Bedoeld is: antroposofie in de media. Maar ook: in de persbak van de wijngaard, met voeten getreden. Want antroposofie verwacht uitgewrongen te worden om tot haar werkelijke vrucht door te dringen. Deze weblog proeft de in de media verschijnende antroposofie op haar, veelal heerlijke, smaak, maar laat problemen en controverses niet onbesproken.

vrijdag 8 april 2011

Integraal


Kwam ik vandaag zomaar weer wat nieuws tegen op de website van het Ita Wegman Instituut. Lange tijd bleef het daar hetzelfde; niet wat boeken betreft, die verschijnen in een hoog tempo, maar wat betreft gepubliceerde artikelen. Ik heb het uiteraard over Peter Selg. Onder ‘II. Aufsätze von Peter Selg (chronologisch)’ staat nu als enige bij ‘2010’ waarvan ook een pdf-document wordt bijgeleverd:
‘Von der Beziehung zur Hochschule – Lehrer, Ärzte und Priester im Jahre 1924. (als PDF) Das Goetheanum. 2010; 50: 1-4.’
Dat is een heel programmatisch artikel, dat ongetwijfeld slaat op een nieuw boek van hem, waarvan ik een advertentie aantrof in de nieuwe ‘Die Drei’ van april, met als titel ‘Der Vorstand, die Sektionen und die Gesellschaft. Welche Hochschule wollte Rudolf Steiner?’ Dat verschijnt in het ‘Verlag des Ita Wegman Instituts’. Een tipje van de sluier wordt al in dit artikel opgelicht. Reden genoeg om het hier integraal over te nemen:
‘Von der Beziehung zur Hochschule
Lehrer, Ärzte und Priester im Jahre 1924

Der Eintritt in die Dornacher Hochschule beziehungsweise die «Erste Klasse», ihrer esoterischen Schule ist eine Entscheidung des Individuums. Auf der anderen Seite kann nicht übersehen werden, dass die gesamte Arbeit der Dornacher Hochschule nach der Weihnachtstagung aus der «esoterischen Schule des Goetheanum» heraus gestaltet sein sollte,[1] was zur Folge hatte, dass die mit dem Goetheanum verbundenen Zivilisationsimpulse in zentralen Lebensfeldern die innere Verbindung mit der Hochschule implizierten. Von daher stellte sich die Frage nach dem Hochschulbeitritt Anfang 1924 in allen anthroposophischen Berufsgruppen – für den Einzelnen und die Gemeinschaft.

Das Kollegium der Stuttgarter WaIdorflehrer trat in der ersten gemeinsamen Konferenz nach der Weihnachtstagung und Hochschulbegründung mit Fragen an Rudolf Steiner heran, die das künftige Verhältnis der Schule zum Goetheanum und der Hochschule betrafen. Bei dieser Besprechung, die am 5. Februar 1924 – zehn Tage vor der ersten Klassenstunde – in Stuttgart stattfand, ließ Rudolf Steiner von Beginn an deutlich werden, dass er keine direkte Anbindung der «Freien Waldorfschule» an die Dornacher Hochschule für günstig erachtete – auch im Hinblick auf die Öffentlichkeit –, wohl aber den Hochschuleintritt des «Lehrerkollegiums als solchem», «oder aber derjenigen Persönlichkeiten innerhalb des Lehrerkollegiums, die das wollen, nicht nur für ihre Person, sondern als Lehrer der Schule».[2]

Ein solches durch den Beitritt Zur Hochschule entstehendes «lebendiges Verhältnis», das die Vermittlung der Impulse von Dornach in die Schule ermöglichen würde, hielt Steiner ohne Zweifel für wünschbar und notwendig: «Der Unterschied [zum bisherigen Status quo ante] wäre der, dass das Verhältnis zur anthroposophischen Pädagogik bisher ein mehr theoretisches war, dass dann aber in Zukunft das Verhältnis mehr ein lebendiges sein würde, in dem man dann entweder als ganzes Lehrerkollegium oder in einzelnen Persönlichkeiten sich richten würde nach den Impulsen, die sich ergeben, wenn man als Lehrer der Freien Waldorfschule Mitglied der Freien Hochschule für Geisteswissenschaft ist.»[3]

Zum Zeitpunkt des Gespräches – nur fünf Wochen nach der Weihnachtstagung – hatten die meisten der Stuttgarter Lehrer bereits um Aufnahme in die Erste Klasse nachgesucht und Rudolf Steiner in diesem Sinne nach Dornach geschrieben. In der Konferenz ließ Steiner jedoch deutlich erkennen, dass er nicht nur die Anmeldung aller Lehrer in einer Dornacher Hochschule für sinnvoll und wünschenswert hielt, die «im Grunde für die Einsicht und das leben wirkt», an der der Einzelne «katexochen lernen» und zugleich daran mitwirken kann, dass der Hochschule – als Hochschule – die Lösung von wissenschaftlichen und künstlerischen Aufgaben tatsächlich geIingt;[4] er betonte darüber hinaus den Beitritt der Lehrer nicht lediglich als Einzelpersönlichkeiten auf ihrem individuellen Schulungsweg, sondern in ihrer Eigenschaft als Lehrer der Stuttgarter Schule. Schließlich stellte er expressis ver bis die alternative Frage: «Begnügen sich die Lehrer der Schule damit, als Einzelne der Freien Hochschule in Dornach anzugehören, oder wollen sie als Kollegium Mitglied werden, sodass jeder beitritt mit dem Charakter als Lehrer der Freien Waldorfschule. Damit macht dann die Lehrerschaft notwendig, dass sich die Pädagogische Sektion in Dornach mit der Freien Waldorfschule befasst, während sie sich sonst nur mit der Pädagogik im Allgemeinen befassen wird. Also ein großer Unterschied ist das schon.»[5] Welche von beiden Optionen Steiner favorisierte (und geistig favorisieren musste), war eindeutig.

Klassenstunden für das Kollegium

Als Lili Kolisko ihn bald darauf in Dornach bat, die Klassenstunden mitstenografieren zu dürfen, um sie Stuttgarter Anthroposophen vorzutragen, erlaubte ihr Rudolf Steiner dies, wünschte jedoch, dass sie dieselben nicht einer Gruppe von Anthroposophen, sondern dezidiert dem Lehrerkollegium der Waldorfschule vortragen solle, mit dem er esoterisch arbeiten könne und wolle. («Darauf setzte Dr. Steiner fort: ‹Würden Sie es nicht dem Waldorfschul-Lehrerkollegium übermitteln wollen?› Selbstverständlich war ich dazu gerne bereit und Dr. Steiner versprach, die nötigen Mitgliedskarten für das gesamte Kollegium sofort auszustellen.»[6])

Demnach ist davon auszugehen, dass das Stuttgarter Kollegium die von Rudolf Steiner am 5. Februar 1924 empfohlene und begründete Richtung sich zu eigen gemacht hatte. Sie war sinnvoll und richtig – die Dornacher Hochschule wollte und musste in den Fachgebieten tätig und produktiv werden, zu denen die Pädagogik gehörte. Der Anschluss an Dornach war nicht nur eine Frage des persönlichen Schulungsweges – den bereits die Mitgliedschaft in der Anthroposophischen Gesellschaft und die Mitarbeit an der Stuttgarter Schule implizierte –, sondern bedeutete die Voraussetzung für ein Wirksamwerden der Weihnachtstagungsimpulse innerhalb der Schule. Das Lehrerkollegium konnte zu einem esoterischen Organ werden («Das Kollegium soll einen Kern bilden, van dem dann etwas ausstrahlen kann.»[7]) – in diesem Sinne wurden die Klassenstunden dann auch von Lili Kolisko für die Lehrergemeinschaft gehalten.[8]

Die öffentliche Erziehungstagung der freien Waldorfschule «Die Stellung der Erziehung im persönlichen und im Kulturleben der Gegenwart» (7. bis 13. April 1924) richteten der Vorstand der Anthroposophischen Gesellschaft und das Lehrerkollegium der Freien Waldorfschule erstmals gemeinsam in Stuttgart aus beziehungsweise zeichneten als Veranstalter.[9] Das Programm und die Ziele der Tagung, die er eigenhändig formulierte, legte Rudolf Steiner zur Zustimmung allen Kollegen seines «esoterischen Vorstands» in Dornach vor («zur schriftlichen Abstimmung durch den Vorstand laufend») und unterschrieb es selbst an erster Stelle – gefolgt von Albert Steffen, Ita Wegman, Marie Steiner, Guenther Wachsmuth und Elisabeth Vreede.[10] Damit war eine neue Epoche für die Waldorfschule beziehungweise das Lehrerkollegium in seiner Zusammenarbeit und Zugehörigkeit zur Dornacher Hochschule angebrochen.

Die Ärzteschaft

Die Situation innerhalb der Ärzteschaft ist differenzierter zu betrachten, da diese Gruppe keine Gemeinschaft, alles andere als homogen und ausgesprochen diversifiziert tätig war – in Kliniken und Praxen, mit unterschiedlichen AufgabensteIlungen, Voraussetzungen und Zielen. Der «Anschluss an Dornach» wurde sehr wahrscheinlich von vielen vollzogen – als persönliche Entscheidung.

Von besonderem Interesse für ein Verständnis der Situation nach der Weihnachtstagung und fur Rudolf Steiners intentionen aber sind die Vorgänge innerhalb der Gruppeder «jungen Mediziner», einer anfänglich lockeren Assoziation von Medizinstudenten und jungen Ärzten, die im Herbst 1922 erstmals an Rudolf Steiner herangetreten waren – unzufrieden mit den bürgerlichen Tendenzen der anthroposophischen Ärzteschaft, beseelt vom Geist des Aufbruchs und auf der Suche nach einer wirklichen «Humanisierung» der Medizin.[11] Diese Medizinstudenten und Ärzte erhielten im Januar und April 1924 besondere Kursunterweisungen von RudolfSteiner, die de facto die ersten Hochschulkurse nach der Weihnachtstagung waren, einen esoterisch-mantrischen Aufbau vorwiesen und dem Geist der Klassenstunden auf berufsspezifischem Feld verpflichtet waren.[12] Obwohl die Hörer zum größten Teil außerordentlich jung waren, nicht alle der Anthroposophischen Gesellschaft angehörten und keinesfalls durchgängig daran dachten, ein Aufnahmegesuch in die Dornacher Hochschule zu stellen, nahm Rudolf Steiner die «jungen Mediziner» als Gruppe oder Kreis geschlossen und auf seine eigene Initiative hin vor Beginn des Osterkurses in die Hochschule auf: «Wichtig scheint mir noch zu erwähnen, dass wir sofort nach Ankunft in Dornach unser Zertifikat als Mitglied der ersten Klasse der Hochschule erhielten, auch diejenigen bekamen es, die noch kein Gesuch eingereicht hatten», schrieb Madeleine van Deventer.[13]

Dokumentarisch gesichert ist des Weiteren, dass Rudolf Steiners Rundbrief an die Jungmedizinergruppe vom 11. März 1924 von ihm in der Klassenstunde vom Karfreitag, den 18. April, als Mitteilung an Klassenmitglieder aus der Arbeit der Hochschule bezeichnet wurde, obwohl er die Gruppe zum Zeitpunkt der Rundbrief-Niederschrift noch nicht in dieselbe aufgenommen hatte (sondern erst kurz vor der Klassenstunde). Die Hochschulmitglieder sollten in Zukunft durch solche Rundbriefe auf fachspezifischem Felde von der «fortlaufenden Arbeit der Schule» hören,[14] von dem, «was in Dornach durch diese Schule selber fließt».[15]

Einen Anfang damit machte Rudolf Steiner mit seinem medizinischen «Rundbrief» vom 11. März 1924 – einer Beantwortung von Fragen, die bei ihm aus der Hörergruppe des Januarkurses eingegangen waren und die er gemeinsam mit Ita Wegman unterzeichnete. Der Rundbrief begann mit dem Satz: «Unseren einem versprechen gleichkommenden Mitteilungen über die Führung der Medizinischen Sektion am Goetheanum, die wir gelegentlich der Weihnachtstagung gemacht haben, nachkommend, senden wir an die für die Pflege des Medizinischen mit uns Verbundenen diesen ersten Rundbrief. Er ist getragen von der Gesinnung, die uns bei den medizinischen Kursen im Neujahr vereinigte.»[16] Rudolf Steiner und Ita Wegman sprachen von der bereits existierenden – durch den Kurs geschaffenen und in sich esoterischen – Verbindung mit der Hochschule und ihrer medizinischen Abteilung («an die für die Pflege des Medizinischen mit uns Verbundenen»).

Als Gemeinschaft wirksam werden

Die Kurse vom Januar und April 1924 gehörten nicht nur zu den ersten esoterischen und exoterischen Lehrunterweisungen der Medizinischen Sektion am Goetheanum, sondern zum Bildeprozess dieser Sektion selbst – als der heilkünstlerischen Abteilung der neuen Hochschule. Die Kursempfänger sollten nicht nur die Vorträge hören und persönlich verarbeiten, sondern im Sinne der Dornacher Impulse als Gemeinschaft wirksam werden. Rudolf Steiner sprach von einem «Zusammenschluss» der Gruppe als einem «Anschluss an Dornach» – einer Verbindung «unter Ihnen mit uns hier» –, und sagte bereits im Januarkurs über die grundsätzliche Situation beziehungsweise den Neuanfang der anthroposophischen Bewegung nach der Weihnachtstagung: «Und es müsste vom gegenwärtigen Zeitpunkte an, von dem Zeitpunkte an müsste in der ganzen Auffassung der anthroposophischen Bewegung auch auf den einzelnen Gebieten eine Art Umschwung eintreten. Und indem Ihr zunachst Euren medizinischen Weg suchet, müsst Ihr Euch innerlich beteiligen gleich von Anfang an an diesem realen Umschwung so, dass es sich sozusagen nicht handeln kann beim esoterischen Wege um eine Beigabe, sondern dass es sich nur handeln kann um eine völlige Erfüllung des Lebensweges mit den esoterischen Impulsen.»[17]

Vor diesem Hintergrund, der ein Realverständnis der Hochschulabteilung als konkretes Forschungs- und Lehrzentrum beinhaltet, war der Anschluss an Dornach für die «jungen Mediziner» ohne jede Ausnahme sinnvoll und nötig. Die in Dornach auf Initiationsniveau von ihm geleistete geistige Arbeit innerhalb der Sektionen rechnete Rudolf Steiner zur esoterischen Schule selbst – der die verantwortlich mitbeteiligten Berufskreise selbstverständlich angehören mussten. «Rudolf Steiners fachspezifische Forschung und sein initiiertes Zusammenwirken mit dem jeweiligen Sektionsleiter stand im Zentrum der spirituellen Sektionstätigkeit, in Forschung und Lehre. Aus diesem Zentrum heraus sollten sich geisteswissenschaftliche Hilfen für ein jeweiliges Fachgebiet ergeben, spezifische Initiationserkenntnisse, Forschungsmethoden und -aufgaben, die den fachlich angeschlossenen Hochschulmitgliedern zugutekommen sollten – und durch sie der Welt: ‹In diesem Sinne, meine lieben Freunde, wollen wir vereinigt bleiben, wollen wir so vereinigt bleiben, dass Ihr in Dornach hier im Goetheanum Euren Mittelpunkt behaltet und an diesen Mittelpunkt Euch wirklich haltet, sodass dieser Mittelpunkt durch Euch in der Welt wirken kann.›»[18]

Aus dem Jungmedizinerkreis heraus – als einer medizinischen Klassengemeinschaft – bildete sich schließlich auch der «Esoterische Kern der Medizinischen Sektion», mit dem Rudolf Steiner eine neue medizinische Mysterienschulung beginnen und die Medizinische Sektion weiter entfalten wollte, was seine Krankheit schließlich verhinderte.[19]

Die Priesterschaft

Über die Beziehung der Priesterschaft der Christengemeinschaft zur Dornacher Hochschule und den letzten in Dornach im September 1924 gehörten Apokalypse-Kurs schrieb Gottfried Husemann in einem Erinnerungsaufsatz unter anderem: «‹Ich werde Sie alle in die erste Klasse der Hochschule fur Geisteswissenschaft aufnehmen›, sagte er [Rudorf Steiner] gleich bei der Begrüßung. Das geschah dann in den nächsten Tagen, und so konnten die Priester außer an den Apokalypse-Vorträgen und den Abendstunden [der Karma-Vorträge] auch teilnehmen an dem ersten Kursus der Michaelsschule. ‹Sie werden auch›, so fügte er hinzu, ‹die Briefe der Hochschule erhalten.› Zu diesen Briefen ist es dann nicht mehr gekommen. ‹Die Beziehungen zur anthroposophischen Bewegung werden immer inniger werden.›»[20]

Wie die Lehrer der Stuttgarter Schule, hatten einzelne Priester der Christengemeinschaft bereits im Februar 1924 mit Rudolf Steiner über die künftigen Beziehungen der Christengemeinschaft zur Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft und ihrer neu begründeteten Dornacher Hochschule gesprochen.[21] Rudolf Steiner hatte bereits zu diesem Zeitpunkt die Intensivierung der Zusammenarbeit und den Klassenbeitritt bejaht sowie von seiner Intention künftiger Hochschulbriefe gesprochen – mit denen er im März (zusammen mit Ita Wegman) dann einen ersten Anfang machte (s.o.).

Eine theologische Sektion in Dornach strebte Rudolf Steiner nicht an, sondern plädierte für eine Fortführung der von Stuttgart aus seit dem Herbst 1922 entwickelten Arbeit der Christengemeinschaft, in Forschung, Lehre und kultischer Praxis. Eine aktive Teilnahme der Priesterschaft an den begonnenen Dornacher Entwicklungen aber unterstützte er mit Nachdruck, individuell und als esoterische Gemeinschaft. Er ermöglichte im September 1924 – wie im Fall der «jungen Mediziner» ein halbes Jahr zuvor, jedoch auf Bitte Friedrich Rittelmeyers – den Hochschuleintritt auch derjenigen Priester, die noch nicht zwei Jahre in der Anthroposophischen Gesellschaft waren oder dieser uberhaupt nicht angehörten.

Die Christengemeinschaft und ihre tragenden Persönlichkeiten waren Rudolf Steiner ohne Zweifel wichtig; in einer Konferenz vom Juni 1924 sagte er in Stuttgart zu den Waldorflehrern: «Sie müssen auch das nicht außer Acht lassen: die Priester der Christengemeinschaft gehören als solche [...] zu den Anthroposophen, die in kürzester Zeit die größten fortschritte gemacht haben. Die Priester sind nicht dieselben, die sie waren; die haben an innerer Entwickelung ungeheure Fortschritte gemacht. Die Priester haben eine vorbildliche Entwickelung in ihrem ganzen Seelenleben durchgemacht in der kurzen Zeit, seit die Sache besteht. Nicht alle natürlich, aber im Großen und Ganzen doch, und auf allen Gebieten wirken sie segensreich.»[22] Im Apokalypse-Kurs sprach Rudolf Steiner schließlich über dasjenige, «was die Christengemeinschaft zum Träger eines wesentlichen Teils der neuen Mysterien machen kann»,[23] und damit indirekt über ihre Zugehörigkeit zur AufgabensteIlung der Dornacher Hochschule, über die er an anderer Stelle sagte: «Die Mysterien selbst sind ja zurückgegangen in der Zeit, in der die menschliche freie Entwickelung Platz greifen musste. Nun ist die Zeit gekommen, in der die Mysterien wieder gefunden werden müssen. Sie müssen wieder gefunden werden. Dessen muss man sich voll bewusst sein, dass heute Anstalten dazu gemacht werden müssen, die Mysterien wieder zu finden. Aus diesem Bewusstsein heraus ist die Weihnachtstagung gehalten worden, denn es ist eine dringende Notwendigkeit, dass auf der Erde eine Stätte ist, wo wiederum Mysterien begründet werden können. Die Anthroposophische Gesellschaft muss in ihrem weiteren Fortgange der Weg zu den erneuerten Mysterien werden.»[24]

Esoterische Gemeinschaften

Auch wenn viele historische Fragestellungen keineswegs hinreichend bearbeitet oder gar geklärt sind – und wenn die Transformation (oder Transformierbarkeit) der Hochschulentwicklungen 1924/25 mit Rudolf Steiner (als realem Initiationszentrum) in die gegebene Gegenwart («ohne» ihn) die zentrale Aufgabenstellung und Problematik darstellt –, so zeigt die geschichtliche Betrachtung zumindest, welche Bedeutung Rudolf Steiner dem inneren Anschluss an die Hochschule nicht nur für den Einzelnen, sondern auch für esoterische Gemeinschaften von Menschen zusprach – für Gemeinschaften, deren berufsspezifische Aufgaben mit der Wirksamkeit der Dornacher Hochschule in der Zivilisation unlösbar verbunden sind.

Dasjenige, «was vom Goetheanum eigentlich heute für die Welt- und Zivilisationsentwicklung gewollt wird»,[25] könnte nur über – geistig miteinander verbundene – Menschen in die Welt gebracht werden, die zu Dornach und seiner Spiritualität standen und bereit waren, diese spezifische Spiritualität in den Aufgabenfeldern der Welt konsequent und mutigzuvertreten: «lch bin da als Repräsentant der vom Goetheanum ausgehenden Anthroposophie».[26]

Peter Selg

1. Vgl. hierzu Peter Selg: Rudolf Steiner und die Freie Hochschule für Geisteswissenschaft, Arlesheim 2008.
2. Rudolf Steiner: Konferenzen mit den Lehrern der Freien Woldorfschule 1919-1921 (GA 300c), S. 114.
3. Ebd., S. 115.
4. Ebd., S. 115f.
5. Ebd., S. 119.
6. Lili Kolisko: Eugen Kolisko. Ein Lebensbild. Gerabronn-Crailsheim. S. 90.
7. Rudolf Steiner zu Lili Kolisko. In: Lili Kolisko: Brief an Ita Wegman, 2. November 1924. Ita-Wegman-Archiv, Arlesheim.
8. Zur sozialen Wirksamkeit der Klassenstunden für das Kollegium vgl. Lili Kolisko: Brief an Ita Wegman, 2. November 1924. Ita-Wegman-Archiv, Arlesheim. Auszugsweise publiziert in Johannes Kiersch: Zur Entwicklung der Freien Hochschule für Geisteswissenschaft. Die Erste Klasse, Dornach 2005. S. 94ff. und Peter Selg: Rudolf Steiner und die Freie Hochschule für Geisteswissenschaft, S. 120.
9. Vgl. Rudolf Steiner: Die Methodik des Lehrens und die Lebensbedingungen des Erziehens (GA 308). S. 93.
10. Unveröffentlicht; Ita-Wegman-Archiv, Arlesheim.
11. Vgl. Peter Selg: Helene von Grunelius und Rudolf Steiners Kurse für die jungen Mediziner. Eine biographische Studie, Dornach 2003.
12. Vgl. hierzu: Peter Selg: «Die Medizin muss Ernst machen mit dem geistigen Leben». Rudolf Steiners Hochschulkurse für die ‹jungen Mediziner›, Dornach 2006.
13. Madeleine P. van Deventer: Die anthroposophisch-medizinische Bewegung in den verschiedenen Etappen ihrer Entwicklung, Arlesheim 1982, S. 28.
14. Rudolf Steiner: Esoterische Unterweisungen für die erste Klasse der Freien Hochschule für Geisteswissenschaft am Goetheanum 1924 (GA 270a), S. 149.
15. Ders., (GA 270c), S. 162.
16. Ders.: Meditative Betrachtungen und Anleitungen zur Vertiefung der Heilkunst (GA 316), S. 223.
17. Ebd., S. 73f.
18. Peter Selg: Rudolf Steiner und die Freie Hochschule für Geisteswissenschaft. Die Begründung der Ersten Klasse, Arlesheim 2008. S. 35f.
19. Zum «Esoterischen Kern der Medizinischen Sektion», seiner Bildung und Zielsetzung, vgl. Rudolf Steiner: Das Zusammenwirken von Ärzten und Seelsorgern (GA 318), S. 165f. und Peter Selg: Die Briefkorrespondenz der ‹jungen Mediziner›. Eine dokumentarische Studie zur Rezeption von Rudolf Steiners ‹jungmediziner›-Kursen, Dornach 2005, S. 145ff.
20. Gottfried Husemann: «Die Begründung der Christengemeinschaft». In: Erinnerungen an Rudolf Steiner, Hg. von Erika Beltle und Kurt Vierl. Stuttgart 1979. S. 311.
21. Zum Begriff der «neu begründeten» Hochschule auf der Weihnachtstagung 1923/24 vgl. Peter Selg: Rudolf Steiner und die Freie Hochschule füir Geisteswissenschaft, S.19ff.
22. Vgl. Fußnote 2, S. 177.
23. Rudolf Steiner: Vorträge und Kurse über christlich-religiöses Wirken, V (GA 346). S. 44.
24. Ders.: Mysterienstatten des Mittelalters. Rosenkreuzertum und modernes Einweihungsprinzip (GA 233a), S. 134f. – Vgl. hierzu die grundlegende Studie von Sergej O. Prokofieff: Die Erste Klasse der Michael-schule und ihre christologischen Grundlagen, Dornach 2009.
25. Ders.: Meditative Betrachtungen und Anleitungen zur Vertiefung der Heilkunst (GA 316). S. 220.
26. Ders.: Esoterische Unterweisungen für die erste Klasse der Freien Hochschule für Geisteswissenschaft am Goetheanum 1924 (GA 270a). S. 151.’

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(Hilversum, 1960) – – Vanaf 2016 hoofdredacteur van ‘Motief, antroposofie in Nederland’, uitgave van de Antroposofische Vereniging in Nederland (redacteur 1999-2005 en 2014-2015) – – Vanaf 2016 redacteur van Antroposofie Magazine – – Vanaf 2007 redacteur van de Stichting Rudolf Steiner Vertalingen, die de Werken en voordrachten van Rudolf Steiner in het Nederlands uitgeeft – – 2012-2014 bestuurslid van de Antroposofische Vereniging in Nederland – – 2009-2013 redacteur van ‘De Digitale Verbreding’, het door de Nederlandse Vereniging van Antroposofische Zorgaanbieders (NVAZ) uitgegeven online tijdschrift – – 2010-2012 lid hoofdredactie van ‘Stroom’, het kwartaaltijdschrift van Antroposana, de landelijke patiëntenvereniging voor antroposofische gezondheidszorg – – 1995-2006 redacteur van het ‘Tijdschrift voor Antroposofische Geneeskunst’ – – 1989-2001 redacteur van ‘de Sampo’, het tijdschrift voor heilpedagogie en sociaaltherapie, uitgegeven door het Heilpedagogisch Verbond

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