Bedoeld is: antroposofie in de media. Maar ook: in de persbak van de wijngaard, met voeten getreden. Want antroposofie verwacht uitgewrongen te worden om tot haar werkelijke vrucht door te dringen. Deze weblog proeft de in de media verschijnende antroposofie op haar, veelal heerlijke, smaak, maar laat problemen en controverses niet onbesproken.

zaterdag 1 januari 2011

Nieuwjaarsdag

Op de eerste dag van het nieuwe jaar grijp ik toch terug op iets fundamenteels waarmee ik op 21 december in ‘Bijdragen’ ook al kwam, namelijk de Beiträge zur Rudolf Steiner Gesamtausgabe online. Studien und Dokumente zu Rudolf Steiners Lebenswerk. Herausgegeben vom Rudolf Steiner Archiv Dornach (CH). Ik heb toen de redactionele inleiding weergegeven, die nog algemeen was gehouden, met direct daarna het volgende, specifiek gericht op dit eerste nummer (nr. 123) online:
‘Vor fast vierzig Jahren, im Sommer 1971, publizierte Hendrik Knobel im Zusammenhang mit dem unlängst erfolgten Erscheinen der zweiten, erweiterten Auflage der unvollendet gebliebenen Schrift «Anthroposophie» von 1910 in den «Beiträge zur Rudolf Steiner Gesamtausgabe» (Heft 34) eine Reihe von Aufzeichnungen Rudolf Steiners zur Sinneslehre aus seinen Notizbüchern und Notizblättern. (...)

Was nach diesem Heft an weiterem Material zu diesem Thema folgte, außer dem in Heft 58/59 der «Beiträge» enthaltenen im Anhang zum GA-Band der Vorträge «Anthroposophie – Psychosophie – Pneumatosophie» (GA 115), kann bei weitem nicht als der angekündigte zweite Teil betrachtet werden. Denn das Material an Notizen zur Sinneslehre ist insgesamt so umfangreich, daß der nunmehr erscheinende zweite Teil noch einmal in zwei Lieferungen unterteilt werden muß. Allein die in diesem Heft zusammengestellten Notizen aus elf Notizbüchern und einem Notizblock der Jahre 1909 und 1910 umfassen fast 180 Seiten an Aufzeichnungen, und der zweite Teil an Notizen aus den Jahren nach 1912 wird nicht entscheidend weniger bringen.’
Aldus de inleiding (waarin nog meer volgt, maar dat is daar ter plekke na te lezen). Vandaag twee volgende artikelen, die overigens allemaal staan onder de Creative Commons Licentie 3.0 (‘Namensnennung–NichtKommerziell–Nicht Bearbeiten 3.0 Unported Lizenz’). Het is maar dat u het weet. Het eerste heet ‘Zur Materialität der Kommunikation am Beispiel der Notizbücher Rudolf Steiners’ en is geschreven door Urs Dietler:
«Jedes Ding hat seinen Mund.»
Jacob Böhme, De signatura rerum

Im Frühjahr des Jahres 1987 fand am Inter-University-Centre in Dubrovnik ein legendär gewordenes Kolloquium statt,* das ein im Feld der Geistes- und Kulturwissenschaften ungewöhnliches Thema setzte. Mit dem Fokus auf der «Materialität der Kommunikation» wandte man sich bewusst einer Sphäre zu, die bisher kaum beachtet wurde. Im Zentrum der Forschungen der Geisteswissenschaften stand ja seit ihrer Entstehung im frühen 19. Jahrhundert die Suche nach dem Sinn eines Textes, einer Verlautbarung, einer Aufzeichnung im Zentrum, d.h. die hermeneutische Bemühung. Es waren französische Philosophen einerseits, der Blick auf die Körperlichkeit und die durch die neuen Medien geschaffenen Kommunikationsformen, welche die dominante Stellung der Sinnfrage im Bereich der Geisteswissenschaften in Frage zu stellen begannen. Die Teilnehmer jenes Kolloquiums suchten Antworten auf die Frage, welches Forschungsfeld sich für die Kommunikation ergibt, wenn die Dimension des Sinnes – durchaus heuristisch – weggelassen wird.

Die Beschäftigung mit Rudolf Steiners Notizbüchern zeigte mir deutlich, dass auch ich zwar von diesen Originaldokumenten spontan fasziniert, ja betroffen bin, mein Interesse jedoch sehr schnell dahin geht zu ergründen, was denn hier jeweils gemeint ist, welche Inspiration hier erscheint, wie sich ein keimhafter Gedanke später in Rudolf Steiners Vorträgen entfaltet. Im Sinne des obigen Tagungsthemas soll hier jedoch danach gefragt werden, ob hinter der materiell-sinnlichen Erscheinungsweise nicht mehr sichtbar wird als die durch die Materialität hindurch «transportierten» Ideen. Könnte es nicht sein, dass das Sinnliche hier eine Rolle spielt, die wir zumindest im Bereich der Kunst gelernt haben, nicht zu missachten? Sollte hier der ästhetische Blick weiterführen können?

Um das zu beantworten, wenden wir uns den Phänomenen zu. Es gibt im Archiv eine wahre Fülle von schriftlichen und grafisch-malerischen Zeugnissen von Rudolf Steiners Hand: neben den hier vorgestellten Notizbüchern viele Notizzettel, Briefe, Telegramme, Manuskripte, Fahnenkorrekturen, Entwürfe, Skizzen, Eintragungen in seine Bücher, Widmungen auf Fotografien, Malereien u. a. An diesen Dokumenten zeigt sich ein Vielfalt der Erscheinungsweisen, die beim genauen Betrachten verblüffend gross ist. Der erste Eindruck jedoch ist derjenige der Präsenz. Diese Dokumente sprechen unmittelbar zu einem – Walter Benjamin sprach hier von der Wirkung des Auratischen – und rücken die Vorgehensweise des Autors ins Blickfeld, man sieht sich in die Werkstatt Rudolf Steiner versetzt. In diesen Aufzeichnungen werden gleichsam Spuren des Geistigen sichtbar, Spuren, denen man die Auseinandersetzung mit dem Widerstand des Materiellen ansieht. Eine sorgsam betriebene Phänomenologie führt dazu, dass die Dinge zu sprechen beginnen und die Situation und Umstände eines Notates, einer Skizze gegenwärtig werden. Diese Gegenständlichkeit hat ihre eigene Physiognomie, die es zu lesen lernen lohnt.

Im Zusammenhang dieses Beitragsheftes wenden wir uns den Notizbüchern Rudolf Steiners zu, von denen sich 600 im Archiv befinden. Ein Blick in die Schublade, in der sie aufbewahrt werden, fördert schon beim ersten Betrachten eine Vielfalt der Erscheinungsweise zu Tage; da stehen neben grossformatigen und deshalb nicht gut einzuordnenden Notizbüchern ganz kleine, schmale, die in der Fülle fast untergehen. Nimmt man sie zur Hand und breitet sie aus, wird einem deutlich, dass unter dem Gesichtspunkt der Materialität der Kommunikation folgende Kategorien zu berücksichtigen sind:

Format: Höhe, Breite, «Dicke»
Das Verhältnis dieser Parameter zueinander

Papierqualität: Festigkeit, Schwere, Struktur, Maserung, Farbe, hohe oder mindere Qualität (in Zeiten des Krieges), Pergamentartiges Papier, gebräuchliches Papier

Einband: Struktur, Festigkeit, Farbe, Material (Karton, Textilie) und seine Bearbeitung (gefärbt, gestärkt, lackiert)

Bindung: Agraffen, Fadenbindung, geleimt

Blätter: unliniert, liniert, kariert (dies jeweils in Farbe oder schwarz, grau), am Steg eingefärbt oder nicht, mit Vorgaben (z.B. Kalendarium), Wasserzeichen

Schreibwerkzeug: Bleistift (weich, hart), Feder (fein, spitz, hart, weich) mit Tinte oder Tusche, Farbstifte, (weich, hart, gespitzt, ungespitzt), Kopierstift

Zubehör: Lesebändchen, Schutzhülle, Impressum

Der hermeneutisch zentrierte Forscher wird sich mit einem gewissen Recht fragen, ob diese Materialitäten zwar interessant, gemessen an den «mitgeteilten Inhalten» aber doch ephemer seien. Dieser Sichtweise steht die andere, hier vorgestellte gegenüber, die zwar Mc Luhans These «the medium is the message» nicht absolut deutet, ihr aber ein Gewicht geben kann. Die Untersuchung der Notate Rudolf Steiners in den Notizbüchern zeigt deutlich, dass die benutzte Materialitäten dem sich inkarnierenden Inspirationsstrom durchaus Widerstände entgegensetzen, ja selbst bestimmte Formen der Formulierung ermöglichen und hervorrufen. Fragmentarisches, Keimhaftes, Aphoristisches und Skizzenhaftes, ja Verkürztes, Abgebrochenes, Entworfenes sind weitaus häufiger anzutreffen als über Seiten Durchgehaltenes, in Kontinuität Formuliertes. Nicht jede Materialität erlaubt diesebe Gestalt, denselben Bildcharakter einer Darstellungsweise, etwas, mit dem Rudolf Steiner sehr bewusst umgegangen ist. So wird sich ein Notizbuch im Format eines Schulheftes (z. B. NB 500) tendenziell dazu eignen, längere Gedankengänge auszuformulieren, Texte aufzunehmen, die bereits Manuskriptcharakter tragen. Das kleine Notizbuch für die Westentasche (z. B. NB 533) «ruft» dagegen eher nach kurzen Notaten wichtiger, ergänzender Gedankenblitze, neue Perspektiven aufzeigend; das mit karierten Blättern versehene, kompakte Ringbüchlein (z. B. NB 178) wiederum regt zu tabellarisch-systematischen Aufstellungen und Überlegungen an. Dass sich diese verschiedenen Formen des Notierens je auch in den Notizbüchern des «anderen» Formates finden, versteht sich angesichts des Charakters des Notierens von selbst.

Man kann sich die Frage stellen, ob Rudolf Steiner hier Einschränkungen unterlegen ist, die Ideen nicht adäquat zur Erscheinung bringen liess. Hie liesse sich argumentieren, dass dies zur conditio humana gehört und Rudolf Steiner sich immer wieder dazu äusserte, wie bereits das Ausformulieren in der Sprache Einschränkungen unterliegt. Im Sinne des hier Vorgebrachten kann es aber auch berechtigt sein, in den materiellen Bedingungen der Kommunikation Ermöglichungen bestimmter Ideen zu sehen, gleichsam ein Medium, innerhalb dessen Sinnlichkeit bestimmte Ideen erscheinen können. Eine ästhetische Blickrichtung auf die Notizbücher kann diesen Aspekt durchaus wertvoll erscheinen lassen.

Die in diesem Heft vorgestellten Notizbücher werden jeweils in ihrer Materialität vorgestellt und als Faksimile sichtbar. So kann sich der geschätzte Leser als Phänomenologe dieser Notate einen erweiterten Blick auf die Welt der Notizbücher und Rudolf Steiners Werkstatt der Sinneslehre erarbeiten.

Urs Dietler

* Siehe hierzu den daraus hervorgegangenen Band «Materialität der Kommunikation», herausgegeben von Hans-Ulrich Gumbrecht und K. Ludwig Pfeiffer, Frankfurt am Main 1988.
Het tweede artikel heet ‘Der Text als Bild: Über das Interpretieren von Notizbüchern’ en is geschreven door Roland Halfen:
Im Unterschied zu ausformulierten Manuskripten, deren lineare Lesbarkeit eindeutig ist, handelt es sich bei Notizbüchern um Dokumente, die – nicht nur dann, wenn es Notizbücher mit unlinierten oder karierten Blättern sind – eminent flächenhafte Gebilde darstellen. Das bedeutet, alle planimetrischen Verhältnisse und Beziehungen wie Lage, Richtung, Größe und Abstand von notierten Worten, Satzteilen, Sätzen oder auch von allem, was man als Skizzen, Entwürfe oder Schemata bezeichnen kann, erhalten auf der Seite eines Notizbuches eine potentiell sinngebende Qualität.

Schon allein bei der grundlegenden Frage, ob zwei Elemente auf einer Seite, egal ob geschrieben oder gezeichnet, überhaupt einander zugeordnet werden können, verhält man sich von Anfang der Betrachtung an als Interpret und hat daher auch stets die Gründe für die Bezugnahme zu reflektieren. Diese Frage ist jedoch keine des äußerlichen Abstandes, der sich mit einfachen quantitativen Maßstäben klären ließe. Denn ob Worte sich eher näher oder eher fern stehen, ist eine Frage der Relation, die sich nur aus dem individuellen gestalterischen Kontext dieses einzelnen Blattes beurteilen und lösen läßt.

Ein Problem der Zuordnung von Worten ergibt sich zum Beispiel auf dem Blatt Nr. 14 aus NB 210: In den Transkriptionen der «Beiträge Nr. 33/34» wurden die dort vorhandenen Planetennamen den darüber geschriebenen Paaren von Tierkreiszeichen und Sinnestätigkeiten zugeordnet, was zu Beginn, d.h. auf der linken Seite des Blattes zunächst plausibel erscheint. Je mehr man jedoch mit dem Blick nach rechts hinüber gleitet, desto lockerer wird diese Verbindung, so daß es schließlich fragwürdig scheint, ob Skorpion und Geruch noch Merkur (bzw. Schütze und Gleichgewicht noch dem Mond) zugeordnet werden können. Einen Hinweis zur Lösung dieser Frage gibt wiederum die Kategorie der Lage, in diesem Fall die gedrängte Position beider Listen, die es nahelegt, daß die Beziehung zwischen der Zwölfheit der oberen Liste und der Siebenheit der darunter folgenden Liste nicht zu eng geknüpft werden sollte. Unter Berücksichtigung dieses Aspektes ergab sich bei der neuerlichen Durchsicht der Transkriptionen eine etwas andere Nuancierung der Lesart.

Diese Dimension der Lageverhältnisse wird zumeist deshalb übersehen, weil wir als Betrachter einer Notizbuchseite für gewöhnlich die aufgezeichneten Worte durch ihren Inhalt in eine uns bekannte Beziehung setzen können, und dies ganz unabhängig von ihrer Lage und Entfernung voneinander. An den verschiedenen Grenzen, die es hier gibt – zum einen die immer größere Vereinzelung, zum anderen die unüberschaubare Fülle an Worten – steht dieses Problem jedoch schnell vor Augen.

Gerade bei einzelnen wenigen oder vollkommen vereinzelten Worten wird die Besonderheit eines Notizbuches deutlich, nicht als Medium einer Informationsvermittlung zu fungieren, sondern zuweilen als Medium einer bloßen Fixierung, etwa bei Terminen, Eigennamen oder Ortsangaben. Dies kann zuweilen das Problem mit sich bringen, daß schon auf grundlegender Ebene nicht klar ist, auf was sich die Aufzeichnung bezieht. Das gilt aber nicht bloß für den Inhalt, sondern auch für den Autor. Bei einer vereinzelten Formulierung etwa läßt sich nicht von vornherein davon ausgehen, daß Rudolf Steiner deren Autor ist, denn es kann sich auch um die von Steiner aus unbekannten Gründen heraus notierte Formulierung eines anderen Autors handeln. Ferner scheint sich Rudolf Steiner bei Gesprächen mit esoterischen Schülern des öfteren knappe Notizen gemacht zu haben, was deren Fragen oder Probleme betrifft.

Ein besonderer Fall der Fixierung sind die in den Aufzeichnungen zur Sinneslehre immer wieder vorkommenden Gruppierungen und Systematisierungen von Begriffen, zuweilen durch schematisierende Linien graphisch zusammengefaßt und gegliedert. Die «Aussage» solcher Kolumnen und Schemata ist hier stets gänzlich implizit, das heißt über die jeweiligen Gründe der Bezugnahmen bleiben wir als Leser zunächst völlig um Unklaren. Dennoch sind manche der dort skizzierten Bezüge intuitiv nachvollziehbar, und die systematische Folgeordnung der Aufzeichnungen bietet die Möglichkeit, von dem intuitiv Nach vollziehbaren auf stringente und folgerichtige Weise zu dem noch nicht Evidenten fortzuschreiten.

Gerade in diesem Tun, dem schrittweisen Nachvollzug der systematisierten Zuordnungen, fühlt man sich als deutender Leser dem Prozeß, aus dem die Aufzeichnungen hervorgingen, besonders nahe. Denn es gibt Anhaltpunkte dafür, daß Rudolf Steiner selbst zuweilen auf diese Weise verfuhr. Immer wieder begegnen dem Leser der Notizbücher unvollständige Schemata, die zwar begonnen, aber nicht zu Ende geführt wurden. Das läßt darauf schließen, daß Rudolf Steiner die Inhalte dieser Schemata nicht bereits vollständig vor Augen hatte, bevor er zur Feder griff, sondern an einer Stelle begann, um dann von dort mit innerer Konsequenz fortzuschreiten.

Dies alles gibt den Aufzeichnungen eines Notizbuches ihren besonderen Reiz: Während man auf der einen Seite besonders gefordert ist, jede einzelne Notiz zu kontextualisieren, um sie aus dem Zusammenhang sachlich richtig deuten zu können, dies bis hinab auf die grundlegende Ebene der Autorschaft, scheint man auf der anderen Seite wie nirgendwo sonst einen Einblick in den Prozeß der Erkenntnisgewinnung zu erhalten. Steiners Aussagen erscheinen nicht als Geniestreiche, sondern als hart erarbeitete Ergebnisse einer Forschung, die immer wieder neu ihre Strukturen und Begrifflichkeiten reflektiert, wandelt und entwickelt.

Aber auch dies relativiert sich wieder durch die simple Tatsache durchgestrichener Wörter, Sätze und Schemata. Daß man an einem Prozeß der Erkenntnisgewinnung teilnimmt, bedeutet eben auch, daß man nicht ohne weiteres an einer Stelle zugreifen und etwas als mitteilbare «Erkenntnis» behandeln kann. Denn es ist keineswegs sicher, daß Steiner solche Notizen, die er später als überholt beurteilt hätte, immer auch im Nachhinein durchgestrichen hat.

Auf diese Weise haben wir es in Steiners Werk mit drei verschiedene Arten von Texten zu tun: Zunächst die Schriften Rudolf Steiners, die von ihm selbst herausgegeben wurden und insofern als zuverlässig betrachtet werden dürfen. Hier haben die sogenannten «Ausgaben letzter Hand» ihren begründeten Status. Dann folgt als zweite Gruppe die Texte der Vorträge, bei denen die nicht von Rudolf Steiner selbst redigierten Texte aus verschiedenen Gründen Fehler aufweisen können. Um solche Fehler erkennen und beurteilen zu können, ist die gründliche Kenntnis des geschriebenen Werkes die unumgängliche Basis.

Und schließlich folgt als dritte Gruppe die Notizbücher, deren Inhalt die höchsten Anforderungen an das hermeneutische Fingerspitzengefühl des Lesers stellt, die also am wenigsten von allen dreien wie der simple Ausdruck der Wahrheit behandelt werden können. Daß bei der Interpretation der Notizbücher Rudolf Steiners die hermeneutische Dimension so sehr im Vordergrund steht, macht sie jedoch zugleich zu einer besonderen Herausforderung für das eigenständige, reflektierte Denken und Deuten all derjenigen Leser, die mit dem Werk Rudolf Steiners bereits seit längerem vertraut sind. In diesen Texten erhalten bekannte Themen und vermeintlich feststehende Erkenntnisse eine neue Beleuchtung und dadurch auch eine spürbare Verlebendigung, dann aber darüber hinaus auch einen genetischen Kontext, der die publizierten – oder zur Publikation bestimmten – Texte Rudolf Steiners sinngebend und sinnbereichernd hinterfangen kann.

Zur Transkription

Da es sich bei dem zu transkribierenden Material nicht durchgängig um linear verfaßte Texte handelt, sondern zumeist um verschiedenartig beschriebene und mit Zeichnungen versehene Notizbuchblätter, d.h. zweidimensionale Flächen, ließe sich als ideale Transkription eine Form vorstellen, in welcher man die Gestaltung der entsprechenden Seite zumindest annäherungsweise nachahmt, so daß der Leser die Transkription möglichst leicht den transkribierten Worten zuordnen kann.

Abgesehen von dem enormen herstellerischen Aufwand beim Satz einer solchen Transkription mit z. T. vertikal oder schräg geschriebenen Worten, Zeichnungen und Kreisdiagrammen läßt sich dieses Ideal schon allein deshalb nicht durchgängig realisieren, weil sich in Steiners Notizbüchern zuweilen komplexe Schemata finden, in denen die von Rudolf Steiner eingetragenen Begriffe lediglich mit ihren Anfangsbuchstaben gekennzeichnet wurden, während eine Transkription nicht zuletzt auch die Aufgabe hat, den jeweils abgekürzten Begriff zutreffend zu rekonstruieren (z. B. G.[leichgewichtssinn]). Durch diesen Umstand läßt sich die optische Gestalt einer Notizbuchseite oder eines Notizblattes in der Transkription verständlicherweise in vielen Fällen nicht mehr annähernd adäquat wiedergeben.

Um dem Leser die Zuordnung der transkribierten Begriff dennoch so leicht wie möglich zu machen, wurden daher andere Mittel verwendet:

Zunächst einmal folgt die Transkription der räumlichen Verteilung der Notizen auf dem jeweiligen Blatt insofern noch, als die der in Europa gebräuchlichen Lesart von links oben nach rechts unten folgt. Dies ermöglicht bereits eine elementare Zuordnung.

Dabei wird die räumliche Abfolge von Worten, die nicht durch geringen Abstand oder ein Satzzeichen verbunden erscheinen, durch einen Schrägstrich / gekennzeichnet, ein Zeilenwechsel am Ende einer Zeile durch einen doppelten Schrägstrich // sofern dies nicht durch das Layout erkennbar ist.

Ferner wurde die Zuordnung transkribierter Worte dadurch zu erleichtern versucht, daß die systematische Beziehung notierter Begriffe – wie etwa die systematische Zusammengehörigkeit der Begriffe für die sieben Lebensprozesse – in der Transkription durch entsprechende Absatzgestaltung deutlich gemacht wird. Dies erleichtert dem Leser zudem die Erschließung der Zusammenhänge in Steiners oftmals komplexen Diagrammen und Schemata.

Im Unterschied zu manchen früheren Transkriptionen wurden die in Steiners Notizen abgekürzten Worte nicht nur rekonstruiert, d. h. ausgeschrieben, sondern auch durch eckige Klammern als ergänzte Abkürzungen kenntlich gemacht. Das erschwert zwar am Anfang den Lesefluß ein wenig, dokumentiert jedoch dafür die Rekonstruktion als solche besser. Zudem ermöglicht es, unsichere Rekonstruktionen auch als solche durch ein eingefügtes ? zu kennzeichnen.

Zu den einzelnen Zeichen: Das von Steiner verwendete J (wie bei Jch) wurde hier mit I transkribiert. Rekonstruierte Wortteile (zumeist bei Abkürzungen) wurden nicht mit runden, sondern mit eckigen Klammern eingerahmt, um sie von Rudolf Steiners runden Klammern unterscheiden zu können. Nur in Ausnahmefällen hat Rudolf Steiner selbst eckige Klammern verwendet (z. B. in NB 210, S. 17), was jedoch anhand der scans leicht erkannt wird. Eine ganz eigentümliche Schwierigkeit bietet ein von Steiner des öfteren verwendetes «Zeichen», das optisch etwa in der Mitte zwischen Doppelpunkt und Gleichheitsszeichen liegt und deshalb nicht immer eindeutig interpretiert werden kann. In früheren Transkriptionen (z. B. in den «Beiträgen» Nr. 34) wurde dieses Zeichen oftmals als Gleichheitszeichen transkribiert, was zu inhaltlichen Konsequenzen und entsprechenden Problemen der Aussage führte. Im Unterschied zu eindeutig interpretierbaren Doppelpunkten, die hier – wie im Allgemeinen üblich – ohne Leerzeichen hinter ein Wort gesetzt wurden [Bsp. so: ein Wort], wird dieses Zeichen hier als Doppelpunkt mit entsprechendem Abstand zum vorausgegangenen Wort, d.h. nach Leerschlag wiedergegeben [Bsp. so : ein Wort]. Gleichheitszeichen wurden in der Transkription nur dort verwendet, wo sowohl Schreibweise als auch Interpretation eindeutig sind.

Im Unterschied zu früheren Transkriptionen (z. B. in den «Beiträgen» Nr. 34) wurden hier auch die von Rudolf Steiner zunächst notierten, dann aber wieder durchgestrichenen Worte so weit wie möglich – d.h. so weit noch lesbar – wiedergegeben. Dadurch erhält man teilweise noch ein wenig mehr Einblick in den konkreten Prozeß seiner Forschungsarbeit. Eine Ausnahme hiervon sind größere Listen oder Schemata, die Rudolf Steiner großflächig durchgestrichen, d. h. insgesamt verworfen hat (wie z. B. in NB 210, S. 17).

Roland Halfen
Als laatste wil ik nog het derde item weergeven, waarin alles mooi (inclusief linken) bij elkaar staat:
‘Notizen und Vorarbeiten Rudolf Steiners zu den Themen der Vorträge «Anthroposophie» (23. bis 27. Oktober 1909 in Berlin) und «Psychosophie» (1. bis 4. November 1910 in Berlin) sowie zur unvollendeten Schrift «Anthroposophie» (1910) aus Notizbüchern des Jahres 1909 und 1910

Die Notizen aus insgesamt 12 Notizbüchern wurden gescannt und transkribiert (siehe hierzu das Editorial sowie «Der Text als Bild. Über das Interpretieren von Notizbüchern») und mit jeweils einer kurzen Einleitung über Form und Inhalt des einzelnen Notizbuches sowie einem Hinweis auf eine bereits erfolgte Veröffentlichung der Notizen oder Teilen davon versehen. Die Kommentare zu den einzelnen Seiten wurden möglichst knapp gehalten und beschränken sich zumeist auf die Erklärung ungebräuchlicher Termini sowie Hinweise auf den Kontext der entsprechen Vorträge.

Die Abfolge der unten angegebenen Dateien erhebt keinen Anspruch auf exakte Chronologie, sondern nur den einer annähernden, da die Möglichkeit besteht, daß Steiner mehrere Notizbücher gleichzeitig verwendet hat. Die Erarbeitung einer differenzierten Chronologie dieser Notizen ist auf der Basis der hier publizierten Materialien unter Hinzuziehung der vollständigen Notizbücher erst noch zu leisten.


Notizbuch NB 28 (1910): 20 Seiten Hochformat (pdf) – noch nicht verfügbar –
Notizbuch NB 213 (1910): 4 Seiten Hochformat (Notizblock) (pdf) – noch nicht verfügbar –
Notizbuch NB 210 (1910): 20 Seiten Hochformat (pdf) – noch nicht verfügbar –
Notizbuch NB 180 (1910): 12 Doppelseiten Hochformat (pdf) – noch nicht verfügbar –
Notizbuch NB 224 (1910): 4 Doppelseiten Hochformat (pdf) – noch nicht verfügbar –
Notizbuch NB 185 (1910/12): 1 Doppelseite Hochformat (pdf) – noch nicht verfügbar –‘
En dit is nog niet alles; er is nog meer in dit nr. 123. Maar voor nieuwjaarsdag is dit wel genoeg.
.

1 opmerking:

Foersterliesel zei

Dank für diesen (und auch alle andren)interessanten Text, dermir ohne dies blog nie zugänglich gewesen wäre!

Zum Neuen Jahr alles Liebe und Gute!

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(Hilversum, 1960) – – Vanaf 2016 hoofdredacteur van ‘Motief, antroposofie in Nederland’, uitgave van de Antroposofische Vereniging in Nederland (redacteur 1999-2005 en 2014-2015) – – Vanaf 2016 redacteur van Antroposofie Magazine – – Vanaf 2007 redacteur van de Stichting Rudolf Steiner Vertalingen, die de Werken en voordrachten van Rudolf Steiner in het Nederlands uitgeeft – – 2012-2014 bestuurslid van de Antroposofische Vereniging in Nederland – – 2009-2013 redacteur van ‘De Digitale Verbreding’, het door de Nederlandse Vereniging van Antroposofische Zorgaanbieders (NVAZ) uitgegeven online tijdschrift – – 2010-2012 lid hoofdredactie van ‘Stroom’, het kwartaaltijdschrift van Antroposana, de landelijke patiëntenvereniging voor antroposofische gezondheidszorg – – 1995-2006 redacteur van het ‘Tijdschrift voor Antroposofische Geneeskunst’ – – 1989-2001 redacteur van ‘de Sampo’, het tijdschrift voor heilpedagogie en sociaaltherapie, uitgegeven door het Heilpedagogisch Verbond

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