Dit is het Palais de Justice op het Île de la Cité, het eiland in hartje Parijs.
Gisteravond laat heeft Ridzerd van Dijk, in zijn reactie van 24 januari 2011 23:07 bij ‘Talkshow’, een nieuwe categorie Steiner-lezers ingevoerd: de flapdrollen. En het kan niet anders, of Frans Wuijts valt hem bij, want die is ook weinig gecharmeerd van critici zonder bodem: luchtfietsers dus. Overigens gebruikte Van Dijk deze kwalificatie al een dag eerder op zijn eigen weblog ‘Aquarius. Citaten en fragmenten uit het werk van Rudolf Steiner. Maar ook uit literatuur en af en toe iets van mezelf’, in ‘Hans Warren – Miskend genie of pedante flapdrol?’ Maar die literator was of is geen Steiner-lezer, voor zover bekend, in tegenstelling tot Maarten ’t Hart. Dit laatste kwam namelijk ter sprake op Van Dijks oude weblog bij de Volkskrant (nu dus in staat van ontbinding, en voor zo lang als het duurt nog te raadplegen), ‘De grote Rudolf Steiner Citatensite. Citaten en fragmenten uit het werk van het grootste genie aller tijden’, in ‘Maarten ’t Hart over Rudolf Steiner’.
Gisteravond laat heeft Ridzerd van Dijk, in zijn reactie van 24 januari 2011 23:07 bij ‘Talkshow’, een nieuwe categorie Steiner-lezers ingevoerd: de flapdrollen. En het kan niet anders, of Frans Wuijts valt hem bij, want die is ook weinig gecharmeerd van critici zonder bodem: luchtfietsers dus. Overigens gebruikte Van Dijk deze kwalificatie al een dag eerder op zijn eigen weblog ‘Aquarius. Citaten en fragmenten uit het werk van Rudolf Steiner. Maar ook uit literatuur en af en toe iets van mezelf’, in ‘Hans Warren – Miskend genie of pedante flapdrol?’ Maar die literator was of is geen Steiner-lezer, voor zover bekend, in tegenstelling tot Maarten ’t Hart. Dit laatste kwam namelijk ter sprake op Van Dijks oude weblog bij de Volkskrant (nu dus in staat van ontbinding, en voor zo lang als het duurt nog te raadplegen), ‘De grote Rudolf Steiner Citatensite. Citaten en fragmenten uit het werk van het grootste genie aller tijden’, in ‘Maarten ’t Hart over Rudolf Steiner’.
Hoe dan ook, vandaag een bericht in de categorie ‘flapdrollen’. En het is niemand minder dan Wolfgang G. Vögele die ons daarbij behulpzaam is. Nog even ter herinnering, deze Wolfgang Vögele is de auteur van ‘Der andere Rudolf Steiner’, dus zeer deskundig in de Steiner-receptie. Ik heb hem vorig jaar wel bijna elk kwartaal aangevoerd met een grondige recensie van literatuur van of over Steiner die ertoe doet: 10 april 2010 in ‘Niveau’, 16 juni in ‘Kippen’, 14 oktober in ‘Kruisbestuivingen’ en 30 november in ‘Fair’. En dan gisteren kwam het ‘News Network Anthroposophy Limited (NNA)’ met een nieuwe recensie van zijn hand, ditmaal ‘Zander-Biographie: Leben von Rudolf Steiner als Doku-Soap’. Het copyright berust wederom volledig bij NNA, maar ‘to spread the word’ en omdat de bespreking zo excellent is, neem ik die hier volledig over – dat scheelt u weer een muisklik. Hij is weliswaar lang, maar dan heeft u ook wat:
‘Nach dem Erziehungswissenschaftler Heiner Ullrich hat jetzt auch der katholische Theologe und Religionshistoriker Helmut Zander zum 150. Geburtstag Rudolf Steiners eine Biographie eines der “führenden Esoteriker des 20.Jahrhunders” – so der Klappentext – vorgelegt. Sie umfasst 536 Seiten und fußt offenkundig auf Zanders Monumentalwerk “Anthroposophie in Deutschland” (2007). Allerdings offenbart sich der Wissenschaftler Zander in diesem neuen Buch als Autor des Unterhaltungsgenres. Die Lebensbeschreibung liest sich streckenweise wie ein biographischer Roman. Wer Steiner nur vom Hörensagen kennt, wird den Text vermutlich ganz spannend und amüsant finden. Auch hier zeigt sich die Absicht, mit einer eher populärwissenschaftlichen Darstellung vom Steiner-Jubiläumsjahr wirtschaftlich zu profitieren.
Die Methode der historischen Kontextualisierung bildet gleichwohl auch in diesem “Steiner-Roman” den festen Boden, auf dem sich Zander bewegt. So entstehen in der Biographie eindrucksvolle Schilderungen des Zeitgeists und Milieus, in dem das Leben Rudolf Steiners sich abspielte. Zanders unermüdlich vorgetragene Forderung nach einer Entmythologisierung Steiners, erscheint schon deshalb berechtigt, weil Generationen von Steinerianern an der Legendenbildung mitgewirkt und den Menschen Rudolf Steiner als Ringenden und Suchenden oft ausgeblendet, seine Irrtümer und Defizite regelrecht vernebelt hatten.
Doch bei allem Unterhaltungswert, den man dem Buch zubilligen muss, bleibt die Persönlichkeit Rudolf Steiners am Ende unbestimmt, schillernd und unverständlich. Das von Zander vermittelte Steinerbild erinnert allzu oft an die Publikationen polemischer Steinerkritiker wie Kully und Hauer aus den 1920er Jahren, fragwürdige Quellen, aus denen sich Zander schon in seiner Anthroposophie-Studie ausgiebig bediente.
So kennt man den Rudolf Steiner, dem man in der Biographie begegnet, schon aus Zanders “Opus magnum”: Ein im bürgerlichen Wissenschaftsbetrieb gescheiterter Akademiker, dessen jahrelange Sinnsuche ihn – verbunden mit notorischer Geldnot – über viele weltanschauliche Etappen schließlich in die Arme der Esoterik trieb. Nationalromantischer Idealismus, Monismus nach Hæckel, Anarchismus und Atheismus sind die Stationen, die Steiner dabei zu durchlaufen hatte. Seine Konversion zur Theosophischen Gesellschaft brachte ihm schließlich einen kometenhaften Aufstieg zum Propheten und Hellseher. Dass es möglich ist, Erkenntnis aus spiritueller Innensicht zu schöpfen, wie Steiner dies in seinen Schriften lebenslang dargestellt hat, nimmt Zander ihm dabei niemals ab.
Hypothesen auf Irrtümern aufgebaut
Die wissenschaftliche Tragfähigkeit dieses “Steiner-Romans” und damit seine Seriosität ist für den unkundigen Leser trotz des 43-seitigen Anmerkungsteils schwer überprüfbar. Zander geht bei seinem “Steiner light” offensichtlich davon aus, dass Leser, die mehr wissen möchten, zu seiner 1800-seitigen Untersuchung greifen. Aber wer wird das schon tun?
Zahlreiche vermeidbare Irrtümer wären in einer Neuauflage zu beseitigen, wie etwa die falsche Lokalisierung der Theosophischen Bibliothek, die Datierung von Steiners Vortrag bei den Kommenden während der Gründungssitzung der Deutschen Sektion und die Angabe, Steiner hätte am 25. März Geburtstag. Diese Fehler könnte man Zander angesichts der Fülle des Stoffs als marginal durchgehen lassen, hätte er sie nicht als Stütze grundlegender Thesen benutzt.
So wird mit dem falschen Geburtsdatum “25. März” in sublimer Weise suggeriert, Steiner habe gezielt Personenkultus betrieben, indem er die erste “Opferfeier” des freichristlichen Religionsunterrichts bewusst auf diesen Tag verlegt habe (S. 450).
Die Theosophische Bibliothek, in der er immerhin Steiners Lebenswende verortet, lokalisiert er zweimal (S. 101 und 145) in der Friedrichstraße statt in der Kaiser-Friedrich-Straße (Charlottenburg), natürlich jedes Mal mit Betonung der unmittelbaren Nähe des Prachtboulevards Unter den Linden inmitten der “Aufsteigermetropole der Belle Epoque”. Die fehlerhafte Adresse erlaubt es Zander, den Aufstieg Steiners in ein Milieu aus Adel und gehobenem Bürgertum zu illustrieren.
Ähnlich verhält es sich mit der Darstellung, Steiner sei nicht dabei gewesen, als Annie Besant am 19. Oktober 1902 vom Bahnhof Friedrichstraße abgeholt wurde (S. 168), weil er angeblich einen Vortrag bei den Kommenden gehalten habe. Bei Robin Schmidt (2010, S. 185) hätte Zander nachlesen können, dass dieser Vortrag erst einen Tag später stattfand. Die Vordatierung ermöglicht es Zander, einen frühen Affront Steiners gegen Besant zu unterstellen, indem er ihrer Begrüßung fern geblieben sei. So wird Zanders bekannte These vom Machtstreben Steiners innerhalb der Theosophischen Gesellschaft mit einem unrichtigen Datum gestützt.
Diese Beispiele könnten leicht vermehrt werden. Sie zeigen: Zander lässt allzu oft die Genauigkeit des Historikers vermissen. Er baut auf Ungenauigkeiten für ihn wichtige Schlussfolgerungen auf.
Widersprüchliches zum inneren Weg
Der ebenfalls von Robin Schmidt (2010) gelieferte Nachweis, dass Steiner schon vor 1900 einen eigenständigen Esoterikbegriff besessen hat, wird von Zander nicht in Betracht gezogen, weil er seiner These von der theosophischen “Konversion” Steiners diametral widerspricht.
Steiners Darstellung in seiner Autobiographie, er habe am Ende seiner Weimarer Zeit (1896/97) begonnen, regelmäßig zu meditieren, ja, er habe sogar “auch früher schon ein meditatives Leben geführt” (GA 28, S. 316 ff., 320, 323, 325 f., 333) verweist Zander in das Reich der Legendenbildung. Steiners “Beschäftigung” mit meditativen Techniken nach 1902 kann er zwar nicht leugnen, aber er meint damit nur dessen Studieren von Fachliteratur. Zander: “Steiner bleibt uns [präziser wäre hier gewesen: mir] als esoterischer Schüler weitgehend verborgen.” (S. 237) Die Tatsache, dass Steiner in der Theosophischen Gesellschaft quasi über Nacht als fertiger esoterischer Lehrer auftrat, muss Zander so notwendigerweise irritieren. Er schreibt: Steiner “unternahm den Spagat, sich die Theosophie als Schüler anzueignen und zugleich als Lehrer zu wirken” (S.170).
Hier verwickelt sich Zander jedoch in erhebliche Widersprüche. Denn andererseits referiert er den bekannten Brief Annie Besants von 1907, worin diese auf die völlig selbständige Schulungsmethode Steiners hinweist und seine Qualitäten als esoterischer Lehrer anerkennt (S. 199). Das spricht klar gegen Zanders These, Steiner habe seine erste esoterische Ausbildung erst nach Eintritt in die Theosophische Gesellschaft durch Annie Besant erhalten.
Die von Steiner selbst in diesem Zusammenhang als zentral für seine innere Entwicklung dargestellte Begegnung mit dem Heilkräutersammler Felix Kogutzki schon zu Studentenzeiten, der ihn mit einer höhergestellten Persönlichkeit aus dem Milieu der Rosenkreuzer in Verbindung gebracht habe, die ihm zum Lehrer geworden sei, spricht Zander jegliche Bedeutung ab. Angesichts des völligen Fehlens weiterer Hinweise auf eine Art “Initiations-Erfahrung” im Umfeld dieser Begegnung kommt Zander zu dem Ergebnis: Felix Kogutzki war ein normaler Mensch und kein “Meister” (S.41). Dies hat Steiner auch gar nicht geschrieben.
Besonders beim Thema Initiation wird deutlich, wie Zander die Quellenlage stets im Sinn seiner Hypothesen nutzt und die historisch-kritische Methode überstrapaziert. Selbstzeugnisse Steiners spielen für ihn keine Rolle. Zanders Verengung des Esoterikbegriffs war erst kürzlich von Esoterikforschern, die einen diskurstheoretischen Ansatz vertreten, kritisiert worden (Tagung “Aufklärung und Esoterik” in Halle, 9.-12. März 2010).
Anthroposophie als Religion
Relative Anerkennung erfährt das innere Streben Steiners bei Zander nur in Zusammenhang mit seiner Christussuche, der er in der Biographie einen breiten Raum einräumt. Anthroposophie ist für Zander – wie er schon früher feststellte – nur verständlich, wenn man sie als alternative Religion behandelt (2007, S.44).
So wird Steiner als Religionsstifter apostrophiert (S.25), was Zander bereits 2002 in seiner Abhandlung “Anthroposophie – eine Religion?” getan hatte. Den ersten Hinweis auf die Anthroposophie als religiöses Phänomen, das zur “untergründigen europäischen Religionsgeschichte” gehört, verdankt Zander seinem Lehrer, den er als den eigentlichen Pionier der Esoterikforschung verehrt, dem katholischen Religionswissenschaftler Karl Hoheisel.
Indem man Steiner zum Religionsstifter macht, entzieht man sich der lästigen Pflicht, sich ernsthaft mit den philosophischen und wissenschaftstheoretischen Grundlagen der Anthroposophie befassen zu müssen. Damit hängt auch die permanente Forderung Zanders an die Anthroposophen zusammen, endlich ihren unsinnigen “Wissenschaftsanspruch” aufzugeben. Wissen und Glauben müssen streng getrennt bleiben, wer wie Steiner die große Synthese anstrebt, verkündet nach Zander offensichtlich eine gefährliche Irrlehre.
Schon 2007 stellte Zander eine “Christianisierung” Steiners fest, deren Höhepunkt er in das Jahr 1906 (erstmaliges Auftauchen des Ausdrucks “Mysterium von Golgatha”) verlegt. Was Steiner 1925 als Lebenswende stilisiert habe, beruhe zweifellos auf einer “christologischen Konversion”. Eine genaue Datierung im Sinne eines Damaskus-Erlebnisses lehnt Zander jedoch ab; er bevorzugt den Begriff “prozessuale Konversion” (2007, S. 798). Zander stellt in der Biographie nun die These auf, der freigeistig sozialisierte Steiner sei 1906 “zum Christen geworden”, das sei das “geistliche Taufjahr des Dr. Steiner” (S.212)
Diese Entdeckung Zanders widerspricht sowohl orthodoxen anthroposophischen Interpretationen, Steiner sei “immer schon Christ gewesen” als auch Kritiker-Ansichten von einem Bruch zwischen dem katholisch Getauften und dem theosophisch Initiierten. Zander: “Steiner war vor 1900 überhaupt kein Christ”.
Anhand von Texten Steiners zwischen 1901 und 1913 verfolgt Zander minutiös die Entwicklung von dessen Christologie. “Steiners Christianisierung begann mit den theosophischen Kontakten seit dem Jahr 1900” (213) “1906 jedoch erklingt ein neuer Ton in Steiners Vorträgen.” (…) Im Frühjahr 1907 habe Steiner begonnen, sein christologisches Profil mit nicht-theosophischem Material zu modellieren. Besonders interessant findet es Zander, wenn Steiner vom Kultus spricht oder eine zeremonielle Handlung ausführt oder haarscharf an den großkirchlichen Wahrheiten vorbeischrammt. Überdies unterstellt er, Steiner habe mit der Gründung der Christengemeinschaft die katholische Kirche “beerben” wollen.
Was Rudolf Steiner in seinen Memoiren als ein “Gestanden-Haben vor dem Mysterium von Golgatha” bezeichnet, hat viele seiner Biographen angestrengt nach Ort und Zeit dieser Christusbegegnung suchen lassen. Dies ist der einzige Punkt von innerer Erfahrung, den der Theologe Zander bei Rudolf Steiner als glaubwürdig durchgehen lässt. Vermutlich habe Steiner in dieser Metapher lange “Transformationsprozesse” verdichtet. Am Ende seines Lebens habe er wahrscheinlich ehrlichen Herzens behaupten können, vor dem Christus gestanden haben (S.232).
Zander meint zwar zunächst: “Wir wissen nicht, wann und wo es gewesen sein könnte”, bietet dann aber im Herzstück seines Buches (15. Kapitel), in einem fiktiven Gespräch zwischen Rudolf Steiner und seinem Freund Graf Polzer-Hoditz eine Hypothese dazu an: Während eines Freimaurer-Rituals, vermutlich im Herbst 1906 in Stuttgart, habe Steiner die entscheidende Christusvision erlebt. Es habe sich um eine Erhebung in den Meistergrad gehandelt, bei der Grablegung und Auferstehung symbolisch vollzogen wurde.
Warum Zander diese Hypothese in ein fiktives Gespräch zwischen Steiner und Polzer-Hoditz verpackt, das er dazu noch in der Akasha-Chronik ansiedelt, wird in der Biographie nicht begründet. Allerdings steigert sich Zanders auch ansonsten schon drehbuchreife Darstellung hier noch einmal: Die romantische Szene im Polzer-Schloss erinnert an das Skript eines Gruselfims: Van Helsing mit Graf Dracula. Warum in einer Juninacht ein Kaminfeuer flackert, bleibt ebenfalls Zanders Geheimnis.
Griff in die Kiste des Boulevardjournalismus
Während seine wissenschaftliche Abhandlungen eher mit Fremdwörtern gespickt sind (Beispiel: “In dem individueller Verfügbarkeit entzogenen, kollektiven Vollzug restituierten sie die ekklesiologischen Funktionen einer institutionellen Stabilisierung der freigesetzten Subjektivität”, S. 533 2007), greift Zander in seiner Steiner-Biographie tief in die Kiste des Boulevardjournalismus. Sturm, Blitze, Pechfackeln, ein brennender Holzstoß sind unverzichtbare Requisiten der abendlichen Grundsteinlegung des Goetheanums auf dem Dornacher “Bluthügel”. Statt eines Kompasses verwendet Steiner zur Bestimmung der Himmelsrichtung eine Kristallkugel. Und um es richtig unheimlich zu machen, packt Zander noch “wilde Gerüchte” dazu, nach denen damals ein lebendiger Mensch auf dem Bauplatz begraben worden sei. (S.315)
Auch bei den Spekulationen über Rudolf Steiners Liebesleben spart Zander nicht mit Versatzstücken der Regenbogenpresse. “Für Steiner wurde eine Ménage-à-trois wahr, aber der Traum, wenn es denn einer war, mutierte zu einem kleinen Albtraum” (S. 171 f.). Formulierungen wie diese könnten auch im Grünen Blatt stehen. Spannungsreich bereitet er den Leser auf eine Szene vor, in der durch eine Jalousie möglicherweise außerehelicher Sex beobachtet werden kann: “Denn in diesen Monaten, vielleicht in Schlachtensee, soll es dann passiert sein.” (S.172) Damit gemeint ist Ehebruch mit seiner Mitarbeiterin.
So ziehen sich allzumenschliche Verstrickungen im weltlichen Getriebe durch fast alle Kapitel von Zanders Biographie von Rudolf Steiner: Machtstreben, Geldgier, Alkoholkonsum, außereheliche Verhältnisse, Ehebrüche, Plagiate und berufliches Scheitern meint er zu entdecken und kolportiert dabei unzählige Gerüchte. Dadurch entsteht die merkwürdige Mischung des neuen Zander-Buchs, in dem der Historiker Details liefert für eine filmreife Kontrastfolie zu den Christologiepassagen, die Theologe Zander herausgearbeitet hat. Alles in allem fühlt man sich an die Doku-soaps des Fernsehens erinnert, die derzeit in Mode sind und bei denen es in den Spielfilms-zenen meist eher spekulativ zugeht.
Im Bereich der ausführlich dargestellten Praxisfelder von Steiners Anthroposophie geht Helmut Zander so vor, dass er bei der Kontextualisierung ebenfalls seine einseitige Blickrichtung beibehält, dadurch Verkürzungen aller Art produziert und zahlreiche Irrtümer aus seinem Anthroposophie-Werk übernimmt. Den Fachautoren aus den Bereichen Waldorfpädagogik, Landwirtschaft, Medizin und Soziale Dreigliederung bietet er so eine große Angriffsfläche für Kritik.
Ein Fazit aus dem Ganzen bleibt Zander dem Leser schuldig. Am Ende steht dann einerseits der selbstkritische Hinweis, jede Biographie beinhalte “Fabel und Faktum” zugleich (S.473), andererseits wird aber auch der Anspruch formuliert, den bis dato erarbeiteten Wissensstand über Rudolf Steiner zusammengetragen zu haben.
Ob sich der Wissenschaftler Helmut Zander mit dieser Steiner-light-Darstellung einen Gefallen getan hat, wird sich zeigen. Die Mehrzahl der renommierten Esoterikforscher hat sich bisher über Zanders “Standardwerke” ausgeschwiegen. Wenn Zanders rhetorisches Feuerwerk abgebrannt ist, herrscht trostlose Dunkelheit. Eine dauerhafte Lichtquelle in Form eines erhellenden, weiterführenden Gedankens hat er in seinem neuen Buch nicht zu bieten.’
Misschien dat u hem niet meteen herkent, die nieuwe categorie van ‘flapdrollen’. Maar dan heb ik nog een andere insteek voor u, namelijk de recensie die Andreas Neider als bezoeker op internetboekhandel Amazon.de bij dit boek van Helmut Zander heeft geplaatst, net zoals ik in ‘Talkshow’ er eentje van Lea Hirsch bij Miriam Gebhardt aanvoerde. Twee weken geleden, op 11 januari in ‘Reïncarnatie’, kwam Andreas Neider hier nog uitgebreid aan bod. Die is dus niet zomaar een bezoeker of lezer. Hij schreef al op 8 januari over Zander (het boek kwam op 4 januari uit, vermeldt Amazon), onder de titel ‘Zahnlos und unter jeglichem diskussionswürdigen Niveau’:
‘Hatte Zander in seiner Studie zur Geschichte der Theosophie, die er dann jedoch mit der Geschichte der Anthroposophie auf haltlose Weise verwechselte, noch wissenschaftliche Absichten eines Theologen und Religionshistorikers vorschützen können, hinter denen sich doch nichts weiter als sein abgrundtiefer Hass auf alles Spirituelle verbarg, so kommt er mit seiner jetzt erschienenen Biographie über den Hauptgegenstand seiner Verachtung, nämlich Rudolf Steiner, vollends auf den Hund. Enttäuscht werden über dieses Elaborat auf dem Niveau einer Bild-Zeitungs-Kolportage vor allem jene sein, die zu Zander als einem wissenschaftlich ernst zu nehmenden Kritiker der Anthroposophie aufblickten.
Schon der Untertitel “Die Biographie” gibt zu denken. Und man wundert sich dann jedoch auch wieder nicht, dass Zander im Nachwort eben diesen Untertitel als wissenschaftlich fragwürdig hinstellt. Warum er ihn dann doch gewählt hat? Das bleibt sein bzw. Verlagsgeheimnis, vermutlich schielt hier jemand auf mehr Umsatz.
Der wird, was das Niveau von Zanders Geschreibsel betriff, dieses Mal aber vermutlich ausbleiben, denn eine Biographie bzw. “die Biographie” Rudolf Steiners ist zum Scheitern verurteilt, wenn von vorne herein bei jedem Wort, das “der Biograph” schreibt, deutlich wird, wie sehr er Rudolf Steiner zutiefst verabscheut, ja geradezu hasst.
Wie sonst wäre zu erklären, das sei hier nur als eines von zahlreichen Beispielen erwähnt, dass Zander eine der dubiosesten Quellen, Gregor Schwartz-Bostunitsch, den er selbst als dubiös, zudem noch als Nazi-Schreiber bezeichnet, dennoch seitenweise zu Wort kommen lässt?
Zander gefällt sich selbst darin, seinen Hass auf Steiner auf niederste Weise zum Ausdruck zu bringen und lässt deshalb auch die letzte Stufe der Kolportage nicht aus, die Frage nach der Todesursache. Auch hier ergötzt er sich geradezu daran, den Krankheits- und Sterbeprozess Steiners minutiös auf dem Niveau eines Hintertreppenschreibers zu enthüllen.
Nein, das ist keine Biographie, die Zander hier geschrieben hat, es ist nicht mal eine Satire, denn Humor, über den Steiner sehr wohl verfügte, hat der Schreiberling Zander ebenfalls nicht. Vielmehr zeigt sich der blasse Neid auf das von Steiner Geleistete, der sich aber niemals in Bewunderung, sondern eben nur in Form von Verachtung, Hohn und Spott äußert.
Man kann sich nur wundern, wie ein namhafter Verlag auf dieses Niveau eines Gossenjournalisten hereinfallen konnte. Denn anders als beispielsweise die jüngst von Heiner Ulrich erschienene Biographie zu Steiner im C.H.Beck-Verlag findet man nirgends auch nur ein sachliches Argument, mit dem man sich auseinandersetzen könnte. Inhaltlich lässt sich Zander auf Steiner an keiner Stelle wirklich ein. Stattdessen mühsame Versuche einer geschichtlichen Kontextualisierung, die sich meistens aber doch damit begnügt, seitenweise Rituale zu beschreiben, die er nicht verstanden hat, Kleidungs- und Schmuckstücke von theosophischen Damen aufzuzählen und Bettgeschichten zum Besten zu geben, die er seiner Nazi-Quelle entnommen hat.
Chapeau, aber so zahnlos und unter jeglichem diskussionswürdigen Niveau wie “der Biograph” hat schon lange kein Gegner Steiners mehr agiert! Damit kann man nur eines machen: zurückschicken...’
Wie is hier nou de flapdrol, kun je je afvragen. Wie zo’n emotionele ‘verscheur’-recensie schrijft en een armzalige ziel tot vijand bestempelt, hoe eerlijk misschien ook bedoeld, of wie daartoe aanleiding geeft en het slachtoffer is... Ik voel me in ieder geval een stuk beter bij de manier waarop Wolfgang G. Vögele mij inzicht in het een en ander verschaft.
Dan nog even enkele andere feitjes, in het kader van het jubileumjaar. Wederom buurt ik daarvoor eerst even bij NNA, waar redacteur Christian von Arnim vorige week woensdag al melding maakte dat de ‘Steiner Jubiläums-Express Abfahrbereit’ is:
‘Jetzt ist es tatsächlich so weit. Nach intensiven Anstrengungen steht nun fest, dass der RS 150 “Rudolf Steiner Express” am Wochenende von Rudolf Steiners 150. Geburtstag durch vier Länder rollen und dabei in 20 Städten halt machen wird.’
Ik heb er hier al vaker over bericht. Al een jaar geleden, op 31 januari 2010 in ‘Paspoort’, verder op 7 oktober 2010 in Treinen’ en recent op 3 januari in ‘Aantrekken’. Die laatste keer bleken er nog vijftig passagiers nodig te zijn. Op het einde van het bericht van Von Arnim blijkt de werkelijke en absolute stand van zaken:
‘Bisher sind von den 200 Plätzen im Zug etwa 150 verkauft worden. Wer noch mitfahren will, sollte sich bis zum 24. Januar ein Ticket besorgen. Nur bis dann sind die Hotelkontingente noch verfügbar. Die Veranstalter würden sich besonders freuen, wenn noch mehr Interessenten aus dem Ausland an der Reise teilnehmen würden, erklärte Vera Koppehel vom Rudolf Steiner Archiv, deren Idee und Konzept das ganz Projekt ist, NNA gegenüber.’
Het gekke is dat de website van de Antroposofische Vereniging in Nederland gisteren een ander geluid liet vernemen, namelijk ‘Nog drie dagen om tickets te boeken voor Steiner-express!’
‘De Rudolf Steiner Express staat klaar om te vertrekken! Van 24 tot en met 28 februari zal de RS 150 “Rudolf Steiner Express” vanuit Köln vier landen en twintig steden bezoeken, waaronder de plaats waar Steiner zijn jeugd doorbracht. Tickets voor dit bijzondere “ritje” zijn nog verkrijgbaar tot en met 26 januari a.s.
De gedachte achter deze treinrit is dat Rudolf Steiner in een treinstation geboren is en in twee andere opgegroeid en ook later veel uren van zijn leven in treinen en wachtruimtes doorbracht. Door uiterlijk en innerlijk in beweging te komen krijgt het geboortejaar van Rudolf Steiner een toekomstgevend gezicht! De reis start en eindigt in Köln en voert onder meer langs Kraljevec en Wenen. Er worden in de restauratiewagen biologische maaltijden geserveerd. De trein vertrekt donderdag 24 februari om 9.30 uur en arriveert maandag 28 februari 21.00 uur. Klik hier voor meer informatie en het bestellen van tickets.’
Een week geleden, op maandag 17 januari, mopperde ik in ‘Akasha-kroniek’ nog over het gebrek aan Nederlandse jubileumactiviteiten:
‘wat merk je ervan in Nederlandse media, in antroposofische tijdschriften en op antroposofische websites in Nederland? Op de laatste in ieder geval vrijwel niets. Hoogstens een vermelding, maar geen enkele inhoudelijke bijdrage.’
Meteen de dag daarop kwam de Antroposofische Vereniging met het bericht ‘2011 – 150 jaar Steiner’:
‘Dit jaar is het 150 jaar geleden dat Rudolf Steiner werd geboren. Reden voor een feestelijke stemming. In Motief, maandblad voor antroposofie, zal er volop aandacht aan worden besteed. In februari, maart en april zijn er in Nederland verschillende lezingen in het kader van “150 jaar Steiner”. Maar ook verder in het jaar zijn er verschillende activiteiten, al ligt nog niet alles vast. En natuurlijk is er wereldwijd een heleboel te doen!
Onder meer in Australië, België, Duitsland, Engeland, Kroatië, Noorwegen, Oostenrijk, Zuid-Afrika en Zwitserland zijn er in het kader van de geboortedag van Rudolf Steiner lezingen, conferenties en andere feestelijkheden. In de agenda op www.rudolf-steiner-2011.com vindt u hierover meer informatie. In Nederland houdt Ron Dunselman op 3 maart een lezing over “Tegenwoordigheid van geest” (meer info klik hier), Marianne de Nooij vertelt op 27 februari over een aantal lotsbepalende gebeurtenissen in het leven van Steiner (meer info klik hier) en Ed Taylor houdt op 26 februari een voordracht met de titel “Hoe modern is Rudolf Steiner?” (meer info klik hier). Van 1 tot en 3 april is in Maastricht een conferentie (meer info: klik hier).
Hoewel nog niet alle plannen bekend zijn, is het zeker dat er in Nederland op 20 en 21 mei een conferentie zal zijn met Arthur Zajonc over (antroposofische) meditatie. Er is een boek in voorbereiding over het thema: Imaginatie, Inspiratie en Intuïtie, er zal een besloten en waarschijnlijk ook een openbare conferentie over dit thema georganiseerd worden. Meer informatie volgt later!’
Dus dat valt dan weer mee, ik was gewoon te vroeg. Nog even terug naar die Steiner Express. Daarover meldt de website ‘Rudolf Steiner 2011’, onder de titel ‘Der InterRegio’:
‘Der InterRegio war ‹der menschliche Zug› der Deutschen Bundesbahn. Hergestellt in einer eigens für den InterRegio gegründeten ‹modernsten Waggonfabrik Europas› (manager magazin) repräsentierten die Fahrzeuge eine ‹neue Kultur des Bahnreisens›.
Der InterRegio wurde ab 1988 schrittweise eingeführt, fuhr schließlich auf 24 Linien im Zwei-Stunden-Takt und bediente mit 440 Zügen je Tag ein Netz von etwa 11.000 km. Die Gestaltung der Fahrzeuge wurde initiiert von Karl Dieter Bodack und realisiert vom Büro bpr in Stuttgart (Jens Peters) in Zusammenarbeit mit dem Farbgestalter Fritz Fuchs aus Järna (Schweden).
Sie basiert auf dem Sozialimpuls Rudolf Steiners, nach dessen Intentionen die Projektarbeit bei der DB, die Entwicklungsarbeiten und die Herstellung bei der PFA gestaltet wurden. Die Entwürfe basierten auf dem Kunst- und Architekturimpuls Rudolf Steiners und zeigten organische Gestaltungen in den Formen und Farben aller Räume.
Die Tochter der Deutschen Bahn AG, die DB Regio, stellt nun für den Rudolf Steiner Express als Sonderzug solche InterRegio-Wagen bereit, ergänzt mit einem Rheingold-Clubwagen in der Zugmitte und bespannt mit einer der legendären Schnellfahrlokomotiven 103. Die Passagiere werden in dem außergewöhnlichen Interieur des Zuges mit seinen großzügigen Gängen, Abteilen, Salons und dem komfortablen Clubwagen beste Voraussetzungen finden, um sich untereinander auszutauschen und ins Gespräch zu vertiefen.’
Inderdaad, ‘instappen alstublieft! De trein vertrekt bijna!’ (Het mooie, bijpassende plaatje is overigens op 18 januari te vinden bij ‘Themen der Zeit’ van Michael Mentzel: voor alle treinliefhebbers.)
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5 opmerkingen:
Leuk dat u weer veel aandacht schenkt aan mijn blogs. Ik heb gisteren nog een buitengewoon mooi filmpje van youtube over Steiner op mijn weblog Aquarius gezet.(Die heb ik ook nog op mijn oude weblog bij de Volkskrant gezet.) Misschien had u het al gezien, want er ontgaat u bijna nooit wat. Overigens bedoel ik met flapdrol niet zo zeer luchtfietsers, maar ik bedoel het soort antroposofen die alles in twijfel trekken, niks willen aannemen, overal kritiek op hebben en het beter menen te weten. Het ontbreekt er nog maar aan dat ze zeggen dat Steiner zelf onverantwoord met de antroposofie omgaat.
hast du die geplanten veränderungen bei der zeitschrift das goetheanum gesehen? steht im egoistenblog
Jaja, hatte ich schon vor eine Woche!
Het is me te lang om dit hele stuk te lezen, maar bij vluchtige lezing maak ik er uit op dat die Zander zowat een Steinerhater is en dat een of andere recensent vervolgens die Zander haat als de pest. En u vindt hiervan dat die recensent een nog grotere flapdrol is dan die Zander? Ja, als men heel vijandig gaat schrijven over die Zander, dat moet men ook weer niet doen, maar een flapdrol is die Zander wel. Wie aan Steiner komt, die komt an mij:-)
oh entschuldige, die müssen mir bei dir entgangen sein
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