusst und entschlossen in die Konferenzarbeit hineinnimmt, im Grunde sofort einen Zusammenhang mit der Engelssphäre ermöglicht – und wie dadurch dann ganz real Ideen kommen, Ideen für das Pädagogische, das Soziale, das Organisatorische. Man muss mit dieser Kinderbesprechung allerdings wirklich ernst machen, sie üben und auch nach einiger Zeit nachbesprechen. Ein anderer Kollege berichtete, was passiert, wenn man dies nicht tut: Es wird eine Kinderbesprechung gemacht... und dann geht man zum nächsten Punkt über: keine Nachfragen von Kollegen, auch keine Nachbesprechung. Dann hat das Ganze keine positive Wirkung, eher im Gegenteil!
Karl-Martin Dietz schilderte, wie immer wieder eine völlige Unklarheit darüber herrscht, was Waldorfpädagogik eigentlich ist. Man könne es zwar wunderbar aufzählen, aber gerade das sei das Problem! Er verwies auf eine Äußerung Rudolf Steiners, dass es im Grunde bereits eine Zumutung sei, jemandem sagen zu müssen, etwas müsse so und so gemacht werden. Mit anderen Worten: Waldorfpädagogik kann nicht definiert werden! Jede Schule muss zu ihrem eigenen Impuls finden und sich dieses Impulses immer wieder neu versichern! Fehlt dieser eigene Impuls, dann fehlt die Grundlage schlechthin. Christoph Wiechert (Leiter der Pädagogischen Sektion) betonte, dass ein Gefäß für den Geist auch von Geist gefüllt werden muss, sonst kämen Gegenwirkungen hinein. Es gehe um die Frage: Nominalismus oder Realismus? Die ‘Elemente’ der Waldorfpädagogik wie Epochen, Nicht-Sitzenbleiben würden noch keine Waldorfschule ergeben. Die Frage sei: Wie kriegt man den Geist wieder geweckt? In der Arbeit an der Menschenkunde, in der Kinderbetrachtung müsse man zum Realismus kommen.
Wiechert ging dann auf den 6. Vortrag der ‘Allgemeinen Menschenkunde’ ein, auf die Übergänge zwischen wachend-bildhaftem Erkennen, träumend-inspiriertem Fühlen und schlafend-intuitivem Wollen. Rudolf Steiner wies auf die Notwendigkeit hin, einen ‘pädagogischen Instinkt’ zu entwickeln, also die Fähigkeit, im richtigen Moment das Richtige zu tun. Im Grunde gehe es hier um Intuitionsfähigkeit. Jeder Lehrer kennt hier die Schwellenerlebnisse der Ohnmacht, also die Augenblicke, wo dieses überhaupt nicht gelingt. Aus Angst vor der Schwelle flüchtet man sich dann allzu oft in Strukturen (‘Eintrag ins Klassenbuch’ etc.).
Ein Kollege beschrieb aus eigener Unterrichtserfahrung, wie es auf das Bildhafte ankommt: Wenn es etwa in der Chemie um Feuer und Kalk geht, besteht die Herausforderung darin, dass man die Kräfte und das Wesen dieser Prozesse bis in die Geste hineinbekommt. Dann bleibt es nicht intellektuell, dann gehen die Schüler mit! Und dann fängt es in den Kindern zu leben an. Um als Lehrer bis an diesen Punkt zu kommen, braucht man die anthroposophische Grundlagenarbeit. Erst dadurch wird in mir etwas erweckt, was die Kinder miterleben. Man kann es gar nicht überschätzen, wie stark Kinder mit dem mitgehen, was der Lehrer im Seelisch-Geistigen selbst realisieren kann.
Es braucht eine Renaissance der Waldorfpädagogik
Die Waldorfpädagogik bedarf einer fortwährenden inneren geistigen Arbeit, der fortwährenden Ich-Tätigkeit. Sie muss ununterbrochen neu geboren werden (‘Renaissance’). Was nur nach Rezept verwirklicht wird, trägt heute überhaupt nicht mehr. Jeder Einzelne steht vor der Herausforderung, das Moralisch-Geistige in sich zu gebären, statt im Intellektuell-Gemütlichen zu verweilen.Was kann man nun aber in seiner Schule konkret tun, wenn es nicht sofort gelingt, die anthroposophische Grundlagenarbeit im ganzen Kollegium neu zu ergreifen?
Man kann selbst anfangen und sich mit Kollegen zusammentun, die dasselbe Anliegen haben. Eine solche innere Arbeit von drei, vier Menschen hat in jedem Fall seine Wirkung – und zieht auch andere Kollegen mit, die die Notwendigkeit erkennen. Eine andere Notwendigkeit ist der soziale Impuls, das Interesse am Anderen. Oft arbeitet man jahrzehntelang zusammen und kennt sich eigentlich kaum näher! Nur auf dieser Grundlage können Probleme in dem Ausmaß entstehen, wie es überall zu beobachten ist. Die tiefere Begegnung würde soziale Impulse ermöglichen, die wiederum die gemeinsame Grundlagenarbeit und pädagogische Arbeit unendlich stärken würden.
Christoph Wiechert wies gegen Ende nochmals auf die Problematik des heutigen Freiheitsbegriffes hin: Es ist vor allem im Denken eine ungeheure Individualisierung der Meinungen, Ansichten und Vorstellungen eingetreten, während im (gerade pädagogischen) Handeln oft eine große Konformität eintritt: ‘Wir machen das so und so’ oder ‘In der Waldorfschule macht man das so und so.’ Vom Geiste aus gesehen müsste es genau umgekehrt sein: Im Denken dem Geist und der Wahrheit gehorsam sein und im Handeln absolut individuell. So könnte man die Waldorfpädagogik jeden Tag neu erschaffen! Ein Vorbild sei hier die Interkulturelle Waldorfschule Mannheim, sie lebe das vor, was ‘eigentlich gemeint’ war.
Nur auf der Grundlage des inneren Schulungsweg könnte das Soziale und das Pädagogische gedeihen. Man könnte sogar auf das Abitur vorbereiten und dennoch voll und ganz Waldorfschule sein. Eine Waldorfschule lebt aus den Kräften der Kollegialität und der Kreativität – beides ist eine Frage der inneren Arbeit und des wirklichen gemeinsamen Impulses.
3 opmerkingen:
Beste Michel,
Het is inderdaad niet mals, de in de tekst geuite kritiek. Aan de ene kant vind ik het positief dat er erkend wordt dat er een en ander scheelt aan het steinerschoolonderwijs. Aan de andere kant lijkt het er volgens mij sterk op dat de problemen worden afgeschoven op het feit dat erop steinerscholen te weinig antroposofische achtergrond aanwezig is. Zover ik heb kunnen waarnemen klopt het dat erop steinerscholen weinig diepgang is. Ik ben niet akkoord dat dat een oorzaak is van de problemen. Volgens mij ligt de oorzaak in de 'antroposofische' lerarenopleidingen. Er wordt daar door het focussen op het opleiden van antroposofische 'opvoedkunstenaars', wat dat in hemelsnaam ook moge betekenen, te weinig aandacht besteedt aan het vak van onderwijzer.
Want hoe je het ook draait of keert, een school heeft, buiten mensen die goed in opvoeding zijn, vooral mensen die goed zijn in hun vak (onderwijzen dus) nodig. Ik ken mensen die nu voor de klas staan en in hun opleiding nooit een les Nederlands hebben gegeven of zich in dat vak hebben verdiept. 'Dat leer je terwijl je bezig bent'klonk het wanneer je daar vragen bij stelde. Voor je dan als autoriteiten in het steinerschoollandschap gaat praten over filosofische of wereldbeschouwelijke achtergronden, lijkt het me evident dat je eerst gaat praten over onderwijskundige of didactische achtergronden.
Om een vergelijking te maken. Antroposofische artsen zijn regulier opgeleid en hebben dan (meestal)nog een bijscholing antroposofische geneeskunde genoten. Nu hoor je, in tegenstelling tot wat veel steinerschoolleerkrachten overkomt, maar heel sporadisch klachten over antroposofische artsen. Volgens mij omdat die artsen wel een degelijke reguliere opleiding hebben genoten, die ze nog aanvullen (verruimen) met de antroposofische. Precies zoals het bedoeld was door Wegman en Steiner.
Wanneer het over 'antroposofisch' onderwijs gaat, blijkt de omgekeerde wereld te bestaan. Zowat iedereen mag voor de klas komen te staan. En dan vooral wie in de leer is. Hier is het criterium niet: verstaat hij of zij zijn of haar vak. Dat is bij voorbaat om problemen vragen.
Groeten
Ramon
Beste Ramon,
Dank je voor je uitvoerige commentaar. De analyse die je maakt, is mij bekend van je eigen website, waar je dit al eerder uit de doeken hebt gedaan. Daarbij neem ik aan dat je vooral uitgaat van je ervaringen in België. Ik vraag me af of hetzelfde geldt voor de Nederlandse situatie. Jij hebt destijds je opleiding in Nederland aan Hogeschool Helicon gevolgd; ik weet niet hoe lang dat geleden is. Zou die opleiding intussen niet verder zijn ontwikkeld en veel beter zijn geworden? Anders krijgen ze gewoon geen subsidie meer, ze moeten immers aan alle kwaliteitseisen voldoen. Dat doen ze ook, anders zouden ze niet meer bestaan. Of heb jij reden om daaraan te twijfelen? Heb jij je opleiding eigenlijk afgemaakt en heb jij ook voor de klas gestaan in een vrijeschool?
Ik zou best een beter zicht willen hebben op hoe het wat dit soort dingen betreft gesteld is met de vrijescholen in Nederland. Het is alweer een tijdje geleden dat ik als vrijeschoolouder direct te maken had met de praktijk van vrijescholen. Nu moet ik het vooral van de media hebben om op de hoogte te blijven. Dat valt niet mee; de vrijeschoolbeweging is niet erg goed in haar Public Relations verzorgen. Ik krijg maar mondjesmaat informatie.
Heel anders is dit in de antroposofische gezondheidszorg, daar worden steeds meer de krachten gebundeld, ook in het naar buiten treden. Ik denk daarbij in de eerste plaats aan het lectoraat antroposofische gezondheidszorg van Hogeschool Leiden, dat steeds meer als brandpunt voor broodnodige ontwikkelingen fungeert. Was er ook maar zoiets voor de vrijescholen!
Je maakt een duidelijk onderscheid tussen de opleiding van antroposofische artsen en die van vrijeschoolleerkrachten. Maar ik ben bang dat eenzelfde soort verhaal, zoals hier in Duitsland verteld, mutatis mutandis ook geldt voor de artsen. Eigenlijk voor alle ‘antroposofische’ beroepen (of beter gezegd: beroepen geïnspireerd door de antroposofie). Want je werk goed doen is geen kwestie van voorgeschreven programma’s uitvoeren, maar vakbekwaam zijn, en op basis daarvan vrij omgaan met je vakinhoud, toegespitst op de situatie. Dat moet je dan echter wel kunnen en durven. Niet iedereen is hiertoe in staat. Lees maar de kritiek die er bestaat in het ‘gewone’ onderwijsveld. Scholen zijn geen machines die leerlingen moeten klaarstomen voor een maatschappij van gisteren, maar sociale verbanden waarin nieuwe krachten voor de toekomst kunnen worden gewekt. Want deze nemen zij mee. Ze moeten alleen ruim baan krijgen. Volgens mij is het niet eens een specifiek antroposofisch of vrijeschoolprobleem. Het is veel breder. Je zou willen dat de antroposofische benadering kan helpen om een oplossing ervoor te vinden. Maar daar lijkt het op dit moment nog niet echt op.
Met vriendelijke groet,
Michel Gastkemper
Michel,
Ik zou het niet beter kunnen verwoorden dan zoals jij het doet.
'Eigenlijk voor alle ‘antroposofische’ beroepen (of beter gezegd: beroepen geïnspireerd door de antroposofie). Want je werk goed doen is geen kwestie van voorgeschreven programma’s uitvoeren, maar vakbekwaam zijn, en op basis daarvan vrij omgaan met je vakinhoud, toegespitst op de situatie. Dat moet je dan echter wel kunnen en durven. Niet iedereen is hiertoe in staat.'
Vakbekwaam zijn en daar vrij mee omgaan. Wat ik heb gezien, maar sinds ik een website publiceer die kritisch bericht over steinerscholen ook krijg toegezonden , komt vaak op hetzelfde neer. Namelijk dat op steinerscholen het 'vrij omgaan met' primeert op vakbekwaamheid. Vraag wordt dan met wat men nog 'vrij aan het omgaan is'.
Bij mij komt het vaak over alsof 'ze maar wat doen'. 'Ze doen maar wat' is trouwens een recent artikel uit 'Opvoedkunst' dat hierover handelt. (Ik heb het zelf spijtig genoeg nog niet kunnen lezen)
mvg
Ramon
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