‘Esoteriker, Denker, Künstler – zwei Ausstellungen in Wolfsburg
Nietzsche donnerte “Gott ist tot”, das klang Rudolf Steiner ebenso in den Ohren wie der der Lärm der Granateneinschläge des ersten Weltkrieges.Auf dem kulturellen Scherbenhaufen des ausgehenden 19. und frühen 20. Jahrhunderts machte sich der Österreicher Rudolf Steiner auf die Suche nach dem neuen Menschen. Kaum ein Denker hat das alltägliche Leben im 20. und 21. Jahrhundert mehr beeinflusst er. Wer war dieser Rudolf Steiner eigentlich, von dem vielen nur die nach ihm benannten Schulen ein Begriff sind?
Rudolf Steiner 1861-1925
Bildungshungrig war der Sohn eines einfachen Waldviertler Bahnbeamten, bereits in der Grundschule besorgte er sich selbst Lehrbücher. Später studierte er in Wien Mathematik und Naturwissenschaften, besuchte Veranstaltun-gen in Literatur, Philosophie und Geschichte. Intensiv setzte er sich mit Goethe und Nietzsche auseinander, traf sich mit frühen Frauenrechtlerinnen. Schließlich wurde Steiner zum Esoteriker, Dramatiker, Pädagogen, Wegbereiter einer ökologisch ausgerichteten Landwirtschaft, vielleicht auch – das ist strittig – zum Rassisten.
Quelle der Inspiration und der Weisheit
Kandinsky nutzte Steiners Seelenlehre als Anstoß für seine Farbtheorien und der indisch-britische Kunststar Anish Kapoor gestaltete eigens einen Steinerschen Massageraum. Steiners organische Architektur inspiriert Baustars von Frank Loyd Wright bis Frank Gehry und seine Idee vom Gesamtkunstwerk hat nicht nur Josef Beuys überzeugt. Trotzdem war Rudolf Steiner bisher kein Shootingstar der Kunst – wurde von den meisten als esoterischer Spinner in die Schmuddelecke des Kunstgeschehens verbannt... um jetzt in einer großen Doppelausstellung im Kunstmuseum Wolfsburg herausgeholt zu werden.
Da staunte man nämlich nicht schlecht, dass so viele namhafte zeitgenössische Künstler von Olafur Eliasson bis Tony Cragg und von Helmut Federle bis Katharina Grosse sich gerne als Rudolf Steiner Fans outeten und Werke, die “im Steinerschen Sinn” entstanden sind, zur Ausstellung beisteuerten. Im zweiten Teil der Schau, eingerichtet vom Vitra Design Museum, werden Steiners Vortrags-Tafeln, Möbelentwürfe und Architekturmodelle gezeigt.
Zweifelsohne ist der Kosmos Rudolf Steiner so gewaltig, dass ihm mit einer Ausstellung allein nicht beizukommen ist.
Alltag heute und morgen
Gerade halten mit der Diskussion über Gesamtschule, Ganztagsschule und “Nicht-Sitzenbleiben” Grundsätze der Steiner-Schule Einzug ins öffentliche Schulsystem, die in Waldorf Schulen seit 90 Jahren praktiziert werden. Die biodynamische Landwirtschaft verzeichnet Zuwächse, von denen die industrialisierte Landwirtschaft nur träumen kann. Und alternative Heilmethoden werden inzwischen in den Haushalten von Otto Normalverbraucher genau so konsumiert wie Bio-Kosmetik.
Der kultur.montag betrachtet Steiners Einfluss in der Kunst und sein ganzheitliches Weltbild. Bietet es doch ein paar überlegenswerte Alternativen, vielleicht führen einige davon ja sogar heraus aus der gegenwärtigen Krise...’
Overigens wordt er ook verwezen naar de film van Christian Labhart die in het item wordt genoemd (met de beelden van Sekem in Egypte). Die film is al sinds begin dit jaar uit, maar komt blijkbaar nu pas in Oostenrijk in de bioscoop:
‘Kino-Tipp:
Die Dokumentation “Zwischen Himmel und Erde – Anthroposophie heute” von Christian Labhart kommt am 21. Mai ins Kino. “Zwischen Himmel und Erde - Anthroposophie heute” – Offizielle Website’.
Dat is toch weer eens een heel ander geluid. En dat nog wel over Steiner zelf. Wie had dat gedacht.
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